»Ja wie schaut denn das aus?« Quer übereinander liegen hunderte silbergraue Fichten, in sich verkeilt, undurchdringlich mit ihren Astgerippen - dazwischen ragen aus dem Riesen-Mikado junge Bäume heraus, frisches Grün kämpft sich nach oben, ein neuer Wald entsteht. Das ist er, der Nationalpark Bayerischer Wald. Ein Wald im Umbau, im Übergang, im Werden. Ein halbwilder Wald.Im ältesten deutschen Nationalpark gilt seit 1970 das Motto: »Natur Natur sein lassen«. Ist dieser Wald schön? Die Antwort hierauf fällt unterschiedlich aus, je nachdem ob sie einem Holzarbeiter oder einem Naturschützer, einem Wanderer oder einem Tourismusexperten gestellt wird. Seit über 40 Jahren gibt es Konflikte um den Nationalpark. Einfach nichts tun - das ist eine Herausforderung vor allem für die einheimische Bevölkerung. Herbert Pöhnl berichtet von Kämpfen und Widerständen, von Erfolgen und Begeisterung - und von der Schönheit dieser wilden Waldnatur.