Düsteroda. Pfarrer Samuel Pistorius kümmert sich hingebungsvoll um seine Gemeinde. Gelenkt von einem Ausschuss sorgt er unbürokratisch für Recht und Ordnung. Als der Auftrag, den Geschäftsmann Günther Blech aus dem Weg zu räumen, nicht nach Plan verläuft, erscheint plötzlich Kommissar Brückner auf
der Bildfläche und quartiert sich ausgerechnet beim Pfarrer ein…
Andreas Kolb hat sich als…mehrDüsteroda. Pfarrer Samuel Pistorius kümmert sich hingebungsvoll um seine Gemeinde. Gelenkt von einem Ausschuss sorgt er unbürokratisch für Recht und Ordnung. Als der Auftrag, den Geschäftsmann Günther Blech aus dem Weg zu räumen, nicht nach Plan verläuft, erscheint plötzlich Kommissar Brückner auf der Bildfläche und quartiert sich ausgerechnet beim Pfarrer ein…
Andreas Kolb hat sich als Handlungsort für seinen Krimi das fiktive Düsteroda ausgesucht, ein idyllisches Fleckchen im Thüringer Wald, herrlich gelegen in beeindruckender Natur. Doch diese Beschaulichkeit ist trügerisch, denn hier wird gemordet, und das nicht zu knapp. Ein Ausschuss, bestehend aus Mitgliedern alteingesessener Sippen, wacht über die Angelegenheiten des Dorfes und sorgt mit dem Pfarrer als Handlanger für geregelte Abläufe.
Andreas Kolb hat seine Hauptfigur mit einer sehr derben Sprache ausgestattet – aber gerade die für einen Geistlichen oft ungewöhnliche Wortwahl passt zum Verhalten und Handeln von Samuel Pistorius wie die Faust aufs Auge.
Pistorius ist ein Pfarrer, der flucht und über Gott und die Welt lästert. Der mit Gewalt tut, was getan werden muss, der mehr als eine Leiche im Keller hat und seine Predigten aus dem Internet herunterlädt. An Pistorius’ Seite: Kommissar Gernot Brückner. Um unbemerkt von den Dörflern ermitteln zu können, wird der Mann vom LKA als „Bruder Brückner“ in die Gemeinde eingeführt. Der Kommissar entwickelt sich dann im Verlauf der Handlung ganz anders, als ich es anfangs vermutet habe.
In mehreren Rückblenden erzählt Pistorius aus seiner ereignisreichen Vergangenheit. Dabei erhält man nicht nur Einblicke in seinen persönlichen Werdegang, sondern erfährt auch nach und nach, wie es zu der derzeitigen, recht turbulenten Situation in Düsteroda kommen konnte.
„Der gute Mensch von Düsteroda“ kommt mit einer großen Portion Kritik an Politik und Gesellschaft daher - eine gelungene Mischung aus schwarzem Humor, Satire und Krimi, die mich sehr gut unterhalten hat.