Der Salon als Diskussionsforum für Literatur, Kunst und Gesellschaft erlebt im sogenannten Medienzeitalter eine Renaissance. Dabei dürfte der Reiz der unmittelbaren Kommunikation ebenso motivierend sein wie die Möglichkeit, über einen Salon Kontakte unterschiedlicher Art knüpfen zu können.Die Forschung konzentriert sich hauptsächlich auf die von jungen jüdischen Frauen etablierten Berliner Gesellschaften um 1800. Eine Periode, die als Höhepunkt deutscher Salonkultur gilt. Nicht weniger Beachtung verdient - gerade aus kunsthistorischer Sicht - die Geselligkeit der zweiten Hälfte das 19. Jahrhunderts. In dieser Zeit wird der von Gästen aus verschiedenen Schichten frequentierte Salon von der Berliner Bourgeoisie für den sozialen Aufstieg instrumentalisiert. Mit wachsender Bedeutung der Repräsentation verlagert sich die Kommunikation in den visuellen Bereich. Der Autor untersucht den Wandel des Salons und seine Spiegelung im Interieur: die Rolle des Salons, um sich einen Platz in derGesellschaft zu erobern, die Rolle der Frau als Salonherrin, vor allem die Bedeutung der Salonausstattung, seinen Stilpluralismus, der sich in einer Vielfalt von Farben, Formen uns Stoffen ausdrückt, von der Jardiniere bis zum Paravant, vom Springbrunnen bis zum Kronleuchter: Salonmöblierung als Spiegelbild einer in Auflösung begriffenen Gesellschaft. Damit bietet der Autor eine Neubewertung der heute wieder vielfach zitierten Wohnkultur der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
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