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Der einzige vollendete Roman einer der großen deutsch-jüdischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts
Eine jüdische Schriftstellerin aus der Bukowina und ein kommunistischer Theaterregisseur aus China: Im Moskauer Exil der 1930er Jahre lernen sie sich kennen und lieben. Aber nur drei Monate sind sie zusammen, dann verschwindet er spurlos, und die Zurückgebliebene macht sich auf die Suche. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führt sie die Spur ins vom Bürgerkrieg zerrüttete China. In einer Hütte begegnen sich die beiden nach elf Jahren wieder und verbringen die Nacht miteinander. Doch…mehr

Produktbeschreibung
Der einzige vollendete Roman einer der großen deutsch-jüdischen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts

Eine jüdische Schriftstellerin aus der Bukowina und ein kommunistischer Theaterregisseur aus China: Im Moskauer Exil der 1930er Jahre lernen sie sich kennen und lieben. Aber nur drei Monate sind sie zusammen, dann verschwindet er spurlos, und die Zurückgebliebene macht sich auf die Suche. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs führt sie die Spur ins vom Bürgerkrieg zerrüttete China. In einer Hütte begegnen sich die beiden nach elf Jahren wieder und verbringen die Nacht miteinander. Doch was wiegt schwerer, das persönliche Glück oder die gesellschaftliche Aufgabe, der sie sich verschrieben haben? Im Spiegel der chinesischen Legende vom Hirten und der Weberin erzählt Klara Blum, die große Unbekannte und Außenseiterin der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts, eine kämpferische Liebes- und Lebensgeschichte, die auch ihre eigene ist.

»Ein erstaunliches Buch: die Verbindung von revolutionärem Elan, Ironie, Erzählfreude, humorvoller Ost-West-Pastichekunst mit Tendenzen zur Selbststilisierung.« Sandra Richter

Mit einem Essay von Julia Franck
Autorenporträt
Klara Blum wurde 1904 in Czernowitz, Bukowina, geboren und wuchs in Wien auf. Sie studierte Psychologie und arbeitete als Journalistin. Als Jüdin mit sozialistischen Ansichten emigrierte sie 1934 nach Moskau. Ihre Liebesgeschichte mit dem chinesischen Theaterregisseur und Journalisten Zhu Xiangcheng veranlasste sie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zur Übersiedlung nach China. Sie ist auch der Stoff ihres Romans 'Der Hirte und die Weberin', der 1951 in der DDR erschien. Zhu Bailan, wie sie sich fortan nannte, nahm die chinesische Staatsbürgerschaft an. Sie wurde Professorin für Germanistik und eine wichtige Stimme der deutschen Exilliteratur. 1971 starb sie im südchinesischen Guangzhou. Julia Franck, geboren 1970 in Berlin, gehört zu den wichtigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. Für ihren Roman 'Die Mittagsfrau' erhielt sie 2007 den Deutschen Buchpreis, er wurde in 40 Sprachen übersetzt, im Herbst kommt die Verfilmung ins Kino. Nach 'Rücken an Rücken' (2011) erschien zuletzt 'Welten auseinander' (2021). Für ihr Werk wurde sie 2022 mit dem Schiller-Gedächtnis-Preis ausgezeichnet. Seit 2023 ist sie zusammen mit Rainer Wieland Herausgeberin der Anderen Bibliothek. Julia Franck, geboren 1970 in Berlin, gehört zu den wichtigsten Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur. Für ihren Roman 'Die Mittagsfrau' erhielt sie 2007 den Deutschen Buchpreis, er wurde in 40 Sprachen übersetzt, im Herbst kommt die Verfilmung ins Kino. Nach 'Rücken an Rücken' (2011) erschien zuletzt 'Welten auseinander' (2021). Für ihr Werk wurde sie 2022 mit dem Schiller-Gedächtnis-Preis ausgezeichnet. Seit 2023 ist sie zusammen mit Rainer Wieland Herausgeberin der Anderen Bibliothek.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Rezensentin Cornelia Geißler entdeckt mit Klara Blum eine vergessene - oder viel mehr verdrängte Autorin der Kriegs- und Nachkriegszeit wieder, sowie eine großartige Liebes- und Migrationsgeschichte - eine Geschichte, die Blum gehört, nicht nur, weil sie sie geschrieben, sondern weil sie sie selbst gelebt hat, weiß Geißler. Auch sie emigrierte genau wie ihre Protagonistin Hanna als deutschsprachige, jüdische Autorin während des Krieges nach Moskau, wo sie sich in einen chinesischen Theaterregisseur verliebte. In ihrer großen Liebe und ihrer Begeisterung für andere Kulturen lernt Hanna nun Chinesisch und bindet Bilder der fremden Sprache in ihre eigenen Gedichte ein. Diese mögen hin und wieder in ihrer "ausgestellten Farbigkeit" ein wenig irritieren - ähnliches gilt Geißler zufolge für Hannas Traummitschritften. Doch wie Blum von der kurzen, intensiven Beziehung, sowie von Hannas anschließender Suche nach dem plötzlich verschwundenen Geliebten erzählt und wie sie diese Erzählung mit Beschreibungen Moskaus und des politischen Klimas in der Stadt verbindet, zeugt von großem literarischem Können, lobt die Rezensentin. Dass dieses Können erst jetzt einem deutschsprachigen Publikum erschlossen wird, ist vor allem der damaligen Parteilinie in der DDR geschuldet, erfahren wir von Geißler.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Trost- und Sehnsuchtsbuch.« SWR 2 20230903