Noch einen guten Satz, mein wackerer Falke, und wir sind hinüber! Dann kannst du auf der Ebene dahinfliegen, wie der Pfeil eines Indianers! Nun wacker! Und dabei schlug der junge Reiter, der mit der Linken die Zügel seines Rosses gefaßt hatte, mit der Rechten ermunternd auf den Nacken des stolzen Tieres, das ihn trug. Aber es war ein Wagestück, und der »Falke« schien sich zu scheuen, über die Felsenspalte zu setzen, die vor ihm gähnte. Er hob sich zum Sprunge, wich dann aber zurück und bäumte sich. Der Reiter preßte die langen spanischen Sporen tief in die Weichen des Pferdes, das vor Schmerz sich hoch aufbäumte, einen wilden Seitensprung machte, als wolle es den Reiter von sich schleudern, dann aber mit einem mächtigen Satz vorwärts sprang und über die Felsenspalte hinwegsetzte. Auf ihrer anderen Seite stand es zitternd still und schnaufte ängstlich, als wisse es, daß es einer großen Gefahr entronnen sei. Der Reiter war ein stattlicher junger Mann, wohl wenig über zwanzig Jahre alt, ein echter Spanier vom Scheitel bis zur Sohle, von so reinem Blute wie sein Roß, Dunkelbraune Locken flatterten unter dem Panama-Strohhut, dunkel und feurig blitzten die Augen über der gebogenen Nase, und der starke Schnurrbart hätte nicht sorgfältiger gekräuselt sein können, wenn Don Lotario einen Ritt durch die Puerta del Sol, die vornehmste Straße von Madrid, gemacht hätte, anstatt über die Felsen von Oberkalifornien, das damals ¿ anfangs der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts ¿ noch zu der Republik Mexiko gehörte.
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