Der erste Roman von Pedro Lenz! In "Der Goalie bin ig" hält ein Ich-Erzähler Rück-schau auf ein verlorenes Paradies. Der "Goalie", ein Süchtiger aus einem Dorf im Mittelland, erzählt in Umgangssprache von seiner Lebenswelt in den 80er-Jahren. Seine Sicht auf die Umgebung ist getrübt vom Wunsch, sein bisheriges Leben schönzureden. Nach einer Gefängnisstrafe versucht er wieder im Alltag Fuss zu fassen, findet eine Gelegenheitsarbeit, verliebt sich in eine Serviererin und reist mit der Ange-beteten nach Spanien - und trotzdem holen ihn die alten Geschichten immer wieder ein. Lenz gelingt ein berührendes Porträt des "Goalies" und einer kleinen, uns wenig bekannten Welt mitten in der Schweiz. Doch da die grosse Welt aus lauter kleinen Räumen besteht, haben wir es hier zweifellos mit Weltliteratur zu tun.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Alexandra von Arx ist berührt und angetan von Pedro Lenz' Roman "Der Goalie bin ig" und stellt begeistert fest, wie klangvoll und "facettenreich" die Schweizer Mundart ist. Lenz lässt einen Exjunkie und Haftentlassenen monologisch und im Dialekt zu Wort kommen, der sich in seinem Heimatdorf eine neue Existenz aufbauen will, erfahren wir. Dabei könne man unschwer als Handlungsort das oberaargauische Langenthal erkennen, in dem der Autor aufgewachsenen ist, und es sei offensichtlich, wie gut er sich hier, bei den Menschen und in den Milieus auskenne, findet Arx. Die Lektüre wird durch die Mundart nicht gerade erleichtert, wie Arx zugibt, und sie empfiehlt zum besseren Verständnis das laute Lesen. Dann aber entdeckt man ein bewegendes "Lebenszeugnis", das, wie die Rezensentin noch verrät, für den Schweizer Buchpreis 2010 nominiert ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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