Kalanag - das schillernde Leben des berühmtesten Zauberkünstlers der Nachkriegszeit
Er war der größte Showstar der jungen Bundesrepublik, als Magier machte er nach dem Krieg eine Weltkarriere, Helmut Schreiber alias Kalanag. Seine Zaubervorführungen waren aufwendig, brillant, exotisch und schlugen die Zuschauer in ihren Bann. Doch sein größtes Kunststück war es, seine zwielichtige Vergangenheit in der NS-Diktatur verschwinden zu lassen. Als Filmproduzent und Präsident des Magischen Zirkels pflegte er enge Verbindungen zu Nazi-Größen wie Hitler, Göring und Goebbels, stellte seine Arbeit in den Dienst der nationalsozialistischen Sache, produzierte das einzige antisemitische Musical der Zeit und sorgte für die Gleichschaltung der deutschen Zauberkünstler. Auf der Grundlage von ausführlichen Archivrecherchen und Interviews erzählt Malte Herwig erstmals das wendungsreiche Leben dieses Mannes, der die ganzen Widersprüche der Kriegs- und Nachkriegszeit verkörpert.
mit 16-seitigen Farbbildteil
Ausstattung: Mit Farbbildteil
Er war der größte Showstar der jungen Bundesrepublik, als Magier machte er nach dem Krieg eine Weltkarriere, Helmut Schreiber alias Kalanag. Seine Zaubervorführungen waren aufwendig, brillant, exotisch und schlugen die Zuschauer in ihren Bann. Doch sein größtes Kunststück war es, seine zwielichtige Vergangenheit in der NS-Diktatur verschwinden zu lassen. Als Filmproduzent und Präsident des Magischen Zirkels pflegte er enge Verbindungen zu Nazi-Größen wie Hitler, Göring und Goebbels, stellte seine Arbeit in den Dienst der nationalsozialistischen Sache, produzierte das einzige antisemitische Musical der Zeit und sorgte für die Gleichschaltung der deutschen Zauberkünstler. Auf der Grundlage von ausführlichen Archivrecherchen und Interviews erzählt Malte Herwig erstmals das wendungsreiche Leben dieses Mannes, der die ganzen Widersprüche der Kriegs- und Nachkriegszeit verkörpert.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Burkhard Müller liest Malte Herwigs Geschichte des Zauberkünstlers Kalanag alias Helmut Schreiber mit Spannung, auch, da die Wirklichkeit die Fantasie in diesem Fall weit überflügelt, wie er erkennt. Wie Schreiber als Hitlers Hofzauberer Karriere machte, Hitlers Agenda in seinem Milieu umsetzte und sich nach dem Krieg als Hofnarr des Führers verkaufte, findet Müller überzeugend erzählt, weil es keine Hagiografie ist, wenngleich mit einer gewissen Faszination für das opportunistische Talent Schreibers geschrieben. Starke Nebenfiguren und emotionale Passagen machen das Buch für Müller komplett.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.03.2021Der Erste der deutschen Magier
Als Zauberer Kalanag war er umjubelt: Eine Biographie Helmut Schreibers war überfällig. Überzeugen kann Malte Herwig mit ihr nicht.
Das Subjekt muss als Opportunist der schlimmsten Art ohne jegliche Überzeugungen betrachtet werden, und es zögert nicht, jede verfügbare Methode anzuwenden, um sich bei denjenigen Personen, die sich zur gegebenen Zeit an der Macht befinden, beliebt zu machen." Als ein Vertreter der amerikanischen Militärregierung in München im Frühjahr 1949 seine Erkenntnisse über "das Subjekt" in einem Memorandum zusammenfasste, hatte sich Helmut Schreiber bereits "entlastet". Ausgestattet mit allerlei "Persilscheinen" und einer sorgsam orchestrierten Lebensgeschichte, hatte er München längst in Richtung Hamburg verlassen und in der britischen Besatzungszone die Entnazifizierung ergattert. Im Oktober 1947 gestattete man ihm den ersten öffentlichen Auftritt als Zauberer - als "Master of Mystery and Magic" vor den Angehörigen britischer Truppen und bald darauf auch vor einem deutschen Publikum.
Schreibers Auftritte wurden bejubelt. Seinen vom Krieg erschöpften Landsleuten präsentierte er Wunder und Unterhaltungen, die von der Not des Alltags ablenkten. Der Erfolg war grandios und gebar Tourneepläne. Schreiber - so heißt es - wurde zum ersten deutschen Unterhaltungskünstler, der nach dem Krieg die Genehmigung für einen Auslandsauftritt erhielt. Schon bald zauberte er in Spanien, Schweden, England, Belgien und anderen Staaten Europas. Später ging es nach Afrika, Brasilien, Kanada und Nordamerika.
