»Ein Höllentanz der Vernunft um beide Pole des Irrsinns« - so beschrieb Kurt Tucholsky einmal Karl Valentins Schaffen. Längst gehört der Münchener Komiker, Dramatiker und Filmemacher zu den wichtigsten Autoren deutscher Sprache. Anläßlich seines 125. Geburtstags werden nun Valentins sämtliche Werke erstmals in einer Kassette zusammengefaßt und in neuer Ausstattung publiziert: Die neun Bände enthalten neben seinen berühmten Monologen und Couplets auch die Dialoge, Stücke und Soloszenen sowie sämtliche Briefe und die Texte zu seinen Filmprojekten.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.06.2008Valentinstage
Geboren wurde er in der Entenbachstraße 63 in München-Au, und von da aus hat er es in alle Häuser nicht nur Bayerns, sondern ganz Deutschlands geschafft. Allerdings ist ihm das vor allem über das Fernsehen gelungen, das die Filme des Karl Valentin über Jahrzehnte hinweg wieder und wieder ausgestrahlt hat. Dass Valentin ein grandioser Autor war, konnte man auch daraus lernen, aber dass er noch die kleinsten Wortverzwirbelungen akribisch vorbereitete, das weiß man erst, seit vor sechzehn Jahren die Ausgabe der "Sämtlichen Werke" gestartet wurde, die in ihrem Kommentar erstmals die verschiedenen erhaltenen Manuskripte berücksichtigte - und dabei stellen die nur einen Bruchteil dar, weil Valentin Handschriftliches zu vernichten pflegte. Während der Edition tauchten dann auch noch Liebesbriefe an Liesl Karlstadt auf, und so entstand bis 1997 eine neunbändige Ausgabe, die unentbehrlich für die deutsche Theater-, Kabarett-, Film- und allgemeine Komikgeschichte ist. Und weil die Sache in der Entenbachstraße 63 am 4. Juni 1882 geschah, hat der Piper Verlag diese überreiche Gesamtausgabe im vergangenen Jahr, zum 125. Geburtstag Karl Valentins, als günstige, ach was, spottbillige Sonderausgabe neu herausgebracht. Und wir verwenden darauf nun 40 Zeilen, weil jedes weitere Wort überflüssig wäre. Kaufen! (Karl Valentin: "Sämtliche Werke in neun Bänden". Hrsg. von Helmut Bachenmaier und Manfred Faust. Piper Verlag, München 2007. 9 Bd. im Schuber, zus. 3905 S., Abb., geb., 69,90 [Euro].) apl
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Geboren wurde er in der Entenbachstraße 63 in München-Au, und von da aus hat er es in alle Häuser nicht nur Bayerns, sondern ganz Deutschlands geschafft. Allerdings ist ihm das vor allem über das Fernsehen gelungen, das die Filme des Karl Valentin über Jahrzehnte hinweg wieder und wieder ausgestrahlt hat. Dass Valentin ein grandioser Autor war, konnte man auch daraus lernen, aber dass er noch die kleinsten Wortverzwirbelungen akribisch vorbereitete, das weiß man erst, seit vor sechzehn Jahren die Ausgabe der "Sämtlichen Werke" gestartet wurde, die in ihrem Kommentar erstmals die verschiedenen erhaltenen Manuskripte berücksichtigte - und dabei stellen die nur einen Bruchteil dar, weil Valentin Handschriftliches zu vernichten pflegte. Während der Edition tauchten dann auch noch Liebesbriefe an Liesl Karlstadt auf, und so entstand bis 1997 eine neunbändige Ausgabe, die unentbehrlich für die deutsche Theater-, Kabarett-, Film- und allgemeine Komikgeschichte ist. Und weil die Sache in der Entenbachstraße 63 am 4. Juni 1882 geschah, hat der Piper Verlag diese überreiche Gesamtausgabe im vergangenen Jahr, zum 125. Geburtstag Karl Valentins, als günstige, ach was, spottbillige Sonderausgabe neu herausgebracht. Und wir verwenden darauf nun 40 Zeilen, weil jedes weitere Wort überflüssig wäre. Kaufen! (Karl Valentin: "Sämtliche Werke in neun Bänden". Hrsg. von Helmut Bachenmaier und Manfred Faust. Piper Verlag, München 2007. 9 Bd. im Schuber, zus. 3905 S., Abb., geb., 69,90 [Euro].) apl
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