Im Jahr 1780 macht sich ein junger Schäfer namens Thieß aus dem katholischen Münsterland auf den Weg ins Ruhrgebiet, um dort ein neues Leben zu beginnen. Die Nächte verbringt er meistens im Freien, was in diesen unruhigen Zeiten gefährlich ist. Thieß verschlägt es zunächst nach Ruhrort und dann nach Duisburg, wo er als Tagelöhner sein Geld verdient. Dort trifft er beim sonntäglichen Kirchgang auf Anna Rennebaum. Sie ist die siebzehnjährige Tochter einer bäuerlichen Familie aus Hessen-Darmstadt, die sich in der neuen Siedlung Friedrichsdorf bei Duisburg eine bescheidene Existenz aufgebaut hat. Die beiden jungen Leute verlieben sich ineinander und wissen schon bald, dass sie füreinander geschaffen sind. Bald scheinen sich alle Wünsche des jungen Mannes zu erfüllen, da gerät er durch unglückliche Umstände unter Verdacht einen Mord in der Grafschaft Styrum begangen zu haben. Preußische Beamte verschleppen ihn in die Herrschaft Broich , wo er vor dem Schöffengericht zum Tode verurteilt wird und über Tage in einer Zelle eingesperrt bleibt. Schreckliche Stunden vergehen, in denen er auf seine Hinrichtung wartet und ihn seine Gefühle fast um den Verstand bringen.