Wie schon im Vorgänger "Sturz in den Mahlstrom" befindet sich der Namenlose, der sich Edgar Allen Poe nennt, auf einem Schiff und wird auch weiterhin von schrecklichen Alpträumen geplagt. Mit Miss Leonie Goron, die in der letzten Folge von einem schiffbrüchigen Wrack gerettet wurde, hat er sich
inzwischen angefreundet und sie erzählt im die Geschichte, die dazu geführt hat, dass sie den Sarg ihrer…mehrWie schon im Vorgänger "Sturz in den Mahlstrom" befindet sich der Namenlose, der sich Edgar Allen Poe nennt, auf einem Schiff und wird auch weiterhin von schrecklichen Alpträumen geplagt. Mit Miss Leonie Goron, die in der letzten Folge von einem schiffbrüchigen Wrack gerettet wurde, hat er sich inzwischen angefreundet und sie erzählt im die Geschichte, die dazu geführt hat, dass sie den Sarg ihrer Freundin Lucy Legrand mit sich führt. Als der Kapitän auf der unbewohnten Sullivans-Insel anlegen läßt um Trinkwasser aufzufüllen, regt die karge Insel zusammen mit Miss Goron‘s Geschichte Poe’s Unterbewußtsein zu einem neuen, grausigen Alptraum an.
Die Geschichte des namenlosen Mannes, der auf der Suche nach seinen Erinnerungen und sich selbst auf eine Reise gegangen ist, wird hier weiter fortgeführt, allerdings ergeben sich auf die wahre Identität des Mannes keine neuen Hinweise. Lediglich sein Arzt Doktor Tempelton erhält neue Züge, denn auch Miss Goron hat im Zuge der Rückführung ihrer Freundin mit einem Arzt gleichen Namens zu tun.
Poes Alptraum mit dem Goldkäfer hat wie auch die Vorgängerfolgen nur in den Grundzügen mit E.A. Poes Originalgeschichten zu tun, wurde aber auf interessante Weise mit der Hintergrundstory verknüpft und ist hier eher ein Krimifall als wie im Original eine Schatzsuche. Wie gewohnt wurde das Hörspiel sehr intensiv und atmosphärisch dicht produziert, die Atmosphäre ist stimmig und sehr intensiv und insgesamt bleibt die mysteriöse, etwas unheimliche Grundstimmung erhalten. Ulrich Pleitgen, der dem Namenlosen seine Stimme gegeben hat und gleichzeitig auch als Sprecher fungiert, verleiht diesem unter Amnesie leidenden Mann ganz besondere Züge und trägt damit zu der eindringlichen Stimmung bei.
Fazit: mir hat auch die 6. Folge sehr gut gefallen! Sicher haben die Geschichten nur wenig mit E. A. Poe’s Original Storys zu tun, aber das Grundkonzept, eine Rahmenhandlung um einen Namenlosen auf der Suche nach sich selbst mit Poe’s Erzählungen zu verbinden, hat hier ein stimmiges Gesamtpaket ergeben, das gespannt auf die weiteren Folgen macht.