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Zwischen 1920 und 1930 strömten Scharen von Heilsuchenden und Neugierigen ins weststeirische Stainz und weiter hinauf nach Rachling, einem einsamen Bergweiler. Oft waren es mehrere Hundert pro Tag, die mit der Stainzerbahn, deren Garnituren man alsbald nur den Flascherlzug nannte, zum Naturheiler Johann Reinbacher, weit und breit bekannt als Höllerhansl , kamen. Von der einfachen Bauersfrau bis hin zur ägyptischen Prinzessin suchten Menschen Rat und Hilfe bei ihm. Alle brachten sie Urinproben mit und der Höllerhansl verordnete nach einem kurzen Blick auf das Flascherl eine seiner flüssigen…mehr

Produktbeschreibung
Zwischen 1920 und 1930 strömten Scharen von Heilsuchenden und Neugierigen ins weststeirische Stainz und weiter hinauf nach Rachling, einem einsamen Bergweiler. Oft waren es mehrere Hundert pro Tag, die mit der Stainzerbahn, deren Garnituren man alsbald nur den Flascherlzug nannte, zum Naturheiler Johann Reinbacher, weit und breit bekannt als Höllerhansl , kamen. Von der einfachen Bauersfrau bis hin zur ägyptischen Prinzessin suchten Menschen Rat und Hilfe bei ihm. Alle brachten sie Urinproben mit und der Höllerhansl verordnete nach einem kurzen Blick auf das Flascherl eine seiner flüssigen Medizinen oder eine seiner Teemischungen.
Nicht nur in der damaligen Presse, auch in zwei Prozessen prallten die kontroversiellen Meinungen über ihn aufeinander. Die einen sahen in ihm einen Kurpfuscher, einen Betrüger einen Scharlatan, für die anderen war er ein Heiler, ein Helfer, ein Begnadeter. Was war er wirklich? Zeitlebens war er sicher ein Zerrissener, einerseits beseelt vom Wunsch ein sehr religiöses Leben zu führen, anderseits vom unbändigen Drang kranken Menschen zu helfen. Aus einfachsten bäuerlichen Verhältnissen stammend gab es für ihn jedoch keine Möglichkeit auf legalem Weg sich im medizinischen Bereich ausbilden zu lassen.
Dieses Buch gibt die einzigartige Geschichte des heilkundigen, tiefgläubigen, aber auch sehr geschäftstüchtigen Mannes wieder, dokumentiert durch Zeitungsberichte, Gerichts- und Prozessakten, ergänzt durch viele historische Fotos, Schilderungen von Zeitzeugen und zahlreiche Anekdoten.
Autorenporträt
Bernd E. Mader, geboren 1941 in Wien, 1951 nach Graz gezogen. 1960 Matura, anschließend Militärdienst; Studium der Pharmazie 1968 beendet. 17 Jahre in öffentlichen Apotheken tätig und dann Anstaltsapotheker im LKA Graz bis zur Pensionierung.
In der Freizeit Volkskundestudium (Nebenfach: Völkerkunde);noch unter Hanns Koren begonnen. Dissertation bei Oskar Moser über die Gewinnung von Flachs im Gerichtsbezirk Stainz. Berufsbedingtes Interesse an der Volksmedizin der Weststeiermark, deren bekanntester Vertreter der Höllerhansl war. Zwei Fachbücher zu diesem Thema und weitere 55 Arbeiten zu pharmaziehistoreischen und volksmedizinischen Themen.