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Der Roman erzählt von der Kameradschaft zwischen Augustin Meaulnes und Francois Seurel und einer romantischen Liebe zwischen Meaulnes und Yvonne de Galais. Augustin Meaulnes verändert Seurels Leben schlagartig. Bewegung wird hineingetragen: es beginnen die im Widerspiel von kindlicher Traumwelt und Alltagswirklichkeit stehenden Abenteuer der suchenden Seele nach dem Glück. Alain­Fournier (1886-1914), Halbpseudonym von Henri­Alban Fournier, verbrachte seine Jugend als Sohn eines Lehrerehepaares in der mittelfranzösischen Provinz. Die Ausbildung an der Schiffahrtsschule in Brest brach er ab, um…mehr

Produktbeschreibung
Der Roman erzählt von der Kameradschaft zwischen Augustin Meaulnes und Francois Seurel und einer romantischen Liebe zwischen Meaulnes und Yvonne de Galais. Augustin Meaulnes verändert Seurels Leben schlagartig. Bewegung wird hineingetragen: es beginnen die im Widerspiel von kindlicher Traumwelt und Alltagswirklichkeit stehenden Abenteuer der suchenden Seele nach dem Glück. Alain­Fournier (1886-1914), Halbpseudonym von Henri­Alban Fournier, verbrachte seine Jugend als Sohn eines Lehrerehepaares in der mittelfranzösischen Provinz. Die Ausbildung an der Schiffahrtsschule in Brest brach er ab, um sich am Gymnasium Lakanal in Paris für die Aufnahmeprüfung der "Ecole Normale Superieure" vorzubereiten, die er aber nicht bestand. Zu jener Zeit, noch in der Schuluniform des Gymnasiasten, begegnete er einem jungen Mädchen, mit dem er kaum ein paar Worte gewechselt hatte und das er danach nur noch einmal sah. Aber diese für ihn unvergeßliche Frauenfigur ging als Yvonne in die Weltliteratur ein; sie steht im Zentrum von "Der große Meaulnes". Nach einem kürzeren Londonaufenthalt, wo er sich für Stevenson, Hardy und die Präraffaeliten begeisterte, arbeitete er als Literaturkritiker für die von seinem Schulfreund und Schwager Jacques Rivie're herausgegebene "Nouvelle Revue Francaise"; er schloß Bekanntschaft mit Gide, Charles Peguy und Paul Claudel. 1913 veröffentlichte er den vorliegenden Roman, ein weiterer blieb Fragment. Postum erschienen einige Gedichte und Erzählungen. Alain­Fournier starb bei Verdun. Er wurde am Abend des 22. September 1914 vermißt. Nach Berichten von Kameraden war er im Wald bei Saint­Remy gefallen.
"Der große Meaulnes" erzählt - zwischen Wirklichkeit und Traum schwebend - von einer Jugendfreundschaft und einer Jugendliebe. Es ist die wehmutsvolle Geschichte eines jungen Mannes auf der Suche nach dem verlorenen Paradies der Kindheit.

François Seurel findet in dem 17-jährigen Augustin Meaulnes den lang ersehnten Freund. Doch bald verschwindet Augustin spurlos und kehrt erst nach Tagen zurück. Seine wundersamen Erlebnisse berichtet er François: Nach einer Irrfahrt mit einer Kutsche findet sich Augustin in einem geheimnisvollen Schloss wieder, wo eine Hochzeit gefeiert werden soll. Doch der junge Schlossherr Frantz de Galais wartet vergebens auf seine Braut Valentine. Bevor das Fest abgebrochen wird, lernt Augustin Yvonne, die Schwester des Bräutigams, kennen und verliebt sich in sie. Nach Hause zurückgekehrt, kann er sich nicht mehr an den Weg zum Schloss erinnern. Vergeblich suchen Augustin und François den mysteriösen Ort, den sie "das verlorene Land" nennen.

Eines Tages begegnen Augustin und François zufällig Frantz, der immer noch seine Braut sucht. Aber er kann Augustin sagen, wo sich Yvonne aufhält. Im Gegenzug muss er versprechen, Frantz bei der Suche nach Valentine zu helfen, wenn dieser es verlangt. Als er Yvonne findet, erkennt er, dass sein Traum Realität war. Obgleich des mythischen Zaubers der ersten Begegnung beraubt, heiratet Augustin Yvonne. In der Hochzeitsnacht muss er jedoch sein Versprechen, das er Frantz gegeben hatte, einlösen...

