Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Veranstaltung: HS "Segen" (AT/ SY), Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Eine Studie zur Methodik biblischer Exegese: 1. Kritik der historisch-kritischen Methode, wie ich sie in Erlangen gelernt hatte und Entwurf einer eigenen: glaubensmäßig-subjektive Lektüre, die wissenschaftlichem Anspruch genügt und die Brücke zur syst. Th. schlägt. Vgl. B. Childs' Canonical Criticism. 2. Vorführen der Methode an Psalm 23. Der Professor fand besonders meine Erkenntnisse zur literarischen Stellung des Psalms in seinem kanonischen Kontext bemerkenswert. , Abstract: "Immer wieder wird die Praxis- und Lebensferne der theologischen Ausbildung beklagt. Weite
Kreise von Gemeindegliedern bestätigen diesen Eindruck. Ein tiefes Mißtrauen gegenüber der
Universitätstheologie ist keine Seltenheit in unseren Gemeinden. Das Unbehagen konzentriert sich
dabei besonders auf die historisch-kritische Methode. Für viele Gemeindeglieder ist sie der
Inbegriff akademischen Hochmuts gegenüber der Autorität der Heiligen Schrift, während sie an den
Universitäten hierzulande die Standardmethode ist. Nachdem die Bibel in der Hand des Laien einst
mitverantwortlich für die Schlagkraft der Reformation war, entsteht durch moderne
wissenschaftliche Exegese vielfach wieder eine faktische Ausgrenzung des Laien vom
Schriftgebrauch. Vom Religionsuntericht bis hinauf in die Methodenseminare der
Bibelwissenschaften wird darüber gestritten. Zwischen der historisch-kritischen Methode und
sowohl der persönlichen Frömmigkeit als auch der systematischen Theologie wird eine Spannung
empfunden."
In dem Aufsatz "Scriptura sui Interpres" habe ich mich auf die Suche nach einer exegetischen
Methode gemacht, die die Gräben überbrücken soll, indem sie von einer dezidiert christlichen Lehre
von der Heiligen Schrift ausgeht, anstatt die Schriften bloß als historische Dialogpartner
aufzufassen. Die vorliegende Arbeit ist der Versuch, diese Methode am Beispiel von Psalm 23
durchzuführen. Es geht mir darum, zu zeigen, dass synchrone Auslegung im Kontext des Kanons,
wie sie meist in Bibelkreisen betrieben wird, in klare methodische Schritte zergliedern lässt, so dass
sie dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit genügt.
Einiges wurde in der praktischen Anwendung neu überdacht. Folgende Aspekte sind methodisch
besonders wichtig: Die Endgestalt des Textes ist verbindlich; Er kann nur im Horizont des
biblischen Gesamtzeugnisses richtig verstanden werden. Das führte zu einer Schwerpunktsetzung
zugunsten synchroner Auslegung. Diachrone Auslegung hat ihren Stellenwert, ist aber dem
Verstehen untergeordnet. Sie wird umso wichtiger, je mehr Bedeutung historische Daten für den
Text haben. Ein weiterer Arbeitsschritt behandelt die Rolle des Textes im Gesamtbild der
biblischen Theologie. Dies ist auch ein Brückenschlag zur systematischen Theologie. Die
Schlusszusammenfassung erfolgt in Form eines Ausblicks auf die praktische Theologie, denn in
dem Text will der lebendige Gott ja nicht nur Verstehen, sondern auch Glauben wecken. [..]
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Kreise von Gemeindegliedern bestätigen diesen Eindruck. Ein tiefes Mißtrauen gegenüber der
Universitätstheologie ist keine Seltenheit in unseren Gemeinden. Das Unbehagen konzentriert sich
dabei besonders auf die historisch-kritische Methode. Für viele Gemeindeglieder ist sie der
Inbegriff akademischen Hochmuts gegenüber der Autorität der Heiligen Schrift, während sie an den
Universitäten hierzulande die Standardmethode ist. Nachdem die Bibel in der Hand des Laien einst
mitverantwortlich für die Schlagkraft der Reformation war, entsteht durch moderne
wissenschaftliche Exegese vielfach wieder eine faktische Ausgrenzung des Laien vom
Schriftgebrauch. Vom Religionsuntericht bis hinauf in die Methodenseminare der
Bibelwissenschaften wird darüber gestritten. Zwischen der historisch-kritischen Methode und
sowohl der persönlichen Frömmigkeit als auch der systematischen Theologie wird eine Spannung
empfunden."
In dem Aufsatz "Scriptura sui Interpres" habe ich mich auf die Suche nach einer exegetischen
Methode gemacht, die die Gräben überbrücken soll, indem sie von einer dezidiert christlichen Lehre
von der Heiligen Schrift ausgeht, anstatt die Schriften bloß als historische Dialogpartner
aufzufassen. Die vorliegende Arbeit ist der Versuch, diese Methode am Beispiel von Psalm 23
durchzuführen. Es geht mir darum, zu zeigen, dass synchrone Auslegung im Kontext des Kanons,
wie sie meist in Bibelkreisen betrieben wird, in klare methodische Schritte zergliedern lässt, so dass
sie dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit genügt.
Einiges wurde in der praktischen Anwendung neu überdacht. Folgende Aspekte sind methodisch
besonders wichtig: Die Endgestalt des Textes ist verbindlich; Er kann nur im Horizont des
biblischen Gesamtzeugnisses richtig verstanden werden. Das führte zu einer Schwerpunktsetzung
zugunsten synchroner Auslegung. Diachrone Auslegung hat ihren Stellenwert, ist aber dem
Verstehen untergeordnet. Sie wird umso wichtiger, je mehr Bedeutung historische Daten für den
Text haben. Ein weiterer Arbeitsschritt behandelt die Rolle des Textes im Gesamtbild der
biblischen Theologie. Dies ist auch ein Brückenschlag zur systematischen Theologie. Die
Schlusszusammenfassung erfolgt in Form eines Ausblicks auf die praktische Theologie, denn in
dem Text will der lebendige Gott ja nicht nur Verstehen, sondern auch Glauben wecken. [..]
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