Die Unterstadt ist ein finsterer Ort: In ihren dreckigen Gassen wandeln die gerissensten Geschöpfe der Nacht, während hinter vernagelten Fenstern Geschäfte um Leben und Tod gemacht werden. Der Mord gehört zur Unterstadt wie das Blut zur Klinge und das Kopfgeld zum Opfer. Doch plötzlich ändert ein Tod alles: Als die zerfledderte Leiche eines unschuldigen Mädchens gefunden wird, beschließt ein einzelner Mann, das Schicksal des Kindes zu sühnen. Und er ahnt nicht, welch entsetzliche Bestie die Unterstadt in ihrer Hand hat ...
09 Schon in den ersten Tagen des Großen Krieges auf den Schlachtfeldern von Apres und Ives habe ich mir die Fähigkeit angeeignet, im Nu wach zu werden. Wer zu fest schlief, musste nämlich gewärtig sein, Bekanntschaft mit der Grabenklinge eines Dren-Kommandos zu schließen. Diese Fähigkeit ist ein Überbleibsel aus meiner Vergangenheit, auf das ich alles in allem gern verzichten würde. Es gibt nur wenige Situationen, in denen es erforderlich ist, voll und ganz da zu sein, und im Allgemeinen wird die Welt erträglicher, wenn man sie nur undeutlich wahrnimmt.
Ein gutes Beispiel: mein Zimmer das man am besten in Augenschein nahm, wenn man noch halb schlief oder vom Alkohol benebelt war. Durch mein verdrecktes Fenster drang das Licht eines Spätherbsttages und ließ das Interieur, das ohnehin nicht weit von Verkommenheit entfernt war, noch weniger anziehend wirken als sonst. Selbst nach meinen Maßstäben die ziemlich niedrig sind war der Raum die reinste Bruchbude. Die Einrichtung bestand led
09 Schon in den ersten Tagen des Großen Krieges auf den Schlachtfeldern von Apres und Ives habe ich mir die Fähigkeit angeeignet, im Nu wach zu werden. Wer zu fest schlief, musste nämlich gewärtig sein, Bekanntschaft mit der Grabenklinge eines Dren-Kommandos zu schließen. Diese Fähigkeit ist ein Überbleibsel aus meiner Vergangenheit, auf das ich alles in allem gern verzichten würde. Es gibt nur wenige Situationen, in denen es erforderlich ist, voll und ganz da zu sein, und im Allgemeinen wird die Welt erträglicher, wenn man sie nur undeutlich wahrnimmt.
Ein gutes Beispiel: mein Zimmer das man am besten in Augenschein nahm, wenn man noch halb schlief oder vom Alkohol benebelt war. Durch mein verdrecktes Fenster drang das Licht eines Spätherbsttages und ließ das Interieur, das ohnehin nicht weit von Verkommenheit entfernt war, noch weniger anziehend wirken als sonst. Selbst nach meinen Maßstäben die ziemlich niedrig sind war der Raum die reinste Bruchbude. Die Einrichtung bestand led