Iain Lawrence gelingt es, das Drama des Ersten Weltkriegs in außergewöhnlicher Weise erlebbar zu machen. Zugleich ist sein Herr der Nussknacker eine Geschichte über die Menschen in jedem Krieg, oder genauer: ein Appell, besser zu werden in der Kunst, keine Kriege zu führen.Im August 2004 waren neunzig Jahre seit Ausbruch des Ersten Weltkrieges vergangen. Iain Lawrence versetzt junge Leser mitten hinein in die Stimmung und die Ereignisse der letzten vier Monate des Jahres 1914 - der ersten vier jenes schrecklichen, zermürbenden Krieges.Johnny, dessen Vater Spielzeugmacher ist - der beste in ganz London -, erlebt das Kriegsgeschehen besonders intensiv: durch die Briefe, die ihm sein Vater regelmäßig von der Front in Frankreich schickt und die jedes Mal einen neuen Spielzeugsoldaten enthalten, und durch sein eigenes Kriegspielen im Kleinen.Die Schilderungen des Vaters bestimmen Johnnys Spiel. Aber irgendwie scheint sein eigenes Schützengrabenspiel im Garten auch nicht ohne Einfluss auf die Ereignisse an der Front zu sein. Und Johnny macht ein ganzes Spektrum von Gefühlen durch: ungläubiges Staunen angesichts des jähen Hasses gegenüber einigen Deutschen, die vorher in London ihre Freunde und Nachbarn waren, uneingeschränkte Parteinahme für Briten und Franzosen, Stolz, Faszination, Angst, Grauen bis hin zu Mitleid, Sehnsucht nach Menschlichkeit und Frieden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.04.2005Als auch die Holzsoldaten fielen
Ein beeindruckender Antikriegsroman von Iain Lawrence
Kriegsspiele, wenn man darüber ins Grübeln kommt, sind ziemlich problematisch. Aber ob Eltern darüber grübeln oder nicht, den Kindern - meist den Jungen - bereiten sie meist ein Mordsvergnügen. Die Hersteller von Zinn- und Holzsoldaten, von Gewehren, Panzern und allen möglichen anderen Klein- und Großwaffen aus Plastik blicken oft auf eine lange Firmentradition zurück. Ihnen haben sich die Hersteller von Software mit militärischen Computerspielen zugesellt, insgesamt eine umfangreich sortierte, geschäftlich erfolgreiche Branche. Die zeitweisen Versuche grübelnder Eltern, das Kriegsspielzeug aus den Kinderzimmern zu verbannen, bewirken in der Regel nicht viel. Statt mit einem Plastikgewehr kann man die Spiel-Feinde auch mit einem Stock oder notfalls mit einem ausgestreckten Zeigefinger erschießen.
Letztendlich sind Kriegsspiele für Kinder Geschmacksache. Jedenfalls: Kindern macht Krieg spielen Spaß. Sie werden dadurch zum Glück nicht automatisch innerlich militarisiert. Trotzdem kann es nicht falsch sein, wenn auch die Kinder schon einmal ins Grübeln kommen - darüber, was sie da eigentlich machen, wenn sie die Feinde reihenweise umlegen, ohne daß wirkliches Blut fließt. Die dämlichste Methode, das erreichen zu wollen, ist die mit dem hochgereckten Zeigefinger. Zum Glück gibt es klügere. Der kanadische Autor Iain Lawrence bedient sich hier einer solchen. Sein Roman spielt im Jahr 1914. In seinem Mittelpunkt stehen die Briefe, die Johnnys Vater seinem zehnjährigen Sohn aus dem Krieg schickt. In diesen Briefen spiegelt sich die ganze Tragödie militant-patriotischer Gedankenlosigkeit, mit der Männer vieler europäischer Nationen im August 1914 in den Krieg zogen. Im Frieden war Johnnys Vater Spielzeugmacher; seinem Sohn hat er eine kleine Armee kunstvoll-grimmiger Holzsoldaten geschenkt. Voller Begeisterung hat sich Johnnys Vater für den Krieg gemeldet. "Bis Weihnachten bin ich wieder zurück". So dachten seinerzeit die allermeisten deutschen, englischen, französischen, russischen oder österreichischen Soldaten. Voller Begeisterung spielt Johnny mit seinen Holzsoldaten im Garten den Krieg in den Schützengräben Flanderns nach.
Die Begeisterung verfliegt rasch. Die Briefe an Johnny schildern den furchtbaren Kriegsalltag im Schlamm der Schützengräben. Nachrichten von toten und verwundeten Soldaten erreichen auch das idyllische südenglische Dorf. Johnny hat Angst um seinen Vater, und seine Kriegsspiele mit den Holzsoldaten gewinnen dadurch eine fast mystische Bitterkeit. Weihnachten 1914 kehren die Soldaten nicht aus den Schützengräben in ihre Heimat zurück. Statt dessen ergreifen sie mit etlicher Zivilcourage die Chance, für ein paar Stunden mit dem echten Krieg aufzuhören und gemeinsam, über die Frontlinien hinweg, Weihnachten zu feiern. Ein kümmerlicher Ersatz für den Frieden, aber immerhin . . .
