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Der Nr.-1-Bestseller aus Norwegen!
Die Tochter der einflussreichen Politikerin Kari Lise Wetre wird vermisst - ein Routinefall für Hauptkommissar Fredrik Beier. Doch kurz darauf wird Beier nach Solro beordert, einem alten Hof vor den Toren Oslos. Fünf Männer wurden auf dem Sitz der christlichen Sekte »Gottes Licht« grausam getötet. Das Gelände des Hofs ist ausgestattet wie ein Hochsicherheitstrakt, und im Keller des Gebäudes stoßen die Ermittler auf ein Labor, das auf erschreckende Experimente hinweist. Von den restlichen Mitgliedern der Sekte fehlt jede Spur, unter ihnen die vermisste…mehr

Produktbeschreibung
Der Nr.-1-Bestseller aus Norwegen!

Die Tochter der einflussreichen Politikerin Kari Lise Wetre wird vermisst - ein Routinefall für Hauptkommissar Fredrik Beier. Doch kurz darauf wird Beier nach Solro beordert, einem alten Hof vor den Toren Oslos. Fünf Männer wurden auf dem Sitz der christlichen Sekte »Gottes Licht« grausam getötet. Das Gelände des Hofs ist ausgestattet wie ein Hochsicherheitstrakt, und im Keller des Gebäudes stoßen die Ermittler auf ein Labor, das auf erschreckende Experimente hinweist. Von den restlichen Mitgliedern der Sekte fehlt jede Spur, unter ihnen die vermisste Annette Wetre ...

Alle Bände der Fredrik-Beier-Reihe
Der Hirte (Bd. 1)
Der Bote (Bd. 2)
Der Verräter (Bd.3)
Autorenporträt
Ingar Johnsrud, Jahrgang 1974, wuchs in Holmestrand auf. Er studierte Film- und Medienwissenschaften und arbeitete fünfzehn Jahre als Journalist bei einem der größten norwegischen Medienunternehmen. Sein erster Thriller, »Der Hirte«, wurde als bestes Krimidebüt für den Maurits Hansen Prisen nominiert und eroberte international die Bestsellerlisten.
Autoreninterview
Interview: Ingar Johnsrud "Der Hirte"

Obwohl "Der Hirte" nicht damit beginnt, spielt die zweifelhafte rassenbiologische Forschung einer Wiener Bruderschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle für die Handlung. Wie kam es zu dieser Idee?
Ingar Johnsrud: Ich habe mich immer für Geschichte interessiert, deswegen stand für mich schon früh fest, dass es einen historischen Erzählstrang in "Der Hirte" geben sollte. Eines der faszinierendsten Details in Bezug auf Geschichte ist in meinen Augen, wie wir sie für unsere Nachwelt beschreiben.Das sagt, glaube ich, sehr viel darüber aus, wer wir sind und wie wir uns selbst sehen.

Norwegen war während des Zweiten Weltkriegs bekanntlich besetzt. Als Kind und Schüler, in den 1980er- und den frühen 1990er-Jahren, lernte ich bezüglich des Zweiten Weltkriegs in der Schule hauptsächlich, wie in Europa Nazismus und Faschismus wuchsen - und wie die norwegischen Widerstandskämpfer gegen diese Ideologien fochten. Wir studierten, wie sie gegen die Gestapo und deren norwegische Anhänger vorgingen und wie der Widerstand das Regime von Vidkun Quisling untergrub. Wir lernten etwas über den Holocaust und…mehr
Interview: Ingar Johnsrud "Der Hirte"

Obwohl "Der Hirte" nicht damit beginnt, spielt die zweifelhafte rassenbiologische Forschung einer Wiener Bruderschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine wichtige Rolle für die Handlung. Wie kam es zu dieser Idee?
Ingar Johnsrud: Ich habe mich immer für Geschichte interessiert, deswegen stand für mich schon früh fest, dass es einen historischen Erzählstrang in "Der Hirte" geben sollte. Eines der faszinierendsten Details in Bezug auf Geschichte ist in meinen Augen, wie wir sie für unsere Nachwelt beschreiben.Das sagt, glaube ich, sehr viel darüber aus, wer wir sind und wie wir uns selbst sehen.

Norwegen war während des Zweiten Weltkriegs bekanntlich besetzt. Als Kind und Schüler, in den 1980er- und den frühen 1990er-Jahren, lernte ich bezüglich des Zweiten Weltkriegs in der Schule hauptsächlich, wie in Europa Nazismus und Faschismus wuchsen - und wie die norwegischen Widerstandskämpfer gegen diese Ideologien fochten. Wir studierten, wie sie gegen die Gestapo und deren norwegische Anhänger vorgingen und wie der Widerstand das Regime von Vidkun Quisling untergrub. Wir lernten etwas über den Holocaust und das Leiden der Zivilbevölkerung.