Schreibers Revue wurde zur größten magisch-musikalischen Show der fünfziger Jahre. Unter seinem Künstlernamen "Kalanag", den er aus Kiplings Dschungelbuch entlehnt hatte, wurde er binnen kurzer Zeit zum Weltstar. Er ließ Autos mit laufendem Motor und Chauffeur hinter dem Lenkrad auf offener Bühne verschwinden, und auf Zuruf aus dem Publikum verwandelte er Wasser aus einer gläsernen Karaffe in Getränke jeder Wahl. Der Tross des Magiers soll zeitweise aus über siebzig Mitarbeitern und Gepäckstücken von fast achtzig Tonnen Gewicht bestanden haben. Es ist nicht übertrieben, Schreiber einen David Copperfield avant la lettre zu nennen - einen Meister der Illusions- und Vermarktungskunst von globaler Bedeutung. Als er 1963 im Alter von sechzig Jahren an Herzversagen starb, hatte er Tausende von Vorstellungen gegeben. Er hatte Weltruhm erlangt.
Schon als Jugendlicher war der aus bürgerlich-schwäbischen Verhältnissen stammende Schreiber von der Zauberkunst begeistert. Früh schloss er sich dem Magischen Zirkel an, einer Vereinigung von Amateur- und Berufszauberern. Ein Philosophiestudium in München brach er nach wenigen Semestern ab. Stattdessen zog er nach Berlin und machte Karriere in der Filmbranche. In unterschiedlichen Funktionen war er an Dutzenden von Kinoproduktionen beteiligt. Nebenbei nutzte er sein Zaubertalent und drang als Semi-Profi in höchste Berliner Kreise vor. In der mondänen Gesellschaft der späten Weimarer Republik war er dort ein gerngesehener Unterhalter - eine Rolle, die er bald auch für die Führungsriege des NS-Staates übernahm: bei Göring, Goebbels, Himmler, Bormann, Keitel, Speer und vor allem bei Adolf Hitler, den er wiederholt "bezauberte" und als dessen "Hofnarr" er sich später darstellen sollte.
Schreiber war ehrgeizig. Er sonnte sich in der Umgebung der neuen Machthaber. 1936 machten sie ihn zum Präsidenten des Magischen Zirkels. Dort sollte er das Führerprinzip durchsetzen und den Verein "arisieren". Er tat, wie ihm geheißen. "Helmut Schreiber . . . wollte die deutschen Zauberer mit wehenden Fahnen in die Reichskulturkammer überführen, um so den Status der Zauberei als Kunst und damit auch seinen eigenen Einfluss als oberster Vertreter derselben zu zementieren", schreibt Malte Herwig in seiner am Montag erscheinenden Kalanag-Biographie. Etwas analytischer könnte man sagen: Es war der latente Minderwertigkeitskomplex der Zauberer als "Kleinkünstler" gegenüber anderen Kulturschaffenden, der sie unter der Führung eines Ehrgeizlings wie Schreiber zu einer leichten Beute der NS-Kulturpolitik werden ließ.
Dass sich Herwig an eine Kalanag-Biographie gewagt hat, ist zu begrüßen. Sie war längst ein Desiderat. Sowohl in öffentlichen als auch in privaten Archiven hat der Autor neue Quellen erschlossen. Das ist verdienstvoll. Wirklich überzeugen kann seine Arbeit aber nicht. Zunächst liegt das daran, dass er zur zentralen Frage des Verhältnisses von Schreiber zu jüdischen Zauberkünstlern und seinem Umgang mit ihnen seltsam vage bleibt. Der Grund mag sein, dass ihm zu den Details der "Arisierung" des Magischen Zirkels nicht ausreichend verwertbares Material zu Verfügung stand. Dann wäre es aber der Erwähnung wert gewesen, dass die Quellenlage zu dürftig war, um das Schicksal jüdischer Zauberkünstler unter Schreibers Ägide systematisch und nicht bloß punktuell aufzuarbeiten.
Vor allem aber ist die Machart des Buches verstörend. Zwar betont Herwig, keinen Roman, sondern ein Sachbuch geschrieben zu haben. Dennoch verfällt er streckenweise in einen unverhohlen romanhaften Stil, der um Effekte nur so heischt. Real belegte und lediglich imaginierte Szenen wechseln einander ständig ab. Nie weiß der Leser richtig, wie nah er an der Realität ist. Zwar schreibt Herwig, dass er seine Szenen aus zeitgenössischen Quellen akribisch rekonstruiert habe. Gleichwohl wird man den Eindruck nicht los, dass die Phantasie mit dem Autor zuweilen durchgeht. Ein Beispiel ist das bestenfalls vom Hörensagen belegte Zusammentreffen mit Hitler, bei dem Schreiber in dessen Jackentasche angeblich einige Geldscheine "gezaubert" haben soll. Herwig schreibt: "Nie war jemand dem Führer näher gekommen als Helmut Schreiber in diesem Augenblick - außer vielleicht Eva Braun, aber auch das ist keineswegs sicher." Man muss unwillkürlich an die "Hitler-Tagebücher" und die Filmsatire "Schtonk!" denken.
