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Ein phantasievolles Abenteuer mit einem ängstlichen Jungen und einem griesgrämigen Elefanten, die das Blaue Wunder suchen - und die Freundschaft finden.
Paul ist zehn und leider weder groß, noch stark. Oder mutig. Und genau deshalb macht ihm Matze Motzmann in seiner Schule das Leben auch zur Hölle. Das kann auf keinen Fall so weitergehen! WIE es dann aber weitergeht, hätte Paul sich niemals träumen lassen: Ausgerechnet auf dem Schulklo erscheint ihm Elvira Meier, von Beruf Fee, und verspricht ihm - ein Wunder. Er müsse es nur selbst abholen, und zwar in Bielefeld, Rathaus, 3. Stock, und…mehr

Produktbeschreibung
Ein phantasievolles Abenteuer mit einem ängstlichen Jungen und einem griesgrämigen Elefanten, die das Blaue Wunder suchen - und die Freundschaft finden.

Paul ist zehn und leider weder groß, noch stark. Oder mutig. Und genau deshalb macht ihm Matze Motzmann in seiner Schule das Leben auch zur Hölle. Das kann auf keinen Fall so weitergehen! WIE es dann aber weitergeht, hätte Paul sich niemals träumen lassen: Ausgerechnet auf dem Schulklo erscheint ihm Elvira Meier, von Beruf Fee, und verspricht ihm - ein Wunder. Er müsse es nur selbst abholen, und zwar in Bielefeld, Rathaus, 3. Stock, und dann gleich links. Natürlich mit einem echten Helden als Begleiter. Paul ist begeistert. Dass dann allerdings nicht Superman, sondern ein griesgrämiger dicker Elefant mitkommt, ist erst der Anfang der wohl verrücktesten, charmantesten und chaotischsten Heldenreise, die die Welt je gesehen hat.

Mit vielen wunderbaren zweifarbigen Bildern von Betina Gotzen-Beek
Autorenporträt
Schomburg, Andrea
Andrea Schomburg wurde in Kairo geboren und ist im Rheinland aufgewachsen. Solange sie denken kann, schreibt sie Gedichte. Ein erster Lyrikband erschien 2007, weitere folgten. Ihre Gedichte, Chansons und Prosasketche performt sie in lyrischen Kabarettprogrammen. Seit 2012 hat sie einen Lehrauftrag für Lyrik und Theatertechniken an der Leuphana-Universität Lüneburg. Andrea Schomburg lebt in Hamburg.Ihr Titel 'Der halbste Held der ganzen Welt' ist nominiert für den Züricher Kinderbuchpreis.

Gotzen-Beek, Betina
Betina Gotzen-Beek wurde in Mönchengladbach geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie auf den sieben Weltmeeren. Sie schloss drei Berufsausbildungen ab und studierte dann Grafikdesign und Freie Malerei. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Freiburg, im Breisgau.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.07.2017

Da hilft nur noch ein blaues Wunder!
Andrea Schomburg schickt den "halbsten Held der ganzen Welt" ins rettende Rathaus von Bielefeld

Es ist nicht einfach, sich an einer neuen Schule einzuleben. Für Paul ist es besonders schwer, denn Matze Motzmann, ein Junge aus seiner neuen Klasse, hat es auf ihn abgesehen. Mütze aufs Dach werfen, Rucksack über einer Pfütze ausleeren und Paul auf dem Nachhauseweg mit seiner Bande auflauern: All das gehört zu Matze Motzmanns Mobbing-Repertoire, das hier noch ganz ohne Smartphone und soziale Medien auskommt. Und wie das bei klassischem Mobbing eben so ist, gehen auch die anderen Kinder auf Distanz zu Paul, wollen nicht neben ihm sitzen und lachen ihn bei jeder Gelegenheit aus. "Ronald Rotzkotz" nennen sie ihn, weil seine Nase ständig läuft und er deswegen immer schnieft und schnauft.

