DIE ERSTE BIOGRAPHIE DES HEILIGEN GEISTES
Jörg Lauster erzählt die Biographie des Heiligen Geistes von der Schöpfungsgeschichte über frühchristliche, mystische, philosophische und romantische Geistvorstellungen bis zum heutigen Pfingstchristentum und zu der Frage, wo in einer entzauberten Welt der Geist vernehmbar wird. Er zeigt dabei anschaulich, wie es im Namen des Geistes immer wieder zu Neuaufbrüchen kam, geht aber auch der dunklen Seite dieser rätselhaften Macht nach.
Neben Gott Vater und seinem Sohn Jesus Christus ist der Heilige Geist die dritte Person des «dreieinigen Gottes». Er schwebte vor der Schöpfung über der Urflut, senkte sich bei der Taufe auf Jesus herab und ließ die Apostel im Pfingstwunder in fremden Sprachen predigen. Der Geist erscheint als säuselnder Wind und brausender Sturm, als Feuer und Taube, in der Kirche und in der freien Natur. Er ist die große verändernde Macht, die zu Taten der Liebe anstiftet, Visionen befeuert, Künstler und Prediger inspiriert, Traditionen und Autoritäten untergräbt und als Weltgeist die Geschichte vorantreibt. Jörg Lauster geht in seiner Biographie des Heiligen Geistes weit über die Theologiegeschichte hinaus, denn in politischen Utopien, in philosophischen Freiheitsideen, im künstlerischen Geniekult oder in der modernen Naturbetrachtung zeigt sich, wie sich der Geist auch in einer säkularisierten Welt Ausdruck verschafft. Das geheime Zentrum dieser ersten Biographie des Heiligen Geistes ist die Philosophie der Renaissance, die wie ein Scharnier Mittelalter und Moderne, göttlichen und menschlichen Geist miteinander verbindet.
Souverän und verständlich geschrieben
Eine faszinierende Reise durch Theologie und Philosophie der westlichen Welt
Von der Bibel über Hegel bis heute
Gute Geister, böse Geister - warum das Nachdenken über den «Geist» uns bis heute nicht loslässt
Jörg Lauster erzählt die Biographie des Heiligen Geistes von der Schöpfungsgeschichte über frühchristliche, mystische, philosophische und romantische Geistvorstellungen bis zum heutigen Pfingstchristentum und zu der Frage, wo in einer entzauberten Welt der Geist vernehmbar wird. Er zeigt dabei anschaulich, wie es im Namen des Geistes immer wieder zu Neuaufbrüchen kam, geht aber auch der dunklen Seite dieser rätselhaften Macht nach.
Neben Gott Vater und seinem Sohn Jesus Christus ist der Heilige Geist die dritte Person des «dreieinigen Gottes». Er schwebte vor der Schöpfung über der Urflut, senkte sich bei der Taufe auf Jesus herab und ließ die Apostel im Pfingstwunder in fremden Sprachen predigen. Der Geist erscheint als säuselnder Wind und brausender Sturm, als Feuer und Taube, in der Kirche und in der freien Natur. Er ist die große verändernde Macht, die zu Taten der Liebe anstiftet, Visionen befeuert, Künstler und Prediger inspiriert, Traditionen und Autoritäten untergräbt und als Weltgeist die Geschichte vorantreibt. Jörg Lauster geht in seiner Biographie des Heiligen Geistes weit über die Theologiegeschichte hinaus, denn in politischen Utopien, in philosophischen Freiheitsideen, im künstlerischen Geniekult oder in der modernen Naturbetrachtung zeigt sich, wie sich der Geist auch in einer säkularisierten Welt Ausdruck verschafft. Das geheime Zentrum dieser ersten Biographie des Heiligen Geistes ist die Philosophie der Renaissance, die wie ein Scharnier Mittelalter und Moderne, göttlichen und menschlichen Geist miteinander verbindet.
