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Der Hessische Molière - das sind Wolfgang Deichsels hessische Versionen der Komödie des großen französischen Dichters, die seit fast einem halben Jahrhundert ihre unwiderstehliche Wirkung auf den Bühnen der Region entfalten.Deichsel und sein Nachfolger Dachselt verlegen den Schauplatz der französischen Aristokratie ins bürgerliche Hessen des Barocks, lassen Molières Charaktere Dialekt sprechen und machen sie damit zu wiedererkennbaren Zeitgenossen.Die sechs berühmtesten Komödien sind in dem Buch nachzulesen - oder zu entdecken, originär poetische und umwerfend komische Kunst-Stücke. Auch wie…mehr

Produktbeschreibung
Der Hessische Molière - das sind Wolfgang Deichsels hessische Versionen der Komödie des großen französischen Dichters, die seit fast einem halben Jahrhundert ihre unwiderstehliche Wirkung auf den Bühnen der Region entfalten.Deichsel und sein Nachfolger Dachselt verlegen den Schauplatz der französischen Aristokratie ins bürgerliche Hessen des Barocks, lassen Molières Charaktere Dialekt sprechen und machen sie damit zu wiedererkennbaren Zeitgenossen.Die sechs berühmtesten Komödien sind in dem Buch nachzulesen - oder zu entdecken, originär poetische und umwerfend komische Kunst-Stücke. Auch wie sie entstanden sind, ist in Wort und Bildern dokumentiert, und wie sie inzwischen Kult geworden sin, in dem eigens für den Hessischen Molière bestimmten Festival Barock am Main mit Michael Quast.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.12.2013

Eine Stadt, wie sie im Buche steht

Bücher über Frankfurt sind beliebt, und so hat es auch in diesem Jahr wieder eine Reihe von Neuerscheinungen gegeben, die sich mit der Frankfurter Geschichte, Gegenwart und den Eigenheiten der Stadt befassen. Auf dieser Seite stellen wird einige neue Bände zu Frankfurt und Umgebung vor. Es sind Bücher, die klüger machen. Vielleicht finden sie noch den Weg auf den einen oder anderen Gabentisch.

Ein Buch über die Amtszeit von Petra Roth als Frankfurter Kulturgeschichte: Hilmar Hoffmann, von 1970 bis 1990 Kulturdezernent in dieser Stadt und später viele Jahre lang Präsident des Goethe-Instituts, hat nicht einfach eine Biographie der populären ehemaligen Oberbürgermeisterin verfasst. Vielmehr beschreibt er bis ins letzte Detail hinein die kulturellen Entwicklungen in der Kleinmetropole am Main während der 17 Jahre, in denen Roth das Stadtoberhaupt war. Dabei kommt er zu dem schmeichelhaften Befund, dass unter der Ägide der CDU-Politikerin dank ihrer Kunstbeflissenheit und Einsicht in die Notwendigkeit der Kultur für die städtische Gesellschaft Theater, Museen und andere Einrichtungen eine ungeahnte Blüte erlebt haben. (zer.)

"Das Rothbuch. 17 gewonnene Jahre für die Kultur", Hilmar Hoffmann, Societäts-Verlag, Frankfurt 2013, 19,90 Euro.

Messestadt, Kaiserstadt, Finanzplatz - in Frankfurt ist der Ansturm von Besuchern schon immer besonders groß gewesen. Zu allen Zeiten mussten Gäste untergebracht werden, manche im legendären Hotel Römischer Kaiser an der Zeil oder im feinen Fürstenhof-Esplanade an der Gallusanlage, andere in den Gasthäusern und Absteigen der Altstadt. Der mit vielen historischen Abbildungen und Fotos ausgestattete Band "Von Kaschemmen und Nobelherbergen" berichtet unterhaltsam und faktenreich aus der Frankfurter Gastronomie-Geschichte - und gestattet dem Leser seltene Einblicke in Zeiten, als Kurfürsten mit ihrem Gefolge in die Stadt kamen oder als vor den Zerstörungen des Krieges viele Gäste das schnelle Vergnügen in den Gassen zwischen Dom und Römer suchten. (bad.)

"Von Kaschemmen und Nobelherbergen", Helmut Nordmeyer, Sutton Verlag, Erfurt 2013, 24,95 Euro.

Einer solchen Zerstörung wie bei den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg ist Frankfurt nie zuvor ausgesetzt gewesen. 70 Jahre nach den ersten großen Luftangriffen hat das Institut für Stadtgeschichte eine Ausstellung und einen Katalog zu diesem Thema erarbeitet. Am Beispiel Frankfurts erörtern 20 Autoren das Zusammenspiel zwischen Luftkrieg und Diktatur und schildern die unheilvolle Dynamik, die die Stadt in den Abgrund riss. Ausführlich dargestellt werden die Zerstörungen, aber auch die Praxis der nationalsozialistischen Führung, die Wohnungen deportierter Juden bombengeschädigten "Ariern" zur Verfügung zu stellen, Zwangsarbeiter bei den Räumungen einzusetzen und alliierte Piloten als lebende Schutzschilde zu benutzen. (rieb.)

