Das 13. Jahrhundert war durch tiefgreifende soziale, politische und kulturelle Veränderungen gekennzeichnet. Der Orden der Minderbrüder wurde zu einem der stärksten Überzeugungsinstrumente der römischen Kirche, um ihre Vorherrschaft sowohl im weltlichen als auch im religiösen Bereich aufrechtzuerhalten. In diesem Zusammenhang wurden Kanones verkündet, die darauf abzielten, den Klerus zu kontrollieren und ihn auf religiöse Belange auszurichten, darunter die Kanones des Lateran IV. Eine herausragende Rolle bei dieser Aufgabe spielte Bruder Antonio von Lissabon/Padua, der an der Evangelisierung und Bekehrung der Anhänger der Katharer beteiligt war und in seinen Sonntags- und Festtagspredigten zahlreiche Tierdarstellungen verwendete. Diese Darstellungen fanden sich in den mittelalterlichen Bestiarien, die zwischen dem 12. und 13. Jahrhundert in England erschienen, als Kompilationen früherer Quellen auf der Grundlage des Physiologus. In diesem Aufsatz wird erörtert, wie Antonius die Tiersymbolik zur Bekämpfung der Ketzerei, zur klerikalen Disziplinierung, zur Verbreitung päpstlicher und franziskanischer Ideale und zur Seelsorge an den Laien einsetzte.
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