Souverän und verständlich geschrieben
Eine faszinierende Reise durch Theologie und Philosophie der westlichen Welt
Von der Bibel über Hegel bis heute
Gute Geister, böse Geister - warum das Nachdenken über den «Geist» uns bis heute nicht loslässt
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Bert Rebhandl ist sich der Voraussetzungen bewusst, unter denen der evangelische Theologe Jörg Lauster agiert, wenn er den heiligen Geist sucht - und findet, und zwar in der Renaissance ebenso wie in den Naturwissenschaften und im Rest der modernen Welt. Die Verve des aufgeschlossenen Predigers macht Eindruck auf Rebhandl, auch wenn sich der Autor für ihn weit entfernt vom heiligen Geist der Christen. Genauere Einblicke in Hegels Geist-Begriff hätte der Rezensent sich vom Autor gewünscht und etwas mehr Einsicht in die Grenzen der eigenen Glaubenswissenschaft.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.06.2021Ein Sammelbegriff für alle Erscheinungsformen Gottes
Unverdrossen optimistisch: Jörg Lauster erzählt die Geschichte des heiligen Geistes von den Schöpfungsmythen bis zu neueren naturwissenschaftlichen Debatten
In einer der rätselhafteren Passagen seiner Lehre sprach Jesus davon, dass die Menschen "von oben" geboren werden müssten. Oben, so kann man die Stelle im Johannes-Evangelium deuten, ist der Geist, unten ist das Fleisch. Zur Erklärung folgt dann noch ein Satz, der sehr berühmt geworden ist: "Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht." Das griechische Wort "pneuma", das hier mit Wind, häufig aber eben auch mit Geist übersetzt wurde, spricht von einer Kraft, die sich nicht auf Flasche ziehen lässt, jedenfalls nicht in der westlichen Kultur.
In dem Märchen von Aladin und der Wunderlampe gibt es immerhin ein Gefäß, das den Dschinn in sich birgt. Aber das ist eine andere Geschichte, die in Jörg Lausters Buch "Der heilige Geist. Eine Biographie" keinen Platz hat. Er hat auch so schon genug zu tun mit einer Idee oder einer Vorstellung, die so elementar ist, dass man sie fast überall erkennen kann, wenn man erst einmal den Blick entsprechend eingestellt hat.
Lauster ist evangelischer Theologe in München. 2014 hat er unter dem Titel "Die Verzauberung der Welt" eine Kulturgeschichte des Christentums vorgelegt. Mit seinem Buch über den heiligen Geist (das Adjektiv schreibt auch er immer klein) knüpft er nun pointiert daran an: Verzauberung und Vergeistigung gehen ineinander über. Das Versprechen einer Lebensbeschreibung, das der kokette Untertitel enthält, unterstellt dafür ein Subjekt: Der Geist wäre demnach eben nur der Form nach wie der Wind, in seinem Inneren verbirgt sich eine Macht, die sehr wohl weiß, wo und wann gebraust wird.
Der Autor schreibt mit der Verve eines geübten Predigers und ist dabei in bester protestantischer Tradition aufgeschlossen auch für alles, was die moderne Welt an Ernüchterungen hervorgebracht hat. Er geht, besonders bei seinem Spezialgebiet, der Renaissance, ins Detail und spannt doch einen großen Bogen von den Schöpfungsmythen, in denen der Geist über dem Wasser schwebt, bis zu neueren naturwissenschaftlichen Geist-Debatten, die denselben entweder abschaffen oder aber positiv als einen "emergenten Modus der Selbsterkenntnis der Natur" sehen wollen.
Spätestens an diesem Punkt ist er vom heiligen Geist der Christen weit entfernt. Aber diese Erweiterung des Gegenstandes ist in dessen Unsichtbarkeit und Unverfügbarkeit selbst begründet. Lauster wendet sie einfach ins Positive: "Geist ist der Sammelbegriff für all die Erscheinungsformen, in denen Gott in dieser Welt anwesend ist."