"Heimat/Front. Frankfurt am Main im Luftkrieg", Michael Fleiter (Hg.), Societäts-Verlag, Frankfurt 2013, 29,90 Euro.

Fotos von jenem Frankfurt, das in den Bombennächten des Jahres 1944 untergegangen ist, sieht man sich immer gerne an. Ganz so idyllisch, wie es in diesem Bändchen von Henning Jost scheint, war es aber natürlich nicht. Frankfurt war auch in den zwanziger und dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts schon eine quirlige Wirtschaftsmetropole. Und bei den zahlreichen Fotos aus den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg muss man sich mitdenken, dass in dieser Stadt, die dort so gepflegt erscheint, bereits der braune Mob tobte. Dennoch haben die Fotos in diesem Buch ihren eigenen Wert. Sie zeigen eine reizvolle Stadt, die so weit vom heutigen Frankfurt entfernt ist, dass sich der Leser manchmal fragt: Wo ist denn das nun wieder aufgenommen worden? (mak.)

"Alt-Frankfurt in Farbe", Henning Jost, Sutton-Verlag, Erfurt 2013, 10 Euro.

"Was is dann widder?" - "Ruh will ich, mei Ruh!" - "Horchese!" - "Ach gehnse!" So beginnt Molières Komödie "Der Menschenfeind" in der Fassung des 2011 gestorbenen Schriftstellers Wolfgang Deichsel. Der komplette "Hessische Molière" in der Übersetzung von Deichsel und dem derzeitigen Hausautor der Fliegenden Volksbühne Rainer Dachselt, angereichert mit Aufsätzen über den französischen Klassiker und die Erfolgsgeschichte seiner Stücke in der hiesigen Mundart, sind jetzt in einem bunt bebilderten Band erschienen. Wer Molière-Aufführungen von Michael Quast und seiner Truppe gesehen hat, kann nun nachlesen, was auf der Bühne gesprochen wurde - und sich dank vieler Szenenfotos an die eine oder andere Vorstellung erinnern. (zer.)

"Der Hessische Molière", Wolfgang Deichsel und Rainer Dachselt, Henrich Editionen, Frankfurt 2013, 24,95 Euro.

Frauen sichtbar machen, das Ziel verfolgt das Frauenreferat seit Jahren und hat schon lange davon geträumt, ein Buch über die nach Frauen benannten Straßen und Plätze in Frankfurt zu präsentieren. Für das Referat und die Autorinnen, Steffi Schubert und Birgit Kasper, war es ernüchternd, dass von den rund 3400 Straßen, Wegen und Anlagen der Stadt nur 127 nach Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts benannt sind. Um so mehr Mühe haben sich die Autorinnen gegeben, die Geschichten dieser Frauen, von denen nicht alle in Frankfurt gelebt haben, spannend zu erzählen. Darunter sind Abenteuerinnen wie die Pilotin Jean Gardner Batten, Kommunalpolitikerinnen wie Odina Bott und Stifterinnen wie Elli Lucht.

"Nach Frauen benannt - 127 Straßen in Frankfurt", Steffi Schubert und Birgit Kasper, Nizza Verlag, Frankfurt 2013, 14 Euro.

Rudolf Burnitz und sein Sohn Heinrich waren einst Frankfurts Star-Architekten. Der Burnitz-Bau des Historischen Museums mit seinen historisierenden Formen ist vom Werk des Vaters erhalten geblieben. Und von den vielen Gebäuden des Heinrich Burnitz steht immer noch die Börse, bis heute eines der markantesten Gebäude der Stadt. Das Historische Museum hat den beiden Baumeistern in diesem Jahr eine Ausstellung gewidmet, zu der ein reichbebilderter Katalog erschienen ist. Der Leser kann sich mit seiner Hilfe ein gutes Bild machen vom untergegangenen alten Frankfurt mit seinen großbürgerlichen Villen, den prächtigen Geschäftshäusern und den repräsentativen öffentlichen Bauten. (rieb.)

"Die neue Bürgerstadt. Das Frankfurt der Architekten Burnitz", Michael Stöneberg (Hg.), Societäts-Verlag, Frankfurt 2013, 29,90 Euro.