All das ist wichtig. Aber hinsichtlich der Details, die mein eigenes Land betreffen, muss ich im Nachhinein sagen, dass uns nur die Geschichte unserer Helden gelehrt wurde. Die Geschichte der "guten" Norweger. Erst später entdeckte ich, dass dies nur das bevorzugte von vielen Kapiteln war.

Neben Deutschland, Schweden, Großbritannien und den Vereinigten Staaten war Norwegen im frühen 20. Jahrhundert eine der führenden Nationen im Bereich Rassenbiologie und Eugenik. In Norwegen gab es international sehr renommierteWissenschaftler. Sie trugen dazu bei, ein schändliches Sterilisationsgesetz auf den Weg zu bringen (das vom Parlament erst in den 1970er-Jahren abgeschafft wurde), und ihr Gedankengut hatte reale und traurige gesellschaftliche Auswirkungen. Dieser Teil der Geschichte meiner Nation ist nicht völlig unbekannt, über ihn wird aber wenig gesprochen.

Ich glaube, es ist wichtig, dass Schriftsteller, und vielleicht gerade diejenigen unter uns, die sich "leichteren" Genres wie der Kriminalliteratur widmen, ihre Chance nutzen, darüber zu schreiben, dass die etablierte Wahrheit nicht immerdie einzige Wahrheit sein mag. Deswegen habe ich mich entschieden, meine Geschichte so zu erzählen, wie ich es getan habe. Aus der Perspektive eines jungen norwegischen Wissenschaftlers wollte ich die Entscheidungen aufzeigen, die eine Gruppe von Rassebiologen in den 1930er-Jahren und während des Zweiten Weltkriegs treffen musste. Ich wollte zeigen, dass der Horror dieses Kriegs uns nicht nur aufoktroyiert wurde, sondern auch Teil von uns selbst war.

Wissenschaft kann dem Guten oder dem Bösen dienen. Wie wichtig ist dieses spezifische Spannungsfeld für Ihr Buch?
Ingar Johnsrud: Das ist in meinen Augen eine der wichtigsten philosophischen Fragen, die das Buch aufwirft. Kann jemand Rassenbiologe und trotzdem ein anständiger Mensch sein? Welche Verantwortung haben Wissenschaftler für ihre Forschung? Was machen Wissenschaftler, wenn ihre Forschungsarbeitvon Politikern und Diktatoren missbraucht wird? Kurz gesagt: Kann Wissenschaft neutral sein?

Ob deutscher Nationalsozialismus oder Afghanistan: Die Geschichte, die Sie erzählen, hat viele Bezüge zu historischen Ereignissen und aktuellen Entwicklungen. Wie wichtig ist es für Sie, der Geschichtsschreibung und den Tatsachen treu zu sein?
Ingar Johnsrud: Seit fast zwanzig Jahren bin ich Journalist, und dieser berufliche Hintergrund hat natürlich einen Einfluss darauf, wie ich schreibe. Ich verbringe viel Zeit mit Recherche. Ich gehe an die Orte des Geschehens, ich porträtiere, ich fotografiere und mache mir Notizen. Ich suche nach Quellen, die mich besser verstehen lassen, worüber ich schreibe.

Davon abgesehen ist mein Buch aber Fiktion. Das Wichtigste für mich ist, dass der Leser sich gut unterhalten fühlt, dass ihm die Geschichte gefällt, dass sie ihm Angst macht, dass er aufgeregt oder glücklich ist ... dass all die Gefühle ausgelöst werden, die man von einem guten Roman erwartet. Deshalb lautet mein Mantra: Fakten sind toll, solange sie der Geschichte nicht im Weg stehen.

Ein guter Roman lässt sich mit einer Bootsfahrt vergleichen. Wenn du dich entscheidest, an Bord zu gehen, musst du die Wellen spüren, den Wind, den Duft von Salz und Natur in der Luft. Die Mitreisenden sind die Figuren aus dem Roman. Um die Fahrt genießen zu können, muss man an sie und an das Erlebnis glauben.

Religiöserund ideologischer Fanatismus spielen in Ihrem Buch eine Schlüsselrolle. In welchem Maße haben die jüngsten Debatten zu diesem Thema Sie beim Schreiben beeinflusst?
Ingar Johnsrud: Wie alle anderen bin natürlich auch ich von der Welt beeinflusst, in der wir leben, von den laufenden Debatten, ob es nun um islamischen Fundamentalismus, die Flüchtlingskrise, die globale Erwärmung, die Gleichstellung der Geschlechter, den Rechtsextremismus oder sonst irgendetwas geht. Ein Kriminalroman ist ein wunderbares Mittel, diese Themen aufzugreifen. Du kannst beschreiben, du kannst kritisieren, du kannst Fragen stellen und extrem ehrlich sein, während du gleichzeitig eine spannende, gruselige, interessante und hoffentlich unterhaltsame Geschichte erzählst.

