Detective Superintendent MacNeice ist alles andere als ein gewöhnlicher Ermittler: Er redet mit Vögeln und mit seiner verstorbenen Frau Kate, ohne deswegen eine Psychomacke zu haben. Er ist ein rasend guter Beobachter, lebensklug und vor allem liebenswürdig und empathisch. Sein feines Feeling für Menschen macht ihn zu einem gnadenlos guten Cop, der allerdings auch riskant und unkonventionell arbeitet. Er kann durchaus ruppig werden, wenn man ihn dazu zwingt. Und er hat ein loyales Team um sich herum, allen voran DI Fiza Aziz.
Als im Hafen von Dundurn, Ontario, einbetonierte Leichen auftauchen, zwei Biker-Gangs sich bekriegen und ein Mörder erfolgreiche Frauen mit ethnischem Hintergrund jagt, bedeutet das Dauerstress für MacNeice und seine Truppe. Nicht zuletzt deshalb, weil auch Fiza Aziz in den Fokus des Killers gerät. MacNeice läuft zur Hochform auf ...
Als im Hafen von Dundurn, Ontario, einbetonierte Leichen auftauchen, zwei Biker-Gangs sich bekriegen und ein Mörder erfolgreiche Frauen mit ethnischem Hintergrund jagt, bedeutet das Dauerstress für MacNeice und seine Truppe. Nicht zuletzt deshalb, weil auch Fiza Aziz in den Fokus des Killers gerät. MacNeice läuft zur Hochform auf ...
buecher-magazin.deSolch einen guten Polizisten wie Detective Superintendent MacNeice findet man selten, doch er hat auch besonders gute Arbeitsbedingungen. Zum einen verschafft ihm eine diskrete Absprache mit dem Bürgermeister von Dundurn, Ontario, zusätzliche Mittel, zum anderen ist sein Revier geradezu mit Leichen gepflastert. Aus Kofferräumen, in Plastik eingeschweißt oder in Beton gegossen tauchen sie auf und werden MacNeice von den forensischen Fakultäten mit Kusshand abgenommen, weil sie auf Arten und Weisen ums Leben gekommen sind, die jedes Forscher*innenherz höherschlagen lassen. Als die Auseinandersetzungen zwischen Bauwirtschaft und Biker-Gangs eskalieren und ein Serienkiller Jagd auf muslimische Frauen macht, droht ein Wermutstropfen auf MacNeicens Renommee zu fallen, weil die Idee, seine Kollegin Fiza Aziz als Lockvogel zu präsentieren, vielleicht doch nicht so genial ist wie angenommen. Leider ist die Wendung, die die Story dadurch bekommt, nicht sehr originell. Dennoch hofft man, dass es Thornleys fiktiven Handlungsort nicht so geht wie dem echten Dundurn in Saskatchewan, dessen knapp 700 Einwohner kaum für mehrere Fortsetzungen der MacNeice-Serie reichen würden.
© BÜCHERmagazin, Ulrich Baron (ub)
© BÜCHERmagazin, Ulrich Baron (ub)
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Ganz schön gewalttätig, dieser Krimi, der im Norden Kanadas spielt, warnt Rezensent Stefan Fischer. Brutale Gangmorde, korrupte Politiker, Drogen, Prostitution, Rassismus, die Gesellschaft zerrissen. Nur die Cops sind hier die guten, vertragen sich und klären "behutsam" auf. "Der gute Cop" ist der zweite Band einer ganzen Reihe, die Autor Scott Thornley um den verwitweten Detective Superintendent MacNeice geschrieben hat, und der erste ins Deutsche übersetzte, erfahren wir von Fischer. Der findet die Gewaltausbrüche manchmal ziemlich unmotiviert, aber wenigstens scheinen in Kanada die Institutionen noch zu funktionieren, atmet er erleichtert auf.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Thornley entfacht in dem Krimi einen Tornado. « Stefan Fischer Süddeutsche Zeitung 20201029