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Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, , Sprache: Deutsch, Abstract: Am 26. Januar 1991 floh der Präsident Somalias, Mohamed Siad Barre (1910-1995), aus Somalias Hauptstadt Mogadischu. Seit 1988 war das Land, im Osten Afrikas, direkt am Indischen Ozean liegend, Schauplatz eines Bürgerkriegs, der zwischen verschiedenen Clans und Milizen ausgetragen wurde. Höhepunkt war der Kampf um die Nachfolge nach der Entmachtung Barres durch den "United Somali Congress" (USC). Die vom Clan der Hawiye (etwa 25 % der Bevölkerung…mehr

Produktbeschreibung
Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, , Sprache: Deutsch, Abstract: Am 26. Januar 1991 floh der Präsident Somalias, Mohamed Siad Barre (1910-1995), aus Somalias Hauptstadt Mogadischu. Seit 1988 war das Land, im Osten Afrikas, direkt am Indischen Ozean liegend, Schauplatz eines Bürgerkriegs, der zwischen verschiedenen Clans und Milizen ausgetragen wurde. Höhepunkt war der Kampf um die Nachfolge nach der Entmachtung Barres durch den "United Somali Congress" (USC). Die vom Clan der Hawiye (etwa 25 % der Bevölkerung Somalias) gegründete Bewegung fühlte sich von Barre unterdrückt und kreiste schließlich Mogadischu ein, sodass Barre zur Flucht gezwungen wurde und als abgesetzt galt. Barre, der 1969 durch einen Militärputsch Präsident Somalias wurde, etablierte über die Jahrzehnte eine autoritäre Diktatur, die maßgeblich von den USA unterstützt wurden. Als sich die USA am Ende des Kalten Krieges direkt von Barredistanzierten, versuchten verschiedene Akteure, die Macht in Somalia zu erlangen. Barres Flucht in den Süden des Landes wurde durch Teile der Armee organisiert, die auf dem Weg ganze Landstriche plünderten und zerstörten. Somit trug die Armee aktiv zur entstehenden Hungersnot bei (vgl. Besteman 1999: 14ff.). Die Konfliktlinien im Bürgerkrieg wurden zunehmend unübersichtlich, da die Akteure ihre Verbündeten ständig wechselten und ihre Motive und Ziele immer wieder neu definierten. Das Clansystem differenzierte sich so aus, dass sich nicht nur die fünf großen Clans (Darod, Hawiye, Dir, Isaaq und Rahanweyn) gegenüber standen, sondern auch zahlreiche Spaltungen innerhalb der Clans zu Neugründungen von Unter-Clans führte, die aber auch andere Interessen als ihre Haupt-Clans verfolgen konnten. Problematisch war nun, dass Somalia traditionell kein Zentralstaat war. Eine starke Zentralgewalt konnte nach Barre weder etabliert, noch anerkannt werden. 1960 wurde Somalia erst vereinigt, nachdem das Britisch- und das Italienisch-Somaliland unabhängig wurden. Seit jeher stellten jedoch die Clans lokale Machthaber, sodass sich die politischen und wirtschaftlichen Interessen durch Barres Politik (er verschaffte unter anderem Mitgliedern seines Darod-Clans Land im fruchtbaren Süden Somalias) verschärften und das Konfliktpotential entscheidend geprägt wurde (vgl. Lewis 2002: 263).
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