Das Tier raubt, der Mensch hat es gelernt zu tauschen. Aber selbst im Tausch neigt er durch den ererbten Psychosplit immer noch dazu, zu rauben, den größtmöglichen Vorteil für sich allein und ohne Rücksicht auf den anderen herauszuholen. Auf Dauer eher zu seinem eigenen Nachteil. Hans Hass hat den gefürchtetsten aller Räuber, den Hai, jahrelang intensiv in dessen Lebensbereich beobachtet und dessen Verhalten erforscht, und er hat seine entwicklungsgeschichtlichen Schlüsse daraus gezogen. Das Instinktverhalten der Tiere ist darauf ausgerichtet, gegebene Chancen den Lebensumständen entsprechend bestmöglich zu nützen. Beim Menschen verursacht das den Impuls, den wir Gier nennen, und zwar nicht nur in bezug auf Nahrung, sondern als Habgier im Hinblick auf das Erlangen von machtsteigernden oder Lebensvergnügen fördernden Gütern. Im wirtschaftlichen Verhalten führt diese unbewusste Instinktsteuerung dazu, dass die verfügbaren Kräfte und Mittel nicht optimal, sondern oft sogar zum eigenen Schaden eingesetzt werden, nur um des augenblicklichen und falsch verstandenen Vorteils willen. Wer das erkennt und seine unbewusste Instinktsteuerung überwindet, wird wesentlich mehr erreichen als andere. Dafür führt Hans Hass eine Reihe eindrucksvoller Beispiele aus der Praxis an. Sie zeigen, dass wirtschaftliches Handeln immer dann zu überdurchschnittlichen Erfolgen führt, wenn man Schwachstellen nicht ausnützt, sondern sie behebt und sich - zum eigenen Vorteil - auf den Vorteil der Partner und deren Wünsche ausrichtet. Was dieses Werk auf besondere Weise auszeichnet, ist der geglückte Versuch, die in Jahrzehnten gesammelten wissenschaftlichen Erkenntnisse, vor allem jene auf dem Gebiet der Evolutions- und Verhaltensforschung, auf den Bereich der Wirtschaft zu übertragen. Indem Hass den Psychosplit im Menschen erkannte, konnte er den 'halben Räuber' im Menschen analysieren und Verhaltensnormen postulieren, die ein Höchstmaß an Harmonie und allseitigen Erfolg sichern.