Der „Große Katechismus“ des heiligen Kirchenlehrers Robert Bellarmin ist sicher eines der berühmtesten Bücher, welches das 16. Jahrhundert – eine von den Wirren der Glaubensneuerungen gezeichnete Zeit – hervorgebracht hat. Von Papst Clemens VIII. in Auftrag gegeben und von seinen Nachfolgern immer wieder gutgeheißen und empfohlen, war Bellarmins Katechismus bis zum I. Vatikanischen Konzil nicht nur der einzige im Kirchenstaat, sondern fand – in über 60 Dialekte und Sprachen übersetzt - darüber hinaus weiteste Verbreitung. Er bildete so über Jahrhunderte die Grundlage der Religionskenntnis des breiten Volkes und konnte seine segensreiche Wirkung voll entfalten. Trotz seiner Tiefe und Gründlichkeit ist der Katechismus in seiner Sprache so einfach wie klar und hat immer die Fassungskraft der Schüler vor Augen. Bei der zu vermittelnden Glaubenslehre konzentriert Bellarmin sich auf das Heilsnotwendige, was jeder Christ ohne Abstriche und Umdeutungen anzunehmen hat. Hierbei ist von wenig Belang, was unter eindimensional-anthropologischen oder zeitgeistlichen Gesichtspunkten gerade für wichtig erachtet wird, sondern Inhalt und Auslegung müssen sich immer nach dem bemessen, was Christus, unser Herr, selbst der Kirche gelehrt und offenbart hat. Daher ist und bleibt auch der Katechismus dieses glänzenden Kirchenlehrers im Wesenskern zeitlos und kann auch heute noch mit großem Nutzen zur Hand genommen werden.