Eine einfache Lektüre ist dieser Roman nicht. Man kann auch einige kompositorische Unglaubwürdigkeiten kritisieren. Aber der echte Krieg des Jahres 1914 ist anschaulich und ohne Beschönigung dargestellt. Außerdem moralisiert Lawrence nicht. Dadurch macht er seine Leser nachdenklich.
WILFRIED VON BREDOW
Iain Lawrence: "Der Herr der Nußknacker". Aus dem Englischen übersetzt von Christoph Renfer. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2004. 224 S., geb., 14,50 [Euro]. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein beeindruckender Antikriegsroman von Iain Lawrence
Kriegsspiele, wenn man darüber ins Grübeln kommt, sind ziemlich problematisch. Aber ob Eltern darüber grübeln oder nicht, den Kindern - meist den Jungen - bereiten sie meist ein Mordsvergnügen. Die Hersteller von Zinn- und Holzsoldaten, von Gewehren, Panzern und allen möglichen anderen Klein- und Großwaffen aus Plastik blicken oft auf eine lange Firmentradition zurück. Ihnen haben sich die Hersteller von Software mit militärischen Computerspielen zugesellt, insgesamt eine umfangreich sortierte, geschäftlich erfolgreiche Branche. Die zeitweisen Versuche grübelnder Eltern, das Kriegsspielzeug aus den Kinderzimmern zu verbannen, bewirken in der Regel nicht viel. Statt mit einem Plastikgewehr kann man die Spiel-Feinde auch mit einem Stock oder notfalls mit einem ausgestreckten Zeigefinger erschießen.
Letztendlich sind Kriegsspiele für Kinder Geschmacksache. Jedenfalls: Kindern macht Krieg spielen Spaß. Sie werden dadurch zum Glück nicht automatisch innerlich militarisiert. Trotzdem kann es nicht falsch sein, wenn auch die Kinder schon einmal ins Grübeln kommen - darüber, was sie da eigentlich machen, wenn sie die Feinde reihenweise umlegen, ohne daß wirkliches Blut fließt. Die dämlichste Methode, das erreichen zu wollen, ist die mit dem hochgereckten Zeigefinger. Zum Glück gibt es klügere. Der kanadische Autor Iain Lawrence bedient sich hier einer solchen. Sein Roman spielt im Jahr 1914. In seinem Mittelpunkt stehen die Briefe, die Johnnys Vater seinem zehnjährigen Sohn aus dem Krieg schickt. In diesen Briefen spiegelt sich die ganze Tragödie militant-patriotischer Gedankenlosigkeit, mit der Männer vieler europäischer Nationen im August 1914 in den Krieg zogen. Im Frieden war Johnnys Vater Spielzeugmacher; seinem Sohn hat er eine kleine Armee kunstvoll-grimmiger Holzsoldaten geschenkt. Voller Begeisterung hat sich Johnnys Vater für den Krieg gemeldet. "Bis Weihnachten bin ich wieder zurück". So dachten seinerzeit die allermeisten deutschen, englischen, französischen, russischen oder österreichischen Soldaten. Voller Begeisterung spielt Johnny mit seinen Holzsoldaten im Garten den Krieg in den Schützengräben Flanderns nach.
Die Begeisterung verfliegt rasch. Die Briefe an Johnny schildern den furchtbaren Kriegsalltag im Schlamm der Schützengräben. Nachrichten von toten und verwundeten Soldaten erreichen auch das idyllische südenglische Dorf. Johnny hat Angst um seinen Vater, und seine Kriegsspiele mit den Holzsoldaten gewinnen dadurch eine fast mystische Bitterkeit. Weihnachten 1914 kehren die Soldaten nicht aus den Schützengräben in ihre Heimat zurück. Statt dessen ergreifen sie mit etlicher Zivilcourage die Chance, für ein paar Stunden mit dem echten Krieg aufzuhören und gemeinsam, über die Frontlinien hinweg, Weihnachten zu feiern. Ein kümmerlicher Ersatz für den Frieden, aber immerhin . . .
Eine einfache Lektüre ist dieser Roman nicht. Man kann auch einige kompositorische Unglaubwürdigkeiten kritisieren. Aber der echte Krieg des Jahres 1914 ist anschaulich und ohne Beschönigung dargestellt. Außerdem moralisiert Lawrence nicht. Dadurch macht er seine Leser nachdenklich.