An Herwigs Quellenkritik darf man ohnehin zweifeln. Wo er etwa Schreibers Jugendjahre schildert, greift er fast ausnahmslos auf dessen autobiographische Darstellungen zurück. Nette Kindheitsgeschichtchen eines Täuschungskünstlers gibt er im Ton feststehender Tatsachen wieder, teils sogar noch blumiger ausgeschmückt. Ganz ähnlich verfährt er bei der Darstellung von Schreibers großem Konkurrenten, dem Zauberkünstler Fredo Marvelli (1903-1971). So werden Legenden schlicht perpetuiert. Und an Plattitüden und Klischees, mit denen Herwig im Interesse eines lockeren "Storytelling" arbeitet, ist kein Mangel. Ein einziges Zitat mag genügen: "Das Berufsgeheimnis erfolgreicher Magier ist simpel: Es besteht aus zehn Prozent Illusion und neunzig Prozent Transpiration." Was ist eigentlich das Berufsgeheimnis erfolgreicher Biographen?
PETER RAWERT
Malte Herwig: "Der große Kalanag". Wie Hitlers Zauberer die Vergangenheit verschwinden ließ und die Welt eroberte.
Penguin Verlag, München 2021. 480 S., Abb., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Als Zauberer Kalanag war er umjubelt: Eine Biographie Helmut Schreibers war überfällig. Überzeugen kann Malte Herwig mit ihr nicht.
Das Subjekt muss als Opportunist der schlimmsten Art ohne jegliche Überzeugungen betrachtet werden, und es zögert nicht, jede verfügbare Methode anzuwenden, um sich bei denjenigen Personen, die sich zur gegebenen Zeit an der Macht befinden, beliebt zu machen." Als ein Vertreter der amerikanischen Militärregierung in München im Frühjahr 1949 seine Erkenntnisse über "das Subjekt" in einem Memorandum zusammenfasste, hatte sich Helmut Schreiber bereits "entlastet". Ausgestattet mit allerlei "Persilscheinen" und einer sorgsam orchestrierten Lebensgeschichte, hatte er München längst in Richtung Hamburg verlassen und in der britischen Besatzungszone die Entnazifizierung ergattert. Im Oktober 1947 gestattete man ihm den ersten öffentlichen Auftritt als Zauberer - als "Master of Mystery and Magic" vor den Angehörigen britischer Truppen und bald darauf auch vor einem deutschen Publikum.
Schreibers Auftritte wurden bejubelt. Seinen vom Krieg erschöpften Landsleuten präsentierte er Wunder und Unterhaltungen, die von der Not des Alltags ablenkten. Der Erfolg war grandios und gebar Tourneepläne. Schreiber - so heißt es - wurde zum ersten deutschen Unterhaltungskünstler, der nach dem Krieg die Genehmigung für einen Auslandsauftritt erhielt. Schon bald zauberte er in Spanien, Schweden, England, Belgien und anderen Staaten Europas. Später ging es nach Afrika, Brasilien, Kanada und Nordamerika.
Schreibers Revue wurde zur größten magisch-musikalischen Show der fünfziger Jahre. Unter seinem Künstlernamen "Kalanag", den er aus Kiplings Dschungelbuch entlehnt hatte, wurde er binnen kurzer Zeit zum Weltstar. Er ließ Autos mit laufendem Motor und Chauffeur hinter dem Lenkrad auf offener Bühne verschwinden, und auf Zuruf aus dem Publikum verwandelte er Wasser aus einer gläsernen Karaffe in Getränke jeder Wahl. Der Tross des Magiers soll zeitweise aus über siebzig Mitarbeitern und Gepäckstücken von fast achtzig Tonnen Gewicht bestanden haben. Es ist nicht übertrieben, Schreiber einen David Copperfield avant la lettre zu nennen - einen Meister der Illusions- und Vermarktungskunst von globaler Bedeutung. Als er 1963 im Alter von sechzig Jahren an Herzversagen starb, hatte er Tausende von Vorstellungen gegeben. Er hatte Weltruhm erlangt.