Die frühen Christen machten Erfahrungen mit einem Pneuma, das sie auf den am Kreuz gestorbenen Jesus bezogen, den sie nach Ostern als gegenwärtig erlebten. Sie redeten in Zungen und kannten zahlreiche weitere Charismen, und bald schon ging das Nachdenken darüber los, wie denn das nun alles zusammenpassen mochte: ein väterlicher Gott, ein herabgestiegener Sohn und ein Geist, der quasi den Kontakt aufrechterhält. Nur in einer Anmerkung erwähnt Lauster den Befund von David Nirenberg, der in der Trennung von Fleisch ("sarx") und Geist bei Johannes, vor allem aber bei Paulus einen Antijudaismus grundgelegt sieht, der geradezu zu einer abendländischen Denkfigur geworden ist. Überall dort, wo etwas Älteres durch etwas Neueres überwunden wird, wo Schlechteres durch vermeintlich Besseres ersetzt wird, sind die Juden fortan mindestens als Projektion - oder, wie Nirenberg schreibt: theoretisch - gegenwärtig. Die Juden sind immer das Alte, sie leben nach dem Buchstaben, sie haben die Liebe nicht, für Paulus die größte der Geistesgaben.
Nirenberg hätte Lauster mehr als nur eine Erwähnung wert sein können, weil das die einzige Stelle in seinem Buch ist, an der seinem methodischen Idealismus oder Spiritualismus ein wirklich wuchtiger Einwand begegnet. Die Naturwissenschaften der Gegenwart können seinem Verständnis vom Geist letztlich nichts anhaben, und bei dem Philosophen Thomas Nagel und in dem Neurowissenschaftler António Damásio findet er auch hochkarätige Argumentationshilfe. In der langen Geschichte des Christentums findet er ohnehin jede Menge Geistbereitschaft, von Augustinus über Meister Eckhart bis zu dem (eher knapp abgehandelten) Geschichtsdenker Joachim von Fiore.
Bei Marsilio Ficino, über den Lauster promoviert hat, vollzieht sich dann der entscheidende Schritt: Der neoplatonische Philosoph, der im fünfzehnten Jahrhundert in Florenz wirkte, sprach vom göttlichen, aber nicht ausdrücklich vom heiligen Geist. Er befreit also eine zu diesem Zeitpunkt bereits dogmatisierte Figur "aus einem begrifflichen Gefängnis". Damit kann Lauster nun problemlos auf die Moderne zusteuern, wobei der Geist-Begriff von Hegel auch eine etwas eingehendere Reflexion verdient gehabt hätte.
Lauster zieht aber lieber selbstbewusst Linien: Die Säkularisierung bringt für ihn einen "Gewinn an Geist", die "westliche Moderne realisiert christliche Werte", der "göttliche Geist treibt das Christentum über seine Fixierung auf die Kirche hinaus". Symptomatisch für die große Umarmung, zu der Lauster anhebt, sind zwei beiläufige Bemerkungen über Camus, von dem er schreibt, dass man den Existenzialismus der Erzählung von der Pest für den Geist des Christentums "redlicherweise nicht vereinnahmen" kann, dessen Figur des Arztes Rieux er dann aber trotzdem zu einem Zeichen dafür macht, "wie man die Gegenwart des Geistes in Menschen und in der Geschichte denken kann".
Mit seinem unverdrossenen Geistoptimismus holt Lauster schließlich sogar noch die Kontingenz auf seine Seite: "Das nicht Erwartbare als unvorhersehbare Wendung zum Guten könnte zumindest ein Indiz sein", das man auf das Konto des heiligen Geistes verbuchen könnte. Auch Hegels List der Vernunft wird passend gemacht: Mutter Teresa mag zwar persönlich einem restaurativen Glauben angehangen haben, sie hat doch viel Gutes getan - eine List des heiligen Geistes!