WILFRIED VON BREDOW
Iain Lawrence: "Der Herr der Nußknacker". Aus dem Englischen übersetzt von Christoph Renfer. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2004. 224 S., geb., 14,50 [Euro]. Ab 10 J.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 13.12.2004Westfront in Tantes Garten
Eine Geschichte vom Krieg, aber noch mehr vom Alltag
Johnnys Vater ist im Krieg, er hat sich 1914 freiwillig gemeldet. Johnnys Mutter schickt den Sohn zur Tante aufs Land. Sie selbst sucht sich Arbeit in einer Munitionsfabrik, um das ihre für den Sieg zu tun. Johnny ist zehn Jahre alt, sein Vater ist ein Spielzeugmacher, jedem Brief, den er dem Sohn schreibt, legt er einen holzgeschnitzten Soldaten bei. Seine Kameraden im Feld denken deshalb, er habe „Nerven wie Drahtseile”, in Wahrheit, schreibt er dem Sohn, beruhige ihn die Schnitzarbeit. Und weil er ein sehr guter Spielzeugmacher ist, haben die Holzsoldaten Gesichter, mal das Gesicht des Vaters, mal das eines Kameraden. Je länger der Krieg andauert, desto verzweifelter sind diese Gesichter.
Mit den Holzfiguren spielt der Sohn im Garten der Tante. Anhand der väterlichen Briefe und des Getümmels im Gartenschlamm entwickelt sich dieser Krieg im Spiel, der erst dann wirklich interessant wird, als Johnnys Freundin Sarah mitmacht: mal vertritt Johnny die deutsche Seite, mal tut es Sarah.
„Der Herr der Nussknacker” erzählt vom Krieg, man kann daraus lernen, was der Erste Weltkrieg war, man erfährt en detail, wie es den Soldaten erging, und wie wenig der Krieg im Allgemeinen Sache der kleinen Leute ist, die ihn ausfechten müssen. Schon deshalb ist dies ein großartiges Buch. In Wahrheit ist Iain Lawrence aber viel mehr gelungen: Seine Geschichte handelt auch davon, wie Menschen miteinander umgehen, und von Sorgen der Kinder. Was schuldet man seinen Freunden? Wie schafft man es, mutig zu sein? Es sind dies auch Erwachsenenprobleme, nur dass die Großen sich mit allerlei Ausflüchten über die moralischen Fragen ihres Alltags hinwegtäuschen.
Da gibt es in dieser Geschichte zum Beispiel den Lehrer Mr. Tuttle, dessen Rosenbeet Johnny zerstört, weil er mit den Zweigen seine Guy-Fawkes-Puppe ausstopft, die er am 5. November verbrennen will. Mr. Tuttle ist todunglücklich, schöpft aber Zuversicht aus der Gewissheit, dass der Junge, der „an meinen Rosen gefrevelt” hat, sich bei ihm melden werde. Wie Johnny es schließlich zuwege bringt, Mr. Tuttle, den er inzwischen lieb gewonnen hat, seine Missetat zu beichten, ist sehr schön eingefädelt.
Überhaupt spinnt der Roman, der bewegend ist, aber niemals niederdrückend traurig, immer wieder kunstfertig-hübsch Bezüge zwischen Wirklichkeit und Spiel sowie zwischen den verschiedenen Personen und ihren Geschichten. Mr. Tuttle lässt Johnny eine Übersetzung der Ilias lesen, was dieser zunächst als Strafarbeit empfindet. Aber siehe: Aus der Ilias lernt der Junge manches darüber, was sich abspielt an der Westfront.
Lawrence dankt in einer Nachbemerkung Archivaren und Bibliotheken: Dem Buch merkt man es an, unter der Hand vermittelt es ein genaues Bild dieses Krieges. Die Geschichte ist weniger grausam erzählt als viele Märchen. Und wer fragt, wem man dieses Buch in die Hand geben soll, dem sei geraten: Kindern in Johnnys Alter und einem jeden jungen Menschen, der die Märchen der Brüder Grimm mit Gewinn lesen kann oder gelesen hat. Das Buch verdient einen Preis, einen Jugendbuchpreis so dick und groß wie Johnnys rosenzweiggestopfte Guy-Fawkes-Puppe.
FRANZISKA AUGSTEIN
IAIN LAWRENCE: Der Herr der Nussknacker. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2004. 224 Seiten, 14, 50 Euro.
