Die zweite deutsche Republik ist das beste Deutschland, das es je gab: liberal, stabil, sozial, und international ein anerkannter Partner. Wie kam es zu dieser Karriere vom hässlichen zum guten Deutschen? Josef Joffe erzählt die Geschichte der Wiedergutwerdung des schuldbeladenen Parias Deutschland - vom Kunststück, das moralisch Gebotene mit dem politisch Nützlichen zu verbinden. Von Konrad Adenauers genialer Strategie des Machtgewinns durch Machtverzicht, Willy Brandts Friedenspolitik als Instrument der Machtverstärkung, Helmut Schmidts Vabanque-Spiel angesichts von RAF-Terror und Protest bis hin zu Angela Merkels konsequentem Aufbau einer europäischen Führungsrolle. Doch obwohl Deutschland auch in internationalen Umfragen an Beliebtheit gewaltig zugenommen hat, tun sich die Deutschen immer noch schwer mit ihrer neuen Rolle.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Werner Weidenfeld freut sich über die scharfe Zunge und den Humor Josef Joffes. Wenn Joffe die Identitätssuche der Deutschen als Bildungsroman mit autobiografischen Zügen erzählt, ist er gespannt. Bereitwillig lässt er sich vom Autor die These vom deutschen Sonderweg widerlegen und prägende Persönlichkeiten wie Adenauer, Brandt und Merkel mit Sinn für ihre historische Größe vorstellen. Staunend über so viel Merkel-Lob und Entwicklungsoptimismus beginnt Weidenfeld allerdings bald, die im Buch nicht vorkommenden politischen Figuren von Heuss bis Kohl und Schröder wie auch den ein oder anderen kritischen Blick auf die Adenauer-Zeit zu vermissen. Dass der Autor schließlich die "gegenwärtige Normalität" preist, findet Weidenfeld dann doch zu viel des Guten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Josef Joffe hat die Erfolgsgeschichte der zweiten deutschen Demokratie pointiert und gut lesbar auf den Punkt gebracht. Angesichts dessen, wie sehr sich das heutige Deutschland von seinen Vorgängern unterscheidet: Ein wohlbegründetes Plädoyer für Gelassenheit.« Deutschlandfunk "Andruck"