Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Bild eines Herrschers als Hirten ist vermutlich ebenso alt wie der Beruf an sich. Bildliche Darstellungen des Hirtenmotivs reichen bis ca. 3.000 vor Christus, was mesopotamische und nur geringfügig jüngere ägyptische Zeugnisse belegen. Die Verbindung des Berufs Hirte mit dem Herrschertitel lässt sich in dieselbe Zeit datieren, denn in literarischen Zeugnissen wird Königen dieser Titel zugesprochen, von Zeit zu Zeit bezeichnen sie sich auch selbst als Hirte. Der Primatsbegriff des Papstes wurde 251 n. Chr. durch Cyprian von Karthago zur Abwehr des novatianischen Schismas gebildet und aus dem [ ] Weideauftrag in Joh 21,17 abgeleitet. Die Reformatoren lehnen den auch aus Joh 10,16 legitimierten gefundenen Primatsanspruch des Papstes ab, für sie wird anstelle der römisch-katholischen Ämterhierarchie nun das Predigtamt zum eigentlichen Amt. Protestantische Geistliche führen noch heute die Amtsbezeichnung Pastor , der Begriff wurde bereits im Frühneuhochdeutschen aus dem Lateinischen entlehnt. Die Kaiserin Maria Theresia führte 1777 die Pastoraltheologie als Lehrfach an den katholischen Fakultäten ein. Das Bild des Hirten bleibt somit auch hier präsent. Das Leitbild des Hirten für die pastorale Praxis wurde in jüngster Zeit jedoch immer wieder problematisiert. Die Autoren des Alten und Neuen Testaments haben das Bild selbstverständlich ebenfalls verwendet. Der Exegese des Hirtenmotivs wird in dieser Arbeit ein größerer Stellwert eingeräumt. Viele Künstler haben sich von den zahlreichen Darstellungen inspirieren lassen, sodass ein weiterer Augenmerk auf der Geschichte der Ikonographie liegen wird.Im Zentrum dieser Arbeit soll die Plastik Der Gute Hirte des Bildhauers Heinrich Kirchner stehen, welche vor der Bonifatius-Kirche in Erlangen im Original zu begutachten ist. Nach einer Bildbeschreibung wird zu erörtern versucht, in welcher Tradition sich die Figur befindet beziehungsweise an welcher Stelle sie damit bricht, welche theologischen Aussagen sie verkörpert und wie diese zu interpretieren sind.
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