Alain-Fournier bereitete mit "Der große Meaulnes" den Weg für den modernen, psychologischen Roman. Der fließende Wechsel zwischen Wirklichkeit und Traum, Realität und Irrealität, Erdachtem und Erlebtem, entstanden aus der Sehnsucht nach Liebe, Glück und Geborgenheit, führt den Leser in eine Welt voller Symbole und Bilder, eine Welt des kindlichen Staunens.
Autorenporträt
Alain Fournier (1886-1914), Halbpseudonym von Henri Alban Fournier, verbrachte seine Jugend als Sohn eines Lehrerehepaares in der mittelfranzösischen Provinz. Die Ausbildung an der Schiffahrtsschule in Brest brach er ab, um sich am Gymnasium Lakanal in Paris für die Aufnahmeprüfung der 'Ecole Normale Superieure' vorzubereiten, die er aber nicht bestand. Nach einem kürzeren Londonaufenthalt, wo er sich für Stevenson, Hardy und die Präraffaeliten begeisterte, arbeitete er als Literaturkritiker für die von seinem Schulfreund und Schwager Jacques Riviere herausgegebene 'Nouvelle Revue Francaise'; er schlossBekanntschaft mit Gide, Charles Peguy und Paul Claudel.
1913 veröffentlichte er den "Großen Meaulnes", ein weiterer Roman blieb Fragment. Postum erschienen einige Gedichte und Erzählungen. Alain Fournier starb bei Verdun. Er wurde am Abend des 22. September 1914 vermißt. Nach Berichten von Kameraden war er im Wald bei Saint Remy gefallen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.01.2013

Verirrte Jungs im Wald

Henri Alain-Fournier macht Eltern in seinem Roman "Der große Meaulnes" unsichtbar

Henri Alain-Fourniers 1913 erschienener Roman "Der große Meaulnes" ist eine der wenigen französischen Geschichten, in denen sich der Protagonist im Wald verirrt, wieder herausfindet und nicht mehr weiß, wo er im Wald sein Glück gefunden hatte. In Frankreich verirrt man sich nämlich nicht im Wald, und wenn doch, holen einen René Descartes oder Mama und Papa wieder raus. Nicht jedoch die 17-jährigen Jungen Augustin Meaulnes und François Seurel. "Er kam an einem Sonntag im November 189. . . in unser Haus", heißt es im ersten Satz über Augustin. Der Schüler ist neu in der nordfranzösischen Kleinstadt, er wohnt bei François' Eltern. Was folgt, ist einerseits französisch bis auf die Knochen: Herbstlicht und eine Liebesgeschichte ohne Logik. Andererseits ist der Stoff aber so amerikanisch wie Walt Whitman: Die Eltern sind da, spielen aber keine Rolle. Junge Leute suchen sich einen Weg, von dem sie nichts wissen und den sie nicht erinnern, nachdem sie ihn beschritten haben. Dazu sind die Personen im Roman unfertig geschnitten: subjektlose Individuen im Herbstwind. Was bestimmt einer der Gründe ist, dass Alain-Fourniers einziger Roman bis heute Leser findet, ohne sie zu suchen. Er selbst starb 1914, ganz zu Beginn des Ersten Weltkriegs, bei Verdun.

Cord Riechelmann

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.06.2013

NEUE TASCHENBÜCHER
Die Innenseite
der Abenteuer
Wenn einer fünfzehn ist, dann
gehört für ihn ein Siebzehnjähriger zu den Großen. „Der große Meaulnes“ wird von François Seurel erzählt, dem Lehrersohn, der am Ende selbst ein junger Lehrer sein wird. Augustin Meaulnes, der hochgewachsene Siebzehnjährige, der als Pensionsschüler in das Landinternat in Sainte-Agathe in der nordfranzösischen Provinz kommt, wird nicht bleiben. An ihn heftet sich von Beginn an das Zauberwort „Abenteuer“. Sie geschehen in diesem Roman, der vor hundert Jahren erstmals erschien, zwischen den Heranwachsenden, den großen Kindern. Sie haben keine überstrengen Eltern, keine grausamen Lehrer, gegen die sie anrennen müssten. Es reicht ihnen – und dem Roman – als Stoff der Abenteuer aus, dass sie älter werden, die Liebe kennenlernen, den Streit innerhalb der Klasse, den Verrat und die Verzweiflung. Und die Verwandlung der Gegenwart in Erinnerung. Als Henri Alain-Fournier, der 1886 bei Bourges geboren wurde, Anfang 1913 diesen Roman – seinen ersten und letzten – beendete, war er
26 Jahre alt. Im September 1914 fiel er bei Saint-Rémy. „Der große Meaulnes“ bleibt für jede Generation jung.  
LOTHAR MÜLLER
Henri Alain-Fournier:
Der große Meaulnes. Aus dem Französischen von Cornelia Hasting und Otfried Schulze. dtv, München 2013. 256 Seiten, 14,90 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"Die Neuübersetzung von Christina Viragh [...] ist so perlfrisch wie elegant." Wiener Zeitung (A), 06.06.2015