Schon als Jugendlicher war der aus bürgerlich-schwäbischen Verhältnissen stammende Schreiber von der Zauberkunst begeistert. Früh schloss er sich dem Magischen Zirkel an, einer Vereinigung von Amateur- und Berufszauberern. Ein Philosophiestudium in München brach er nach wenigen Semestern ab. Stattdessen zog er nach Berlin und machte Karriere in der Filmbranche. In unterschiedlichen Funktionen war er an Dutzenden von Kinoproduktionen beteiligt. Nebenbei nutzte er sein Zaubertalent und drang als Semi-Profi in höchste Berliner Kreise vor. In der mondänen Gesellschaft der späten Weimarer Republik war er dort ein gerngesehener Unterhalter - eine Rolle, die er bald auch für die Führungsriege des NS-Staates übernahm: bei Göring, Goebbels, Himmler, Bormann, Keitel, Speer und vor allem bei Adolf Hitler, den er wiederholt "bezauberte" und als dessen "Hofnarr" er sich später darstellen sollte.
Schreiber war ehrgeizig. Er sonnte sich in der Umgebung der neuen Machthaber. 1936 machten sie ihn zum Präsidenten des Magischen Zirkels. Dort sollte er das Führerprinzip durchsetzen und den Verein "arisieren". Er tat, wie ihm geheißen. "Helmut Schreiber . . . wollte die deutschen Zauberer mit wehenden Fahnen in die Reichskulturkammer überführen, um so den Status der Zauberei als Kunst und damit auch seinen eigenen Einfluss als oberster Vertreter derselben zu zementieren", schreibt Malte Herwig in seiner am Montag erscheinenden Kalanag-Biographie. Etwas analytischer könnte man sagen: Es war der latente Minderwertigkeitskomplex der Zauberer als "Kleinkünstler" gegenüber anderen Kulturschaffenden, der sie unter der Führung eines Ehrgeizlings wie Schreiber zu einer leichten Beute der NS-Kulturpolitik werden ließ.
Dass sich Herwig an eine Kalanag-Biographie gewagt hat, ist zu begrüßen. Sie war längst ein Desiderat. Sowohl in öffentlichen als auch in privaten Archiven hat der Autor neue Quellen erschlossen. Das ist verdienstvoll. Wirklich überzeugen kann seine Arbeit aber nicht. Zunächst liegt das daran, dass er zur zentralen Frage des Verhältnisses von Schreiber zu jüdischen Zauberkünstlern und seinem Umgang mit ihnen seltsam vage bleibt. Der Grund mag sein, dass ihm zu den Details der "Arisierung" des Magischen Zirkels nicht ausreichend verwertbares Material zu Verfügung stand. Dann wäre es aber der Erwähnung wert gewesen, dass die Quellenlage zu dürftig war, um das Schicksal jüdischer Zauberkünstler unter Schreibers Ägide systematisch und nicht bloß punktuell aufzuarbeiten.
Vor allem aber ist die Machart des Buches verstörend. Zwar betont Herwig, keinen Roman, sondern ein Sachbuch geschrieben zu haben. Dennoch verfällt er streckenweise in einen unverhohlen romanhaften Stil, der um Effekte nur so heischt. Real belegte und lediglich imaginierte Szenen wechseln einander ständig ab. Nie weiß der Leser richtig, wie nah er an der Realität ist. Zwar schreibt Herwig, dass er seine Szenen aus zeitgenössischen Quellen akribisch rekonstruiert habe. Gleichwohl wird man den Eindruck nicht los, dass die Phantasie mit dem Autor zuweilen durchgeht. Ein Beispiel ist das bestenfalls vom Hörensagen belegte Zusammentreffen mit Hitler, bei dem Schreiber in dessen Jackentasche angeblich einige Geldscheine "gezaubert" haben soll. Herwig schreibt: "Nie war jemand dem Führer näher gekommen als Helmut Schreiber in diesem Augenblick - außer vielleicht Eva Braun, aber auch das ist keineswegs sicher." Man muss unwillkürlich an die "Hitler-Tagebücher" und die Filmsatire "Schtonk!" denken.
An Herwigs Quellenkritik darf man ohnehin zweifeln. Wo er etwa Schreibers Jugendjahre schildert, greift er fast ausnahmslos auf dessen autobiographische Darstellungen zurück. Nette Kindheitsgeschichtchen eines Täuschungskünstlers gibt er im Ton feststehender Tatsachen wieder, teils sogar noch blumiger ausgeschmückt. Ganz ähnlich verfährt er bei der Darstellung von Schreibers großem Konkurrenten, dem Zauberkünstler Fredo Marvelli (1903-1971). So werden Legenden schlicht perpetuiert. Und an Plattitüden und Klischees, mit denen Herwig im Interesse eines lockeren "Storytelling" arbeitet, ist kein Mangel. Ein einziges Zitat mag genügen: "Das Berufsgeheimnis erfolgreicher Magier ist simpel: Es besteht aus zehn Prozent Illusion und neunzig Prozent Transpiration." Was ist eigentlich das Berufsgeheimnis erfolgreicher Biographen?