Es gibt eine sehr beängstigende Beziehung zwischen den Ideologien der 1930er Jahre, dem Nazismus, dem Faschismus unddem Kommunismus, und dem religiösen Fanatismus, dem wir heute gegenüberstehen. In beiden Fällen behaupten die Anhänger, im Namen von etwas zu handeln, das größer ist als sie selbst. Damit entmenschlichen sie nicht nur ihre Opfer, sondern ebenso sich selbst.

In den 1930er und 1940er-Jahren begingenMenschen schreckliche Verbrechen und rechtfertigten sich mit der Verteidigung der arischen Rasse oder dem Kampf gegen den Kommunismus. Oder damit, einen faschistischen Staat zu verteidigen. Heute begehen Menschen schreckliche Verbrechen und behaupten, damit den Willen ihres Gottes auszuführen. Aber die Rechtfertigung ist die gleiche. Ihre Ideologie oder Religion erfordert ihr Handeln und negiert ihre menschliche Verantwortung. Was mich an extremistischen Ideengebäuden am meisten schockiert, ist die Tatsache, dass Menschen zu furchtbarsten Taten aufgestachelt werden, die in einem anderen Kontext ganz anständige Leute hätten sein können. Das haben wir im Zweiten Weltkrieg gesehen. Wir haben es in Ruanda gesehen - und heute sehen wir es wieder.

Ihr Ermittler Fredrik Beier arbeitet Hand in Hand mit der Analytikerin Kafa Iqbal. Warum haben Sie sich für diesesdynamische Zweierteam entschieden?
Ingar Johnsrud: Ich wurde bereits gefragt, ob es einfach nur ein cleverer, politisch korrekter Schachzug war: eine weibliche Ermittlerin mit pakistanischen Eltern, die mit einem älteren weißen Kerl zusammenarbeitet. In Wahrheit hatte ich dieses Kalkül nie. Ich hatte keine politischen Hintergedanken und mein Ziel war es einfach, unsere heutige Gesellschaft widerzuspiegeln. Als Journalist habe ich Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen interviewt und mit Leuten aus der ganzen Welt zusammengearbeitet. Das ist kein Wunder, ein Drittelvon Oslos aktueller Bevölkerung ist entweder im Ausland geboren oder hat Eltern, die im Ausland geboren sind. Wenn es also ein "cleverer Schachzug" war, dann wohl eher in literarischer Hinsicht. Zwischen einem mittelalten weißen Mann, einem Agnostiker mit protestantischen Vorfahren, und einer jungen Muslima wird es immer Spannungen geben. Dabei kann es um Religion, Rassismus, Gleichberechtigung, sexuelle Anziehung oder einfach um Generationenunterschiede gehen. Das macht die Geschichte einfach besser.

Werden wir Fredrik Beier wieder begegnen? Wenn ja, was können Sie unseren Lesern jetzt schon über die Fortsetzung sagen?
Ingar Johnsrud: Auf jeden Fall! Der zweite Roman mit dem norwegischen Titel "Kalypso" wurde in Norwegen vergangenen Herbst veröffentlicht, und ich arbeite derzeit am dritten Teil. Ich hatte immer drei Romane im Kopf, die durcheine Hintergrundstory verbunden sind. Natürlich sollen sie unabhängig voneinander gelesen werden können, aber es gibt auch eine übergreifende größere Verschwörung, ein Geheimnis, das Fredrik und Kafa erst nach und nach zu verstehen beginnen. In "Kalypso" kommen wir den Charakteren noch vielnäher. Wir werden sehen, dass Kafa nicht nur die intelligente, logisch denkende und etwas arrogante junge Ermittlerin ist, sondern auch ihr eigenes Päckchen zu tragen hat. Aber vor allem ist "Kalypso" eine Kriminalgeschichte, ein politischer Thriller, der die alte Weisheit bestätigt, dass böse Taten selten vergessen werden.

Herr Johnsrud, in wenigen Worten: Was macht einen guten Thriller aus?
Ingar Johnsrud: Ich denke, ein guter Thriller verlangt ungefähr das gleiche, wie eine Beziehung - eine Balance zwischen Zufriedenheit und Überraschung. Als Leser wollen wir manchmal das Gefühl haben, dass wir ein Puzzle richtig zusammengefügt haben, das macht uns zufrieden. In anderen Momenten genießen wir eine Überraschung. Wir glauben gern, die Antwort zu kennen, bevor sich die Dinge dann in eine völlig andere Richtung entwickeln können. Ein guter Thriller ist spannend, anstrengend, unterhaltsam - und vielleicht lernt man etwas beim Lesen dazu. Zwischendurch braucht man ein wenig Zeit zum Atmen und eventuell eine oder zwei erotische Fantasien. Genau wie in einer guten Beziehung.

Interview: Literaturtest


Rezensionen
»Ein fulminantes Krimi-Debüt, nichts für schwache Gemüter!« OK!