Yu-jin ist der perfekte Schüler, der erfolgreiche Schwimmer, der gute Sohn. Doch eines Morgens ist alles anders. Er erwacht von einem metallischen Geruch. Seine Klamotten sind blutverschmiert, rote Fußspuren führen zu seinem Bett. Mit wachsendem Grauen folgt er ihnen ins Untergeschoss, wo er eine entsetzliche Entdeckung macht: Seine eigene Mutter liegt tot im Wohnzimmer, die Kehle sauber durchtrennt.
Seine Erinnerungen an den letzten Abend sind wie ausgelöscht. Im Wettlauf gegen die Zeit muss er die bruchstückhaften Bilder des gestrigen Abends zu einer Lösung zusammensetzen. Was ist geschehen? Und wieso scheinen alle Hinweise auf ihn selbst zu deuten?
Seine Erinnerungen an den letzten Abend sind wie ausgelöscht. Im Wettlauf gegen die Zeit muss er die bruchstückhaften Bilder des gestrigen Abends zu einer Lösung zusammensetzen. Was ist geschehen? Und wieso scheinen alle Hinweise auf ihn selbst zu deuten?
buecher-magazin.deEines Morgens wacht Yu-jin auf und bemerkt den metallischen Geruch von Blut. Verwirrt steht er auf, überall sind Blutspuren, auch an seiner Kleidung. Langsam geht er eine Treppe hinunter und entdeckt schließlich die Leiche seiner Mutter. Ihre Kehle wurde sauber durchtrennt. Panisch wird ihm klar, dass er fraglos der Hauptverdächtige ist. Also beschließt er, die Leiche seiner Mutter vorerst verschwinden zu lassen, alle Spuren zu beseitigen und herauszufinden, was wirklich geschehen ist. Von Anfang an stellt sich ein klarer Verdacht gegen Yu-jin ein, der sich selbst immer wieder als verwirrt einschätzt, stattdessen aber erstaunlich klar und planvoll an die Vertuschung der Spuren geht. Schon in dieser Doppelbödigkeit liegt eines der großen Verdienste dieses Buchs: Obwohl Yu-jin aus der Ich-Perspektive erzählt, gibt es doch immer wieder eine Ahnung dessen, was auch passiert sein könnte. Dadurch fragt man sich unweigerlich, ob man hier mit einem Soziopathen durch die Geschichte geht oder vielmehr einem jungen Menschen begegnet, der emotionalen Missbrauch und zu großen Leistungsdruck erfahren hat. Wenngleich manche Passagen ein wenig zu auserzählt sind, ist "Der gute Sohn" eine beklemmende und atmosphärisch dichte Geschichte einer fürchterlichen Mutter-Sohn-Beziehung.
© BÜCHERmagazin, Sonja Hartl (sh)
© BÜCHERmagazin, Sonja Hartl (sh)
»Harter Stoff, den Jeong in ihrem Roman da minutiös und spannend entwickelt, indem sie Schicht um Schicht ihrer schillernden Hauptfigur freilegt, immer neue Facetten hinzufügt, sie immer deutlicher zutage treten lässt. Sie wollte, sagt Jeong in einem Interview, dass einen beim Lesen etwas aus unserem Unterbewusstsein streift, etwas von unserer monströsen Seite. Das ist ihr in diesem komplexen und zupackend erzählten, in seiner Radikalität beklemmenden Roman hervorragend gelungen.« Frank Rumpel SWR 2, Lesenswert Magazin