PETER RAWERT
Malte Herwig: "Der große Kalanag". Wie Hitlers Zauberer die Vergangenheit verschwinden ließ und die Welt eroberte.
Penguin Verlag, München 2021. 480 S., Abb., geb., 24,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.06.2021Der rastlose
Trickser
Malte Herwigs packende Biografie über Kalanag,
den Hofzauberer Hitlers und Nachkriegs-Weltstar
VON BURKHARD MÜLLER
Hitler hat einen besonderen Gast. Der darf ihn bei einem Spaziergang sogar fragen, wie viel Geld er in der Jackentasche dabei hat. „Wissen Sie nicht, dass ich nie Geld bei mir trage?“, antwortete Hitler überrascht. „Natürlich, mein Führer. Aber würden Sie dennoch die Freundlichkeit haben, in Ihrer linken Jackentasche nachzusehen?“ Irritiert greift Hitler in seine Jacke und zog eine Brieftasche mit 150 Reichsmark hervor. Dieser Zauberkünstler hatte es tatsächlich geschafft, die Brieftasche dort hineinzuschmuggeln, ohne dass er es bemerkt hatte.“ Der Zauberkünstler ist Helmut Schreiber, der sich später Kalanag nannte, die schwarze Schlange, nach einer Figur in Kiplings Dschungelbuch. Nicht nur einmal tritt er Hitler derart nahe; manchmal bleibt er eine Woche und länger auf dem Obersalzberg und schickt von dort fröhliche Ansichtskarten an die neidischen Kollegen. „Nie war jemand“, schreibt sein Biograf, „dem Führer näher gekommen als Helmut Schreiber in diesem Augenblick – außer Eva Braun, aber auch das ist keineswegs sicher.“
Der Satz ist typisch für Art und Ton des Buchs von Malte Herwig, der schon mehrere Bestseller verfasst und journalistisch für die Süddeutschen Zeitung, den Spiegel und den Stern gearbeitet hat. Es ist flott und etwas süffisant geschrieben. Und was bei anderen Aspekten jener Epoche womöglich zum Ärgernis geworden wäre – hier passt es. Nicht als ob deswegen alles heiter wäre. Helmut Schreiber ist kein Felix Krull, sondern unübersehbar ein Getriebener, der seine Lebenskerze an beiden Enden abbrennt. 1903 geboren (oder doch schon 1893? - er schreibt den Nuller so, dass man ihn auch als Neuner lesen kann, und sorgt damit absichtlich für Verwirrung), gibt er schon mit 15 Jahren erstaunliche Proben seines Talents und ist mit 25 ein Star im Berlin der Weimarer Republik. Mit 40, als Hitlers Gast, sieht er aus wie 50. Mit 60 stirbt er, adipös und gesundheitlich völlig zerrüttet, an einem Herzleiden.
Nicht nur Zauberer ist er, sondern Zauberpolitiker, wenn man das so nennen kann. Als Präsident des „Magischen Zirkels“ setzt er das „Führerprinzip“ auch in seiner Branche mit Nachdruck um. Abweichler bekommen auf seine Anregung hin Besuch von der Gestapo. Er kennt seine Klientel genau, wird von Göring zu einer pompösen Zauberfeier nach Carinhall eingeladen (eine großartige Szene im Buch), weiß aber, dass er bei dem nervösen Goebbels, der nicht gern hinters Licht geführt wird, aufpassen muss, und wendet sich mit seinen Tricks lieber an dessen Gattin Magda. Daneben betätigt bringt der Rastloals Produzent 180 Filme unters Volk, darunter ein antisemitisches Musical mit dem Titel „Robert und Bertram“ (gewiss das einzige seiner Gattung), das bei Hitler dennoch keine Gnade findet, weil die schlauen Juden darin zwar gut getroffen seien, die Deutschen aber allzu doof dastehen.
Herwig erliegt nicht der Versuchung, seinen Gegenstand zum Helden zu machen. Er erkennt in dem liebenswürdigen Unterhaltungskünstler den Opportunisten und ist offenkundig fasziniert davon, wie Schreiber nach 1945 seine Rolle als Gefährte der Nazi-Größen zu der eines unbedarften Hofnarren kleinzureden verstand und das Image eines Onkels kultivierte, der nie ein Wässerlein getrübt hat. Wenn man Bilder von ihm aus den Fünfzigern sieht, wirkt er wie ein Bruder von Heinz Erhardt.
Damals begann erst die ganz große Karriere: Schreiber, nunmehr endgültig zu Kalanag geworden, reist viele Jahre mit seinen langbeinigen „Mystery Girls“ durch die ganze Welt, 70 Mann Personal, drei Güterwaggons mit Utensilien, immer vor riesigen ausverkauften Häusern. Er feiert Triumphe selbst im feindseligen England. In Stuttgart, seiner alten Heimat, sehen ihn in einer einzigen Saison 48 000 Menschen.
