Inspektor Sartaj Singh, Melancholiker und Frauenheld wider Willen, wird jäh aus seinem Alltag gerissen: Ein anonymer Anrufer setzt ihn auf die Spur Ganesh Gaitondes, des meistgesuchten Gangsters Indiens. Die Ermittlungen führen Sartaj vom Markt der Diebe in die Studios von Film City, von Table-Dance-Bars aufs Parkett der internationalen Spionage. Immer tiefer dringt er in die Welt des gefürchteten Gaitonde vor und gerät schließlich in Gewissens- und Loyalitätskonflikte. Ein spannender Kriminalroman vor dem Hintergrund eines farbenprächtigen Panoramas des heutigen Indiens zwischen Tradition und Moderne.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
"Großes Kino für den Kopf" schreibt Rezensentin Katharina Granzin über diesen "Riesenroman", in dem sich für sie "klassische Detektivgeschichte", Gesellschaftsroman und "Hindi-Movie" zu einem komplexen Stadtporträt von Bombay verbunden haben. Im Zentrum stehe ein toter Gangster, lesen wir, der posthum sein Leben erzähle, sowie ein desillusionierter Kriminalbeamter, der sich durch den Fall des toten Gangsterbosses und das korrupte indische System arbeiten muss. Die Rezensentin ist beeindruckt, wie es dem Autor immer wieder gelingt, seine gelegentlich ausgesprochen unplausible Konstruktion, die zahllosen, mitunter überbordenen Einzelgeschichten und Parallelerzählungen samt ihrer Cliffhanger und Seitenstränge immer wieder stringent in den Erzählkosmos zu integrieren, der sich für sie auf diesem Weg Seite um Seite auf "wundersame Weise" zu einem Gesamtbild vervollständigt. Es beeindruckt sie auch, wie Vikram Chandra in seinem Buch selbstbewusst "das Indische" inmitten eines an den britischen Realisten des 19. Jahrhunderts geschulten Erzählstils behaupten kann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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