In dem Gefühl, die ganze elende Welt gegen sich zu haben, zieht sich Paul in den Pausen immer aufs Klo zurück und trocknet seine Tränen mit Toilettenpapier. Und genau da erscheint ihm plötzlich eine Fee: eine kleine alte Frau mit grauem Dutt, rotkarierter Schürze und Libellenflügeln, die sich als Elvira Meier vorstellt und ihm die Lösung für alle seine Probleme verspricht - ein blaues Wunder. Er müsse es nur abholen, und zwar im Rathaus Bielefeld, dritter Stock, Zimmer 314. Nach einigem furchtsamem Abwägen von Chancen und Risiken und vor allem Zweifeln an seiner Wahrnehmung, lässt sich Paul schließlich darauf ein. Und damit beginnt eine abenteuerliche Reise in eine phantastische und schaurige Welt mit fliegenden Bussen, blauen Geisterfahrern, grausamen Rittern, verzauberten Prinzessinnen und gefährlichen Riesenschweinen. Begleitet wird Paul von einem depressiven kleinen Elefanten, der ebenfalls dringend ein blaues Wunder benötigt.

Andrea Schomburg lässt die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit, Bewusstsein und Unterbewusstsein verschwimmen und zeigt dabei, wie gut sich die typischen Stilmittel der literarischen Romantik für ein spannungsgeladenes und zugleich lustiges Kinderbuch eignen. Das Wunderbare und Unerklärliche ebenso wie das Dunkle und Schaurige begleiten die beiden Protagonisten auf ihrer abenteuerlichen Reise zur Lösung all ihrer Probleme - und dabei freilich vor allem zu sich selbst. Im Kampf gegen übersinnliche Kräfte und Naturgewalten können sie ungeahnten Heldenmut beweisen und sich gegenseitig das Leben retten. Sonderbegabungen und sogar Beeinträchtigungen - zum Beispiel: vor lauter Schnupfen nichts riechen können - verwandeln sich dabei in unschlagbare und überlebenswichtige Vorzüge. Wann immer die beiden Helden in Gefahr geraten, bisweilen sogar in Todesgefahr, ist die rettende Idee nicht fern, so dass sich kein Kind beim Lesen allzu große Sorgen um Paul und seinen Begleiter machen muss. Und dennoch bleibt es bis zum Schluss spannend: Ob das mit dem blauen Wunder tatsächlich rechtzeitig klappt? Und was hat es mit diesem mysteriösen Bielefeld auf sich?

Die Autorin beweist mit "Der halbste Held der ganzen Welt" einen beachtlichen Einfallsreichtum und viel Freude am Fabulieren. Bedrohliche Entwicklungen werden durch flapsige Dialoge und markige Sprüche entschärft. Durch das Buch zieht sich dabei das Faible für Stabreime, die sich vor allem in den derben Flüchen der kleinen Fee finden: "Popel, Pups und Paukenschlag" wird Leserinnen und Leser in den ersten Grundschuljahren ebenso erfreuen wie das "rülpsende Rhinozeros", der "schlotternde Schlammschwimmer" und die "kackgelbe Krokodilkotze". Auch die romantische Ironie der kleinen Fee macht Freude, wenn sie darüber schimpft, wie realitätsfern Märchenbücher sind und "was für einen Kakerlakenkack" sie verbreiten.

Die zweifarbigen comicartigen Bilder von Betina Gotzen-Beek, die das Buch auflockern, bringen die Geschichte immer wieder souverän auf den Punkt und stehen dabei der eigenen Phantasie nie im Weg. Eine verwunschene Prinzessin, die tief im Wald in einer klapprigen Bude steht und unentwegt Bratfisch brät - das könnte man sich selbst kaum besser ausmalen. Genauso wenig wie die anderen verrückten Figuren und Szenen, die Gotzen-Beek nüchtern und treffend mit ihren Zeichnungen einfängt.

Wenn irgendwann am Ende der Geschichte Pauls Vater erzählt, dass er in der U-Bahn eine ungewöhnliche kleine Frau mit Dutt getroffen hat und die Putzfrau in der Schule plötzlich flucht und eine rotkarierte Schürze trägt, braucht es keine Bilder mehr. Spätestens dann haben die Leserinnen und Leser die Bestätigung für die Vermutung gefunden, dass Traum und Wirklichkeit gern fließend ineinander übergehen. Das kann tröstlich sein, gerade wenn man sich als Kind ganz woanders hinwünscht.

RAMONA LENZ

Andrea Schomburg: "Der halbste Held der ganzen Welt".

Mit Bildern von Betina Gootzen-Beek. Verlag Fischer Sauerländer, Frankfurt 2017. 256 S., geb., 13,99 [Euro]. Ab 8 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Es ist ein Vergnügen, diese beiden sympathischen Helden auf ihrer kniffligen Reise zu begleiten und [...] die quietschvergnügte Schomburg-Lust an Wort und Reim, die mitreißt. Heike Brillmann-Ede Letteraturen 20170324