Der japanischen Autor Kôji Suzuki ist in der westlichen Welt vor allem durch seine „Ring“-Trilogie bekannt, Thrillern, die mit Urängsten arbeiten und Horrorelemente auf subtile Art einsetzen. In dem Klappentext seines neuesten Werkes wird dem Leser blanker Horror suggeriert, verspricht dieser doch
„ein Crescendo des Grauens“ und stellt Bezüge zu den Werken Stephen Kings her.
Wenn man diese…mehrDer japanischen Autor Kôji Suzuki ist in der westlichen Welt vor allem durch seine „Ring“-Trilogie bekannt, Thrillern, die mit Urängsten arbeiten und Horrorelemente auf subtile Art einsetzen. In dem Klappentext seines neuesten Werkes wird dem Leser blanker Horror suggeriert, verspricht dieser doch „ein Crescendo des Grauens“ und stellt Bezüge zu den Werken Stephen Kings her.
Wenn man diese Erwartungen an das Buch hat, ist die Enttäuschung leider vorprogrammiert, was sich auch durch die Vielzahl negativer Bewertungen bemerkbar macht. Aber ich verspreche Ihnen, wer seine Freude an intelligenter Unterhaltung und ein Faible für naturwissenschaftliche Themen hat, wird von diesem Thriller gut unterhalten werden, denn auch Metaphysisches kann dem Leser Schauer über den Rücken jagen, denn „Der Graben“ ist spannende „Science“ Fiction im wahrsten Sinne des Wortes.
Menschen verschwinden ohne eine Spur zu hinterlassen, nicht nur in den USA sondern auch in Japan – und alle Ermittlungen führen ins Leere, denn niemand kann sich einen Reim auf die Vorfälle machen. Natürlich weckt dies auch das Interesse der Medien, und so beauftragt ein TV-Sender die junge Journalistin Saeko Kuriyama, Nachforschungen über den Verbleib einer vermissten Familie anzustellen. Auf diesem Gebiet ist sie bewandert, denn seit ihr eigener Vater vor vielen Jahren verschwunden ist, sucht sie nach ihm. Unterstützung erfährt sie dabei von einem Kollegen und einem Privatdetektiv
Aber es sind nicht nur die Menschen, die plötzlich weg sind, auch der Nachthimmel verändert sich auf unerklärliche Art und Weise. Denn Sterne, die seit Jahrmillionen leuchten, sind plötzlich verschwunden und kein Wissenschaftler hat dafür eine Erklärung parat. Gibt es etwa eine unbekannte Dimension, die dies alles vereinnahmt?
Alles ist eins und miteinander verbunden, und jede Veränderung hat Auswirkungen auf das große Ganze, das wir überhaupt nicht überblicken können. Denn wenn ein Schmetterling mit seinen Flügeln schlägt, kann sich das Gleichgewicht der Welt verändern und es können Prozesse in Gang gesetzt werden, die unerwartete Kräfte freisetzen.
Suzuki gibt seinen Lesern Denkanstöße, und wer auf den Geschmack gekommen ist und sich ausführlich mit dieser Materie beschäftigen möchte, findet am Ende des Buches eine ausführliche Bibliographie.