Er zersägt Jungfrauen und lässt Autos verschwinden, fährt blind und mit einem Sack über dem Kopf, aber mit Genehmigung der Polizei durch die von ihm besuchten Städte und erscheint mit einem Geparden an der Leine an der Hotelrezeption. Ihm zur Seite steht seine Ehefrau Anneliese, aufgepeppt zur blonden Gloria de Vos, voll sprühenden Charmes, aber innerlich von Eifersucht zerfressen. Eins der vielen Girls, die sie speziell im Verdacht hat, lässt sie bei einer Schwebenummer aus drei Metern Höhe auf den Boden krachen.
Überhaupt hat Herwig auch die Nebenfiguren gut in Szene gesetzt. Neben Gloria gibt es den Schwabinger Kabarett-Patriarchen Papa Benz, den eitlen Sexual- und Okkultismusforscher Moll und Kalanags eigentlichen Gegenspieler Marvelli, im Kontrast zu dem flinken Pykniker ein krähenhafter, elegant schlaffer Virtuose, den Schreiber aus dem Zauberzirkel wirft und der sich nach dem Krieg zu rächen versucht. Emotional am stärksten sind jene Passagen, wo der Autor die hochbetagten Überlebenden aufgesucht hat, etwa Schreibers lang verschollene Tochter Brigitte, deren unvermutetes Erscheinen der Zauberer als Bühnen-Rührstück improvisiert und die ihm doch im Nachhinein eine fahrige Kälte bescheinigt.
Die zitierten Charakterzeugnisse, nicht zuletzt die Denunziationen und Persilscheine nach 1945, schwanken wild in ihrer Bewertung. Die ihn am besten kannten, scheinen ihn menschlich als Enttäuschung erlebt zu haben. Er zeugte später noch eine Tochter namens Brigitte – wie kommt jemand auf die Idee, zweien seiner Kinder denselben Namen zu geben? Doch die Zwillingsnummer gehört bei Kalanag zum Handwerk. Er tourt auch mit Heike und Heidi durch die Lande, von denen sich immer nur eine auf einmal öffentlich zeigen darf, denn sähen die Leute auch die andere, so wäre eins der besten Zauberstücke, das auf ihrer geheimen Duplizität beruht, im Eimer. Gegen Ende der Fünfziger beginnt Kalanags Stern zu sinken. Den Garaus macht ihm das Fernsehen, in dem ernoch ein paar Sendungen mit Kartentricks bestreitet. Die Autos, die er verschwinden lässt, werden immer kleiner, zum Schluss ist es nur noch eine Vespa.
Inwieweit zwischen Hitler und dem Zauberer in dem manischen Drang, Fabeldinge wie Wunderwaffen und schwebende Jungfrauen zu realisieren, eine Seelenverwandtschaft bestanden haben könnte (Herwig deutet es an), muss wohl offen bleiben. Eher dürfte der Magier die kindlich-künstlerische, die sozusagen harmlose Seite des Führers berührt haben. Aber indem er seinen Kalanag als Symbolgestalt einer Nachkriegsgesellschaft deutet, die sich ans Jüngstvergangene nicht erinnern mag und sich dafür umso gläubiger den Wundern des Aufschwungs zuwendet, hat Herwig einen überzeugenden Griff getan. Ein Literaturverzeichnis findet er zurecht entbehrlich und die Autobiografie Kalanags mit dem bezeichnenden Titel „Simsalabim wirbelt um die Welt“ behandelt er als das, was sie ist. Nicht als Quelle, sondern als letzten großen Trick. Der Name Kalanag ist heute weitgehend vergessen. Aber „Simsalabim“, das er, inspiriert durch ein Kinderlied vom erschossenen und doch wieder neu geborenen Kuckuck, zu seinem magischen Wort erkor, das hat sich bis heute als Inbegriff der Zauberei erhalten. Ein anonymes Vermächtnis.
Zum Schluss schreibt Herwig: „Denn dieses Buch ist kein Roman, sondern eine wahre Geschichte. Für einen Roman wäre Kalanags Leben zu unglaubwürdig.“ So nennt er auch den Grund, warum ein gutes Buch, das von dem spricht, was wirklich geschehen ist, auch dem besten historischen Roman immer überlegen bleibt.
Das Zauberwort
„Simsalabim!“ war
seine Erfindung
Malte Herwig: Der Große Kalanag. Wie Hitlers Zauberer die Vergangenheit verschwinden ließ und die Welt eroberte. Penguin Verlag, 2021. 481 Seiten, 25 Euro.
Nach dem Krieg redete er seine Nazi-Rolle klein: Kalanag während seiner Nummer „zersägte Jungfrau“ bei einem Auftritts in den Fünfzigerjahren.
