Horst-Eberhardt Richter beschreibt die moderne westliche Zivilisation als psychosoziale Störung. Er analysiert die Flucht aus mittelalterlicher Ohnmacht in den Anspruch auf egozentrische gottgleiche Allmacht. An Hand der Geschichte der neueren Philosophie und zahlreicher sozio-kultureller Phänomene verfolgt er den Weg des angstgetriebenen Machtwillens und der Krankheit, nicht mehr leiden zu können. Die Überwindung des Gotteskomplex wird zur Überlebensfragen der Gesellschaft und des modernen Menschen.
Horst-Eberhardt Richter beschreibt die moderne westliche Zivilisation als psychosoziale Störung. Er analysiert die Flucht aus mittelalterlicher Ohnmacht in den Anspruch auf egozentrische gottgleiche Allmacht. An Hand der Geschichte der neueren Philosophie und zahlreicher sozio-kultureller Phänomene verfolgt er den Weg des angstgetriebenen Machtwillens und der Krankheit, nicht mehr leiden zu können. Die Überwindung des Gotteskomplex wird zur Überlebensfragen der Gesellschaft und des modernen Menschen.
Horst-Eberhard Richter, Dr. med. et phil. war von 1962-1992 Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Gießen. Anschließend Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt a. M. bis 2002. Er ist Mitbegründer und Ehrenvorstand der Deutschen Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW).
Inhaltsangabe
InhaltVorwortEinleitungErster TeilDie Geschichte der Illusion von der menschlichen Allmacht. Der Gotteskomplex1. KapitelDer Ausbruch aus dem Mittelalter: Gott geht verloren, der Mensch will selbst Gott sein2. KapitelDie Geschichte des Egozentrismus und seiner Verkleidungen von Leibniz bis Nietzsche3. KapitelUtopische Heilshoffnungen des beschädigten Individuums. Marx, Freud, Marcuse4. KapitelRettung der Allmacht-Illusion durch Preisgabe der Innenwelt: der Behaviorismus5. KapitelDie Logik des Herzens (Pascal) unterliegt der Logik des Kopfes (Descartes, Spinoza)6. KapitelAbspaltung des Gefühls - Entmündigung der Frau - Unterdrückung der Menschlichkeit. Die Wechselbeziehung zwischen psychischer und sozialer Verdrändung. Rousseau, Romantiker, Schopenhauer, Nietzsche, PsychoanalyseZweiter TeilDie Krankheit, nicht leiden zu können7. KapitelVerwandlung des Leidens in projektiven Haß. Mittelalterliche und moderne Phänomene magischer Austreibung von Hexen, Rassenfeinden, «erblich Minderwertigen», Extremisten, Parasiten, «Risikofaktoren»8. KapitelLeidensverleugnung durch hysterisches Überspielen. Party-Kultur. Kompensationsfunktion von Therapie und Selbsthilfe-Zirkeln9. KapitelLeidensvermeidung durch Abspaltung10. KapitelBeschwichtigung durch Ersatzbefriedigung. Schelers Theorie von der Entschädigung durch Surrogate. Vom Sexualtabu zum Sexkult11. KapitelVerschleierung des Leidens durch Sozialtechnik. Versachlichung als Leidensabwehr in der Sozialbürokratie, in der Medizin und in der Psychologie. Die Strategie der semantischen Tarnung12. KapitelLeidensverachtung - Todesverachtung. Stoizismus, Heroismus. Die Wechselbeziehung zwischen Risikodrang und SterbeangstDritter TeilDie Aufgabe: Überwindung der psychischen und der sozialen Selbstspaltung des Menschen13. KapitelDie Absetzbewegung der Jugend als Aufruf zur Selbstkritik der Angepaßten14. KapitelDas Problem, die korrumpierte Liebe zu befreien15. KapitelDer Lebenskreis. Die Bejahung des Sterbens als Bedingung für den Untergang des Gotteskomplexes und die Gewinnung eines menschlichen Maßes zwischen Ohnmacht und Allmacht16. KapitelDas Urphänomen Sympathie als Disposition für Solidarität und Gerechtigkeit17. KapitelSympathie und Urvertrauen18. KapitelMachen und MachtVierter TeilEine Psychoanalyse als LehrstückVorbemerkungMartin erzählt seine GeschichteVerlauf der Behandlung: Die Wechselbeziehung von Leiden und MachtFolgerungLiteratur