Die christlichen Kirchen haben in Jörg Lauster einen hervorragenden Verkünder. "Der heilige Geist" vibriert geradezu vor theologischer Durchdringung der Kultur. Mit seinem Versuch, "die Territorien zu erweitern, in denen Sinn und Würde des Lebens aufscheinen", geht Lauster bis an die Grenzen der Welt und des Bewusstseins. Dass auch seine Glaubenswissenschaft eine Grenze darstellen könnte, blendet er hingegen aus. Diese Einsicht hätte seinem Buch wohl zu viel Wind aus den Seiten genommen.
BERT REBHANDL
Jörg Lauster: "Der heilige Geist".
Eine Biographie. C. H. Beck Verlag, München 2021. 431 S., Abb., geb., 29,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Unverdrossen optimistisch: Jörg Lauster erzählt die Geschichte des heiligen Geistes von den Schöpfungsmythen bis zu neueren naturwissenschaftlichen Debatten
In einer der rätselhafteren Passagen seiner Lehre sprach Jesus davon, dass die Menschen "von oben" geboren werden müssten. Oben, so kann man die Stelle im Johannes-Evangelium deuten, ist der Geist, unten ist das Fleisch. Zur Erklärung folgt dann noch ein Satz, der sehr berühmt geworden ist: "Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht." Das griechische Wort "pneuma", das hier mit Wind, häufig aber eben auch mit Geist übersetzt wurde, spricht von einer Kraft, die sich nicht auf Flasche ziehen lässt, jedenfalls nicht in der westlichen Kultur.
In dem Märchen von Aladin und der Wunderlampe gibt es immerhin ein Gefäß, das den Dschinn in sich birgt. Aber das ist eine andere Geschichte, die in Jörg Lausters Buch "Der heilige Geist. Eine Biographie" keinen Platz hat. Er hat auch so schon genug zu tun mit einer Idee oder einer Vorstellung, die so elementar ist, dass man sie fast überall erkennen kann, wenn man erst einmal den Blick entsprechend eingestellt hat.
Lauster ist evangelischer Theologe in München. 2014 hat er unter dem Titel "Die Verzauberung der Welt" eine Kulturgeschichte des Christentums vorgelegt. Mit seinem Buch über den heiligen Geist (das Adjektiv schreibt auch er immer klein) knüpft er nun pointiert daran an: Verzauberung und Vergeistigung gehen ineinander über. Das Versprechen einer Lebensbeschreibung, das der kokette Untertitel enthält, unterstellt dafür ein Subjekt: Der Geist wäre demnach eben nur der Form nach wie der Wind, in seinem Inneren verbirgt sich eine Macht, die sehr wohl weiß, wo und wann gebraust wird.
Der Autor schreibt mit der Verve eines geübten Predigers und ist dabei in bester protestantischer Tradition aufgeschlossen auch für alles, was die moderne Welt an Ernüchterungen hervorgebracht hat. Er geht, besonders bei seinem Spezialgebiet, der Renaissance, ins Detail und spannt doch einen großen Bogen von den Schöpfungsmythen, in denen der Geist über dem Wasser schwebt, bis zu neueren naturwissenschaftlichen Geist-Debatten, die denselben entweder abschaffen oder aber positiv als einen "emergenten Modus der Selbsterkenntnis der Natur" sehen wollen.
Spätestens an diesem Punkt ist er vom heiligen Geist der Christen weit entfernt. Aber diese Erweiterung des Gegenstandes ist in dessen Unsichtbarkeit und Unverfügbarkeit selbst begründet. Lauster wendet sie einfach ins Positive: "Geist ist der Sammelbegriff für all die Erscheinungsformen, in denen Gott in dieser Welt anwesend ist."