Foto: Imago
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Trickser
Malte Herwigs packende Biografie über Kalanag,
den Hofzauberer Hitlers und Nachkriegs-Weltstar
VON BURKHARD MÜLLER
Hitler hat einen besonderen Gast. Der darf ihn bei einem Spaziergang sogar fragen, wie viel Geld er in der Jackentasche dabei hat. „Wissen Sie nicht, dass ich nie Geld bei mir trage?“, antwortete Hitler überrascht. „Natürlich, mein Führer. Aber würden Sie dennoch die Freundlichkeit haben, in Ihrer linken Jackentasche nachzusehen?“ Irritiert greift Hitler in seine Jacke und zog eine Brieftasche mit 150 Reichsmark hervor. Dieser Zauberkünstler hatte es tatsächlich geschafft, die Brieftasche dort hineinzuschmuggeln, ohne dass er es bemerkt hatte.“ Der Zauberkünstler ist Helmut Schreiber, der sich später Kalanag nannte, die schwarze Schlange, nach einer Figur in Kiplings Dschungelbuch. Nicht nur einmal tritt er Hitler derart nahe; manchmal bleibt er eine Woche und länger auf dem Obersalzberg und schickt von dort fröhliche Ansichtskarten an die neidischen Kollegen. „Nie war jemand“, schreibt sein Biograf, „dem Führer näher gekommen als Helmut Schreiber in diesem Augenblick – außer Eva Braun, aber auch das ist keineswegs sicher.“
Der Satz ist typisch für Art und Ton des Buchs von Malte Herwig, der schon mehrere Bestseller verfasst und journalistisch für die Süddeutschen Zeitung, den Spiegel und den Stern gearbeitet hat. Es ist flott und etwas süffisant geschrieben. Und was bei anderen Aspekten jener Epoche womöglich zum Ärgernis geworden wäre – hier passt es. Nicht als ob deswegen alles heiter wäre. Helmut Schreiber ist kein Felix Krull, sondern unübersehbar ein Getriebener, der seine Lebenskerze an beiden Enden abbrennt. 1903 geboren (oder doch schon 1893? - er schreibt den Nuller so, dass man ihn auch als Neuner lesen kann, und sorgt damit absichtlich für Verwirrung), gibt er schon mit 15 Jahren erstaunliche Proben seines Talents und ist mit 25 ein Star im Berlin der Weimarer Republik. Mit 40, als Hitlers Gast, sieht er aus wie 50. Mit 60 stirbt er, adipös und gesundheitlich völlig zerrüttet, an einem Herzleiden.
Nicht nur Zauberer ist er, sondern Zauberpolitiker, wenn man das so nennen kann. Als Präsident des „Magischen Zirkels“ setzt er das „Führerprinzip“ auch in seiner Branche mit Nachdruck um. Abweichler bekommen auf seine Anregung hin Besuch von der Gestapo. Er kennt seine Klientel genau, wird von Göring zu einer pompösen Zauberfeier nach Carinhall eingeladen (eine großartige Szene im Buch), weiß aber, dass er bei dem nervösen Goebbels, der nicht gern hinters Licht geführt wird, aufpassen muss, und wendet sich mit seinen Tricks lieber an dessen Gattin Magda. Daneben betätigt bringt der Rastloals Produzent 180 Filme unters Volk, darunter ein antisemitisches Musical mit dem Titel „Robert und Bertram“ (gewiss das einzige seiner Gattung), das bei Hitler dennoch keine Gnade findet, weil die schlauen Juden darin zwar gut getroffen seien, die Deutschen aber allzu doof dastehen.
Herwig erliegt nicht der Versuchung, seinen Gegenstand zum Helden zu machen. Er erkennt in dem liebenswürdigen Unterhaltungskünstler den Opportunisten und ist offenkundig fasziniert davon, wie Schreiber nach 1945 seine Rolle als Gefährte der Nazi-Größen zu der eines unbedarften Hofnarren kleinzureden verstand und das Image eines Onkels kultivierte, der nie ein Wässerlein getrübt hat. Wenn man Bilder von ihm aus den Fünfzigern sieht, wirkt er wie ein Bruder von Heinz Erhardt.
Damals begann erst die ganz große Karriere: Schreiber, nunmehr endgültig zu Kalanag geworden, reist viele Jahre mit seinen langbeinigen „Mystery Girls“ durch die ganze Welt, 70 Mann Personal, drei Güterwaggons mit Utensilien, immer vor riesigen ausverkauften Häusern. Er feiert Triumphe selbst im feindseligen England. In Stuttgart, seiner alten Heimat, sehen ihn in einer einzigen Saison 48 000 Menschen.
