Auch wenn keine Zitate aus Zarathustras Gathas vorliegen, ist doch in der Form der Paraphrase, in der im Hellenismus persisches Gut aufgenommen wurde, zervanistische Theologie im vielen sethianischen Schriften erkennbar. Persische Einflüsse auf Täufergruppen reichen bis in deren Gründungszeiten zurück, verkoppelt mit pythagoreischen, stoischen und babylonischen Einflüssen. Diese werden über das babylonische, persische und ägyptische Diasporajudentum rezipiert. In den Frauengestalten des Sethianismus sind phönizische Fruchtbarkeitsgöttinnen und ägyptische Himmelsgöttinnen wie Maat, Nut und Isis, vermittelt über die jüdisch-weisheitliche Sophia, erkennbar. - Die Vorsokratiker und Platons Akademie haben viel früher bereits zervanistische Theologie in die Grundlagen ihrer Systeme übernommen. Mit der Platonisierung gelangen zur Zeit Plotins Grundstrukturen des zervanistischen Zoroastrismus in sethianische Schriften hinein. Die Wurzel des persischen Glaubens liegt im Totenglauben der indoeuropäischen Kurgankultur, deren Schamanismus das persische Magiertum ebenso wie den Hinduismus geprägt hat. Somit sind diese Schamanenrituale Ursprung der Himmelsreisen.
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