Die frühen Christen machten Erfahrungen mit einem Pneuma, das sie auf den am Kreuz gestorbenen Jesus bezogen, den sie nach Ostern als gegenwärtig erlebten. Sie redeten in Zungen und kannten zahlreiche weitere Charismen, und bald schon ging das Nachdenken darüber los, wie denn das nun alles zusammenpassen mochte: ein väterlicher Gott, ein herabgestiegener Sohn und ein Geist, der quasi den Kontakt aufrechterhält. Nur in einer Anmerkung erwähnt Lauster den Befund von David Nirenberg, der in der Trennung von Fleisch ("sarx") und Geist bei Johannes, vor allem aber bei Paulus einen Antijudaismus grundgelegt sieht, der geradezu zu einer abendländischen Denkfigur geworden ist. Überall dort, wo etwas Älteres durch etwas Neueres überwunden wird, wo Schlechteres durch vermeintlich Besseres ersetzt wird, sind die Juden fortan mindestens als Projektion - oder, wie Nirenberg schreibt: theoretisch - gegenwärtig. Die Juden sind immer das Alte, sie leben nach dem Buchstaben, sie haben die Liebe nicht, für Paulus die größte der Geistesgaben.
Nirenberg hätte Lauster mehr als nur eine Erwähnung wert sein können, weil das die einzige Stelle in seinem Buch ist, an der seinem methodischen Idealismus oder Spiritualismus ein wirklich wuchtiger Einwand begegnet. Die Naturwissenschaften der Gegenwart können seinem Verständnis vom Geist letztlich nichts anhaben, und bei dem Philosophen Thomas Nagel und in dem Neurowissenschaftler António Damásio findet er auch hochkarätige Argumentationshilfe. In der langen Geschichte des Christentums findet er ohnehin jede Menge Geistbereitschaft, von Augustinus über Meister Eckhart bis zu dem (eher knapp abgehandelten) Geschichtsdenker Joachim von Fiore.
Bei Marsilio Ficino, über den Lauster promoviert hat, vollzieht sich dann der entscheidende Schritt: Der neoplatonische Philosoph, der im fünfzehnten Jahrhundert in Florenz wirkte, sprach vom göttlichen, aber nicht ausdrücklich vom heiligen Geist. Er befreit also eine zu diesem Zeitpunkt bereits dogmatisierte Figur "aus einem begrifflichen Gefängnis". Damit kann Lauster nun problemlos auf die Moderne zusteuern, wobei der Geist-Begriff von Hegel auch eine etwas eingehendere Reflexion verdient gehabt hätte.
Lauster zieht aber lieber selbstbewusst Linien: Die Säkularisierung bringt für ihn einen "Gewinn an Geist", die "westliche Moderne realisiert christliche Werte", der "göttliche Geist treibt das Christentum über seine Fixierung auf die Kirche hinaus". Symptomatisch für die große Umarmung, zu der Lauster anhebt, sind zwei beiläufige Bemerkungen über Camus, von dem er schreibt, dass man den Existenzialismus der Erzählung von der Pest für den Geist des Christentums "redlicherweise nicht vereinnahmen" kann, dessen Figur des Arztes Rieux er dann aber trotzdem zu einem Zeichen dafür macht, "wie man die Gegenwart des Geistes in Menschen und in der Geschichte denken kann".
Mit seinem unverdrossenen Geistoptimismus holt Lauster schließlich sogar noch die Kontingenz auf seine Seite: "Das nicht Erwartbare als unvorhersehbare Wendung zum Guten könnte zumindest ein Indiz sein", das man auf das Konto des heiligen Geistes verbuchen könnte. Auch Hegels List der Vernunft wird passend gemacht: Mutter Teresa mag zwar persönlich einem restaurativen Glauben angehangen haben, sie hat doch viel Gutes getan - eine List des heiligen Geistes!
Die christlichen Kirchen haben in Jörg Lauster einen hervorragenden Verkünder. "Der heilige Geist" vibriert geradezu vor theologischer Durchdringung der Kultur. Mit seinem Versuch, "die Territorien zu erweitern, in denen Sinn und Würde des Lebens aufscheinen", geht Lauster bis an die Grenzen der Welt und des Bewusstseins. Dass auch seine Glaubenswissenschaft eine Grenze darstellen könnte, blendet er hingegen aus. Diese Einsicht hätte seinem Buch wohl zu viel Wind aus den Seiten genommen.
BERT REBHANDL
Jörg Lauster: "Der heilige Geist".