Er zersägt Jungfrauen und lässt Autos verschwinden, fährt blind und mit einem Sack über dem Kopf, aber mit Genehmigung der Polizei durch die von ihm besuchten Städte und erscheint mit einem Geparden an der Leine an der Hotelrezeption. Ihm zur Seite steht seine Ehefrau Anneliese, aufgepeppt zur blonden Gloria de Vos, voll sprühenden Charmes, aber innerlich von Eifersucht zerfressen. Eins der vielen Girls, die sie speziell im Verdacht hat, lässt sie bei einer Schwebenummer aus drei Metern Höhe auf den Boden krachen.
Überhaupt hat Herwig auch die Nebenfiguren gut in Szene gesetzt. Neben Gloria gibt es den Schwabinger Kabarett-Patriarchen Papa Benz, den eitlen Sexual- und Okkultismusforscher Moll und Kalanags eigentlichen Gegenspieler Marvelli, im Kontrast zu dem flinken Pykniker ein krähenhafter, elegant schlaffer Virtuose, den Schreiber aus dem Zauberzirkel wirft und der sich nach dem Krieg zu rächen versucht. Emotional am stärksten sind jene Passagen, wo der Autor die hochbetagten Überlebenden aufgesucht hat, etwa Schreibers lang verschollene Tochter Brigitte, deren unvermutetes Erscheinen der Zauberer als Bühnen-Rührstück improvisiert und die ihm doch im Nachhinein eine fahrige Kälte bescheinigt.
Die zitierten Charakterzeugnisse, nicht zuletzt die Denunziationen und Persilscheine nach 1945, schwanken wild in ihrer Bewertung. Die ihn am besten kannten, scheinen ihn menschlich als Enttäuschung erlebt zu haben. Er zeugte später noch eine Tochter namens Brigitte – wie kommt jemand auf die Idee, zweien seiner Kinder denselben Namen zu geben? Doch die Zwillingsnummer gehört bei Kalanag zum Handwerk. Er tourt auch mit Heike und Heidi durch die Lande, von denen sich immer nur eine auf einmal öffentlich zeigen darf, denn sähen die Leute auch die andere, so wäre eins der besten Zauberstücke, das auf ihrer geheimen Duplizität beruht, im Eimer. Gegen Ende der Fünfziger beginnt Kalanags Stern zu sinken. Den Garaus macht ihm das Fernsehen, in dem ernoch ein paar Sendungen mit Kartentricks bestreitet. Die Autos, die er verschwinden lässt, werden immer kleiner, zum Schluss ist es nur noch eine Vespa.
Inwieweit zwischen Hitler und dem Zauberer in dem manischen Drang, Fabeldinge wie Wunderwaffen und schwebende Jungfrauen zu realisieren, eine Seelenverwandtschaft bestanden haben könnte (Herwig deutet es an), muss wohl offen bleiben. Eher dürfte der Magier die kindlich-künstlerische, die sozusagen harmlose Seite des Führers berührt haben. Aber indem er seinen Kalanag als Symbolgestalt einer Nachkriegsgesellschaft deutet, die sich ans Jüngstvergangene nicht erinnern mag und sich dafür umso gläubiger den Wundern des Aufschwungs zuwendet, hat Herwig einen überzeugenden Griff getan. Ein Literaturverzeichnis findet er zurecht entbehrlich und die Autobiografie Kalanags mit dem bezeichnenden Titel „Simsalabim wirbelt um die Welt“ behandelt er als das, was sie ist. Nicht als Quelle, sondern als letzten großen Trick. Der Name Kalanag ist heute weitgehend vergessen. Aber „Simsalabim“, das er, inspiriert durch ein Kinderlied vom erschossenen und doch wieder neu geborenen Kuckuck, zu seinem magischen Wort erkor, das hat sich bis heute als Inbegriff der Zauberei erhalten. Ein anonymes Vermächtnis.
Zum Schluss schreibt Herwig: „Denn dieses Buch ist kein Roman, sondern eine wahre Geschichte. Für einen Roman wäre Kalanags Leben zu unglaubwürdig.“ So nennt er auch den Grund, warum ein gutes Buch, das von dem spricht, was wirklich geschehen ist, auch dem besten historischen Roman immer überlegen bleibt.
Das Zauberwort
„Simsalabim!“ war
seine Erfindung
Malte Herwig: Der Große Kalanag. Wie Hitlers Zauberer die Vergangenheit verschwinden ließ und die Welt eroberte. Penguin Verlag, 2021. 481 Seiten, 25 Euro.
Nach dem Krieg redete er seine Nazi-Rolle klein: Kalanag während seiner Nummer „zersägte Jungfrau“ bei einem Auftritts in den Fünfzigerjahren.
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»Wer dieses Buch liest, wird nicht nur dem 'Großen Kalanag' näher kommen, sondern auch Mechanismen der deutschen Geschichte, die später gerne biografisch weggezaubert wurden.« Abendzeitung