Architekturführer haben es schwer, mit der gebauten Umwelt Schritt zu halten. Das Stadtbild ist ständig in Bewegung, gerade in Frankfurt. Und so ist der auf einer der ersten Seiten dieses Bandes abgebildete Henninger Turm schon wieder Geschichte. Das ist der Autorin Sandra Pappe nicht vorzuwerfen, reichert sie doch ihre Beschreibungen von mehr als 200 klug ausgewählten Gebäuden oft mit aktuellen Hinweisen auf die künftige Entwicklung an. Besonders gut ist die Idee, den Führer mit Luftaufnahmen zu illustrieren, das erleichtert die Orientierung. Hilfreich sind zudem die mit einem Stadtplan im Internet vernetzten QR-Codes, die den Leser in der Regel zuverlässig zu Klassikern und Neubauten führen. Sperrige Formulierungen hemmen leider mitunter den Lesefluss. (rsch.)

"Architekturführer Frankfurt am Main", Sandra Pappe, DOM Publishers, Berlin 2013, 28 Euro.

Die bekannten Orte, die Sehenswürdigkeiten, sind ja längst vertraut. Der Historiker Frank Berger und der "Stadtführer" Christian Setzepfandt zeigen aber Ecken in Frankfurt auf, an denen man mitunter schon häufig vorbeigekommen ist, sie aber nicht wahrgenommen hat. Meist kennt man gar nicht die Geschichten der "Unorte".. Da wird etwa die tiefste Stelle Frankfurts beschrieben, am Unterlauf des Mains in Sindlingen, oder der unaufgeklärte Mord am FDP-Politiker Heinz Herbert Karry, der 1981 in seinem Privathaus in Seckbach erschossen wurde. Die Idee, besondere Orte herauszugreifen und zu beschreiben, ist für Berger und Setzepfandt nicht neu. 103 Unorte ist bereits der dritte Band, aber genauso interessant wie die anderen beiden zuvor.

"103 Unorte in Frankfurt", Frank Berger, Christian Setzepfandt, Societäts-Verlag, Frankfurt 2013, 12,80 Euro.

Zehn Millionen Liter Apfelwein produziert die Familienkelterei Possmann jedes Jahr, klassisch in der Literflasche, als Adler-Schoppen und derzeit auch als Glühwein - um nur einige Varianten zu nennen. Begonnen hat alles 1881 in Rödelheim. Dort eröffnete Philipp Possmann das Gasthaus "Zum Taunus" mit angeschlossener Kelterei. Sogar noch ein paar Jahre früher beginnt Frank Gotta seine "erzählte Unternehmergeschichte". "Erzählt" ist sie, weil der Autor die Entwicklung der Kelterei, die mittlerweile in fünfter Generation geführt wird, streckenweise als stimmungsvollen historischen Roman inszeniert. Dabei stützt er sich auf eine umfangreiche Recherche von Iris Stickler und verwendet viele Zeichnungen und Fotos. (trau.)

"Der ,Possmann' in Frankfurt. Eine erzählte Unternehmergeschichte", Frank Gotta, Verlag Sellner Podprint, Frankfurt 2013, 22 Euro.

Der große Siegfried Kracauer ist zu Beginn seiner Karriere ein kleiner Lokalreporter gewesen. Bevor er als führender Feuilletonist der Weimarer Republik die ganze Welt in den Blick nahm, hat er sich zunächst als Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung der Welt von Frankfurt angenommen. Zu seinen Pflichten zählte es etwa, über die Sitzungen der Stadtverordneten zu berichten. Mit ironischem Blick hat er sich schon 1922 über die Weitschweifigkeit der Redner dort ausgelassen. Überhaupt hat sich der große Stilist nicht gescheut, seine Sprachkunst an Kleinigkeiten wie der Main-Beleuchtung oder dem Umbau des Hauptbahnhofs zu erproben. Die ausgewählten Reportagen und Feuilletons Kracauers sind wie ein Guckloch in die Welt von gestern. (rieb.)

"Das bunte Frankfurt", Siegfried Kracauer, B3-Verlag, Frankfurt 2013, 19,90 Euro.

So schön kann Hässlichkeit sein: Das leerstehende, ehemalige China-Restaurant sieht so verwildert und heruntergekommen aus, als hätte Philipp Zechner eigenhändig die Leuchtreklame abgerissen. Hat er aber nicht. Der Fotograf hat sich einfach ohne falsche Sentimentalitäten durch die Frankfurter Nacht geschlagen. In seinem Bildband zeigt er nicht das Hochglanz-Frankfurt aus der Tourismus-Broschüre. Zum Vorschein kommen menschenleere Ecken und Gassen, die unheimlich und authentisch zugleich aussehen. Vom prallen Leben in der Bankenmetropole zeugen allenfalls die Sperrmüllberge am Straßenrand. New York mag niemals schlafen, Frankfurt tut es hingegen jede Nacht, wie Zechner mit seinen Fotos zeigt. (pach.)

"Frankfurter Nächte - Bilder einer Metropole", Philipp Zechner, Societäts-Verlag, Frankfurt 2013, 24,90 Euro.

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