Eine Biographie. C. H. Beck Verlag, München 2021. 431 S., Abb., geb., 29,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Da er nicht nur ein gelehrter, sondern auch gebildeter Autor ist, der zugleich elegant, klar und verständlich zu schreiben versteht, ist sein historisches Gedankenpanorama eine Lesefreude, auch für Nicht-Theologen."
Süddeutsche Zeitung, Johann Hinrich Claussen
"Beeindruckt (...) mit einem breiten, unvoreingenommenen Blick auf das Phänomen, das den Lauf der Welt bestimmt und dennoch so schwer zu fassen ist." Der Standard, Josef Kirchengast
"Lauster geht in seinem äußerst lesenswerten und lesbaren Buch mehreren Spuren des Geistes in der Geschichte nach." Die literarische WELT, Richard Kämmerlings
"Der Geist weht, wo er will. Wer jedoch von ihm beseelt ist, hat einen zuverlässigen Wegweiser in sich. Was Menschen daraus entstehen ließen, dazu gibt der Autor einen erhellenden Überblick." Westfälische Nachrichten, Ellen Bultmann
"Diese Biografie macht Lust, dranzubleiben an den schwierigen, manchmal nervigen Debatten der Gegenwart." Christ in der Gegenwart, Jonas Mieves
"Lauster verblüfft mit historischen, inhaltlichen und zeitgenössischen Verbindungen und Stücken, die nicht nur das Thema originell weitertreiben, sondern auch Impulse zu neuen Überlegungen und Einsichten setzen." Publik Forum, Norbert Copray
"Zugänglich und elegant bringt Lauster diese Geschichte zu Papier, ergänzt durch zahlreiche Bilder. Das Buch atmet Bildung und vermeidet gerade dadurch jeglichen technischen Fachjargon." bref
"Zeichnet den Geist in Theologie, Kirche und Kultur kenntnisreich nach." Kirche und Leben
"Für philosophisch Interessierte mit zumindest religiösen Sympathien ist das Buch eine Fundgrube (...) Bei Lauster kann man lesen, was die christliche Theologie aus dem Gefühl gemacht hat: einen Geist."
Die Presse, Anne-Catherine Simon
Süddeutsche Zeitung, Johann Hinrich Claussen
"Beeindruckt (...) mit einem breiten, unvoreingenommenen Blick auf das Phänomen, das den Lauf der Welt bestimmt und dennoch so schwer zu fassen ist." Der Standard, Josef Kirchengast
"Lauster geht in seinem äußerst lesenswerten und lesbaren Buch mehreren Spuren des Geistes in der Geschichte nach." Die literarische WELT, Richard Kämmerlings
"Der Geist weht, wo er will. Wer jedoch von ihm beseelt ist, hat einen zuverlässigen Wegweiser in sich. Was Menschen daraus entstehen ließen, dazu gibt der Autor einen erhellenden Überblick." Westfälische Nachrichten, Ellen Bultmann
"Diese Biografie macht Lust, dranzubleiben an den schwierigen, manchmal nervigen Debatten der Gegenwart." Christ in der Gegenwart, Jonas Mieves
"Lauster verblüfft mit historischen, inhaltlichen und zeitgenössischen Verbindungen und Stücken, die nicht nur das Thema originell weitertreiben, sondern auch Impulse zu neuen Überlegungen und Einsichten setzen." Publik Forum, Norbert Copray
"Zugänglich und elegant bringt Lauster diese Geschichte zu Papier, ergänzt durch zahlreiche Bilder. Das Buch atmet Bildung und vermeidet gerade dadurch jeglichen technischen Fachjargon." bref
"Zeichnet den Geist in Theologie, Kirche und Kultur kenntnisreich nach." Kirche und Leben
"Für philosophisch Interessierte mit zumindest religiösen Sympathien ist das Buch eine Fundgrube (...) Bei Lauster kann man lesen, was die christliche Theologie aus dem Gefühl gemacht hat: einen Geist."
Die Presse, Anne-Catherine Simon