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Parkanlagen waren seit jeher charakteristische Denkmale ihrer Epoche, untrennbar verbunden mit dem jeweils herrschenden politischen System. Seit der Gründung des Moskauer Zentralen Kultur- und Erholungsparks 1928 verfügte auch die Sowjetunion über einen Raum, der in Gestalt und Programm gesellschafts- und kulturpolitische Ziele zum Ausdruck bringen sollte. Dabei ging es insbesondere um die Verbindung von politischer Erziehung mit kultivierter Erholung und Unterhaltung. Der Moskauer Kulturpark diente als Prototyp für die später im ganzen Land errichteten Freizeiteinrichtungen. Er trug somit…mehr

Produktbeschreibung
Parkanlagen waren seit jeher charakteristische Denkmale ihrer Epoche, untrennbar verbunden mit dem jeweils herrschenden politischen System. Seit der Gründung des Moskauer Zentralen Kultur- und Erholungsparks 1928 verfügte auch die Sowjetunion über einen Raum, der in Gestalt und Programm gesellschafts- und kulturpolitische Ziele zum Ausdruck bringen sollte. Dabei ging es insbesondere um die Verbindung von politischer Erziehung mit kultivierter Erholung und Unterhaltung. Der Moskauer Kulturpark diente als Prototyp für die später im ganzen Land errichteten Freizeiteinrichtungen. Er trug somit maßgeblich zur Generierung der sowjetischen Unterhaltungs- und Massenkultur bei. Die Studie beschreibt die Entwicklung dieser zentralen sowjetischen Institution während des Stalinismus der 1930er Jahre. Die Analyse von Programm und Struktur des nach dem Schriftsteller Maxim Gorki benannten Kulturparks belegt, daß die Freizeitkultur mit dem ihr immanenten Geflecht an politischen Inhalten, gesellschaftlichen Werten und ästhetischen Ausprägungen keinesfalls eine Gegenwelt zum stalinistischen Herrschaftssystem darstellte, sondern dessen fester Bestandteil war.
Autorenporträt
Kucher, Katharina
Katharina Kucher arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen.