David Berger outete sich Anfang 2010 und legte sein Amt als Herausgeber der Zeitschrift "Theologisches" nieder. Wenige Wochen später wurde ihm wegen dieses öffentlichen Bekenntnisses die Professur an der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin entzogen. Bis dahin hatte er über Jahre eng mit dem einflussreichen erzkatholischen Lager zu tun, das den Anspruch der Kirche als höchste moralische Instanz verteidigt, tatsächlich aber von Doppelmoral geprägt ist. In seinem sehr persönlichen Buch deckt Berger das perfide Unterdrückungssystem scheinheiliger Kirchenoberen auf. Er erzählt, warum…mehr
David Berger outete sich Anfang 2010 und legte sein Amt als Herausgeber der Zeitschrift "Theologisches" nieder. Wenige Wochen später wurde ihm wegen dieses öffentlichen Bekenntnisses die Professur an der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin entzogen. Bis dahin hatte er über Jahre eng mit dem einflussreichen erzkatholischen Lager zu tun, das den Anspruch der Kirche als höchste moralische Instanz verteidigt, tatsächlich aber von Doppelmoral geprägt ist. In seinem sehr persönlichen Buch deckt Berger das perfide Unterdrückungssystem scheinheiliger Kirchenoberen auf. Er erzählt, warum sich so viele Schwule von einer Institution angezogen fühlen, die nach außen Homosexualität verteufelt, und warum Gewalt und Missbrauch in der Kirche so viel Platz einnehmen konnten. Ein Insiderbericht, der aufrüttelt.
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Autorenporträt
Der Theologe David Berger, 1968 geboren, wurde 2003 zum korrespondierenden Professor der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas von Aquin (Vatikan) ernannt und war Herausgeber von "Theologisches", der führenden Zeitschrift konservativer Katholiken. Aus Protest legte er Anfang 2010 seine Herausgeberschaft nieder.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Rezensent Matthias Drobinski schätzt dieses Buch des schwulen Theologen David Berges als wichtige Ergänzung zu Peter Seewalds Interviewbuch mit Papst Benedikt XVI. Er hat beide Bücher zusammen gelesen und stellt einerseits Gemeinsamkeiten, andererseits Unterschiede fest. Die Gemeinsamkeiten liegen seines Erachtens vor allem in der Einschätzung, dass die katholische Kirche in der Krise steckt, die Unterschiede betreffen die Vorschläge, wie dieser Krise zu begegnen ist. Er nennt in diesem Zusammenhang insbesondere Bergers Plädoyer für ein anderes Verhältnis zur Sexualität in der katholischen Kirche und seine Kritik an kirchlicher Doppelmoral. Diese Doppelmoral führt der Autor für Drobinski anhand seiner eigenen Karriere in konservativen katholischen Kreisen eindringlich vor Augen. Alles in allem ist das Buch nach Ansicht des Rezensenten so etwas wie die "andere Seite des Papstbuches".