Studienarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Philipps-Universität Marburg (Institut für neuere Deutsche Literatur und Medien), Veranstaltung: Mittelseminar Dramenanalysen, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Sturm-und-Drang-Drama "Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung" von Jakob Michael Reinhold Lenz , das im Jahre 1774 erstmals erschienen ist. Im Mittelpunkt der Analyse soll jedoch nicht das Original des Stückes, sondern die im Jahre 1950 von Bertolt Brecht für das Berliner Ensemble verfaßte Bearbeitung des Dramas stehen. Das Ziel der Analyse ist es, anhand eines Vergleiches der beiden Bühnentexte die wesentlichen formalen und inhaltlichen Differenzen zwischen dem Original und der Bearbeitung zu zeigen und anhand dieses Vergleiches Rückschlüsse auf die Intention, die Brecht mit der Bearbeitung des Werkes verfolgte, zu ziehen. Auch die Frage, warum Brecht ein Stück, das zur Zeit der Bearbeitung vor über 150 Jahren erschienen war und außerdem von einem Autor stammt, der in der Literaturgeschichte bis dahin kaum Beachtung gefunden hatte und der schon fast in Vergessenheit geraten war, soll gestellt werden.Im ersten Teil der Arbeit werden zunächst die formalen Unterschiede untersucht. Im Anschluß werden die inhaltlichen Abweichungen der Bearbeitung, die Brecht durch Kürzungen und Umstellungen, aber auch durch das Einfügen eigener Szenen erreicht, analysiert. Die ebenfalls deutlich vom Original abweichende Intention und Aussage der Bearbeitung soll dann exemplarisch an der für die Bedeutung zentralen Kastrationsszene verdeutlicht werden. Abschließend soll eine kritische Betrachtung der Absichten, die Brecht bezüglich des Publikums seiner Zeit mit der Bearbeitung verfolgte und seiner politischen Ziele verbunden mit seiner Theaterkonzeption vorgenommen werden.
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