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Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
Eine Geschichte vom Krieg, aber noch mehr vom Alltag
Johnnys Vater ist im Krieg, er hat sich 1914 freiwillig gemeldet. Johnnys Mutter schickt den Sohn zur Tante aufs Land. Sie selbst sucht sich Arbeit in einer Munitionsfabrik, um das ihre für den Sieg zu tun. Johnny ist zehn Jahre alt, sein Vater ist ein Spielzeugmacher, jedem Brief, den er dem Sohn schreibt, legt er einen holzgeschnitzten Soldaten bei. Seine Kameraden im Feld denken deshalb, er habe „Nerven wie Drahtseile”, in Wahrheit, schreibt er dem Sohn, beruhige ihn die Schnitzarbeit. Und weil er ein sehr guter Spielzeugmacher ist, haben die Holzsoldaten Gesichter, mal das Gesicht des Vaters, mal das eines Kameraden. Je länger der Krieg andauert, desto verzweifelter sind diese Gesichter.
Mit den Holzfiguren spielt der Sohn im Garten der Tante. Anhand der väterlichen Briefe und des Getümmels im Gartenschlamm entwickelt sich dieser Krieg im Spiel, der erst dann wirklich interessant wird, als Johnnys Freundin Sarah mitmacht: mal vertritt Johnny die deutsche Seite, mal tut es Sarah.
„Der Herr der Nussknacker” erzählt vom Krieg, man kann daraus lernen, was der Erste Weltkrieg war, man erfährt en detail, wie es den Soldaten erging, und wie wenig der Krieg im Allgemeinen Sache der kleinen Leute ist, die ihn ausfechten müssen. Schon deshalb ist dies ein großartiges Buch. In Wahrheit ist Iain Lawrence aber viel mehr gelungen: Seine Geschichte handelt auch davon, wie Menschen miteinander umgehen, und von Sorgen der Kinder. Was schuldet man seinen Freunden? Wie schafft man es, mutig zu sein? Es sind dies auch Erwachsenenprobleme, nur dass die Großen sich mit allerlei Ausflüchten über die moralischen Fragen ihres Alltags hinwegtäuschen.
Da gibt es in dieser Geschichte zum Beispiel den Lehrer Mr. Tuttle, dessen Rosenbeet Johnny zerstört, weil er mit den Zweigen seine Guy-Fawkes-Puppe ausstopft, die er am 5. November verbrennen will. Mr. Tuttle ist todunglücklich, schöpft aber Zuversicht aus der Gewissheit, dass der Junge, der „an meinen Rosen gefrevelt” hat, sich bei ihm melden werde. Wie Johnny es schließlich zuwege bringt, Mr. Tuttle, den er inzwischen lieb gewonnen hat, seine Missetat zu beichten, ist sehr schön eingefädelt.
Überhaupt spinnt der Roman, der bewegend ist, aber niemals niederdrückend traurig, immer wieder kunstfertig-hübsch Bezüge zwischen Wirklichkeit und Spiel sowie zwischen den verschiedenen Personen und ihren Geschichten. Mr. Tuttle lässt Johnny eine Übersetzung der Ilias lesen, was dieser zunächst als Strafarbeit empfindet. Aber siehe: Aus der Ilias lernt der Junge manches darüber, was sich abspielt an der Westfront.
Lawrence dankt in einer Nachbemerkung Archivaren und Bibliotheken: Dem Buch merkt man es an, unter der Hand vermittelt es ein genaues Bild dieses Krieges. Die Geschichte ist weniger grausam erzählt als viele Märchen. Und wer fragt, wem man dieses Buch in die Hand geben soll, dem sei geraten: Kindern in Johnnys Alter und einem jeden jungen Menschen, der die Märchen der Brüder Grimm mit Gewinn lesen kann oder gelesen hat. Das Buch verdient einen Preis, einen Jugendbuchpreis so dick und groß wie Johnnys rosenzweiggestopfte Guy-Fawkes-Puppe.
FRANZISKA AUGSTEIN
IAIN LAWRENCE: Der Herr der Nussknacker. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2004. 224 Seiten, 14, 50 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Franziska Augstein ist vollkommen fasziniert von Iain Lawrence Kinderbuch, das sie am liebsten mit einem Jugendbuchpreis ehren würde. Während des ersten Weltkrieges spielt ein kleiner Junge mit seiner kleinen Freundin im Garten der Tante die Kriegsschlachten nach. Und zwar mit Holzfiguren, die ihm sein an der Westfront stationierter Vater, ein Spielzeugmacher, mit Briefen nach Hause schickt. Durch die "bewegenden", aber "niemals traurigen" oder "grausamen" Kriegsspiele des kleinen Johnny erfährt der Leser von den Hoffnungen und Ängsten einfacher Soldaten im ersten Weltkrieg, die der Autor minutiös recherchiert hat, wie Augstein lobend erwähnt. Was aber noch viel großartiger ist: Das Buch ist nicht nur eine gelungene Reflexion über das Wesen des Krieges, sondern eine wundervolle Parabel über die großen moralischen Fragen, die sich im Alltag der Menschen verstecken: "Was schuldet man seinen Freunden, wie schafft man es, mutig zu sein?"
© Perlentaucher Medien GmbH
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