InhaltVorwortEinleitungErster TeilDie Geschichte der Illusion von der menschlichen Allmacht. Der Gotteskomplex1. KapitelDer Ausbruch aus dem Mittelalter: Gott geht verloren, der Mensch will selbst Gott sein2. KapitelDie Geschichte des Egozentrismus und seiner Verkleidungen von Leibniz bis Nietzsche3. KapitelUtopische Heilshoffnungen des beschädigten Individuums. Marx, Freud, Marcuse4. KapitelRettung der Allmacht-Illusion durch Preisgabe der Innenwelt: der Behaviorismus5. KapitelDie Logik des Herzens (Pascal) unterliegt der Logik des Kopfes (Descartes, Spinoza)6. KapitelAbspaltung des Gefühls - Entmündigung der Frau - Unterdrückung der Menschlichkeit. Die Wechselbeziehung zwischen psychischer und sozialer Verdrändung. Rousseau, Romantiker, Schopenhauer, Nietzsche, PsychoanalyseZweiter TeilDie Krankheit, nicht leiden zu können7. KapitelVerwandlung des Leidens in projektiven Haß. Mittelalterliche und moderne Phänomene magischer Austreibung von Hexen, Rassenfeinden, «erblich Minderwertigen», Extremisten, Parasiten, «Risikofaktoren»8. KapitelLeidensverleugnung durch hysterisches Überspielen. Party-Kultur. Kompensationsfunktion von Therapie und Selbsthilfe-Zirkeln9. KapitelLeidensvermeidung durch Abspaltung10. KapitelBeschwichtigung durch Ersatzbefriedigung. Schelers Theorie von der Entschädigung durch Surrogate. Vom Sexualtabu zum Sexkult11. KapitelVerschleierung des Leidens durch Sozialtechnik. Versachlichung als Leidensabwehr in der Sozialbürokratie, in der Medizin und in der Psychologie. Die Strategie der semantischen Tarnung12. KapitelLeidensverachtung - Todesverachtung. Stoizismus, Heroismus. Die Wechselbeziehung zwischen Risikodrang und SterbeangstDritter TeilDie Aufgabe: Überwindung der psychischen und der sozialen Selbstspaltung des Menschen13. KapitelDie Absetzbewegung der Jugend als Aufruf zur Selbstkritik der Angepaßten14. KapitelDas Problem, die korrumpierte Liebe zu befreien15. KapitelDer Lebenskreis. Die Bejahung des Sterbens als Bedingung für den Untergang des Gotteskomplexes und die Gewinnung eines menschlichen Maßes zwischen Ohnmacht und Allmacht16. KapitelDas Urphänomen Sympathie als Disposition für Solidarität und Gerechtigkeit17. KapitelSympathie und Urvertrauen18. KapitelMachen und MachtVierter TeilEine Psychoanalyse als LehrstückVorbemerkungMartin erzählt seine GeschichteVerlauf der Behandlung: Die Wechselbeziehung von Leiden und MachtFolgerungLiteratur
Rezensionen
»Ihre analytische Bestandsaufnahme der modernen westlichen Zivilisation, in der Sie tiefgreifende Verirrungen mit folgenreichen Störungen aufdecken, vermag über alle zeitbedingten Schattierungen hinaus wache Geister zur Nachdenklichkeit anzuregen.« Aus einem Brief von Kardinal Ratzinger an Horst-Eberhard Richter, 1997 »In seinem kulturpsychologisch-psychonalytischem Hauptwerk >Der Gotteskomplex< stellte Richter 1979 die Hypothese auf, dass der Mensch in der westlichen Kultur als Ersatz für die entschwindende Glaubenssicherheit den naturwissenschaftlich-technischen Fortschritt zu einer Heilsidee erhoben habe, in der religiöse Sehnsucht und eigene Allmachtshoffnungen verschmelzen.« Bernd Graff in der Süddeutschen Zeitung »Dieses im Jahre 1979 erschienene Buch war eines der wirkungsmächtigsten Bücher in der >alten< Bundesrepublik. Und in einer Zeit, in der Allmachtsphantasien jeglicher Couleur so sehr das politsche Geschehen weltweit bestimmen, möchte man dem so sensibel geschriebenen, genau analysierenden und faktenreichen Band eine anhaltende Aktualität zubilligen.« Das Parlament, 4. Juni 2005
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