Die Autorin recherchierte auf den Spuren ihrer ihr unbekannten Großmutter in Masuren, um sich ein Bild von damals zu machen, eine Vorstellung von ihrer Großmutter und deren Leben zu bekommen, und der Zeit als der zweite Weltkrieg ausbrach.
In diesem Roman heißt die junge Frau Minna und wächst in
einem kleinen masurischen Dorf auf. Ihr Vater ist Zimmermann und nebenher wird noch für den eigenen…mehrDie Autorin recherchierte auf den Spuren ihrer ihr unbekannten Großmutter in Masuren, um sich ein Bild von damals zu machen, eine Vorstellung von ihrer Großmutter und deren Leben zu bekommen, und der Zeit als der zweite Weltkrieg ausbrach.
In diesem Roman heißt die junge Frau Minna und wächst in einem kleinen masurischen Dorf auf. Ihr Vater ist Zimmermann und nebenher wird noch für den eigenen Bedarf Land bebaut und Vieh gehalten. Minna muss auch, wie alle, bei anfallender Arbeit auf dem Gut mithelfen. Eines Tages darf sie ihn allein begleiten und mit ihm baden gehen!
Während eines Streifzuges durch den Wald lernt Minna noch vor Ausbruch des Krieges den Vogelkundler Gwidon kennen, der polnischer Abstammung ist. Um ihm nahe zu sein, sucht sie sich eine Stellung in der nächsten Stadt. Doch der Nationalsozialismus nimmt seinen Lauf, und da Minna sich nicht für Politik interessiert, bei ihr auch wenig Informationen ankommen, nimmt sie die sich anbahnende Gefahr gar nicht wahr und versteht vieles nicht.
Dieser Roman ist für mich in einer seltsamen Distanz geschrieben, die es etwas schwierig macht, dass ich komplett von Minnas Geschichte gefesselt wurde. Vielleicht wäre es dann auch zu heftig gewesen, wenn ich gefühlsmäßig zu sehr involviert gewesen wäre. Denn sich diese Zeiten, das, was Minna geschehen ist, vorzustellen, würde einen eventuell zu heftig bewegen. Aus welchen Gründen Minna, wie auch vielen anderen Menschen, Unglück passiert, ist für uns heute eher unvollstellbar. Und auch unter welchen Umständen gelebt wurde.
In dieser Form schon ein ergreifender Roman, der den Leser wieder zum Nachdenken bewegt, über eine Zeit, die nie so wiederkehren darf.
Das Buch ließ sich gut und flüssig lesen. Einige Dinge, wie die Herkunft vom Trutchen, werden erst im Laufe der Geschichte, fast nebenbei, erzählt. Was bleibt ist eigentlich die Unfassbarkeit von Minnas Schicksal, und dass sie sich fügt und versucht irgendwie weiter zu machen.
Das Bild des Schutzumschlages ist sehr passend, wenn man die Geschichte kennt.