MAJOR. Was willst du denn? Ist das nicht ein ganz artiges Männichen? GEHEIMER RAT. Artig genug, nur zu artig. Aber was soll er deinen Sohn lehren? MAJOR. Ich weiß nicht, Berg, du tust immer solche wunderliche Fragen. GEHEIMER RAT. Nein aufrichtig! du mußt doch eine Absicht haben, wenn du einen Hofmeister nimmst und den Beutel mit einemmal so weit auftust, daß dreihundert Dukaten herausfallen. Sag mir, was meinst du mit dem Geld auszurichten; was foderst du dafür von deinem Hofmeister? MAJOR. Daß er was ich daß er meinen Sohn in allen Wissenschaften und Artigkeiten und Weltmanieren Ich weiß auch nicht, was du immer mit deinen Fragen willst; das wird sich schon finden; das werd ich ihm alles schon zu seiner Zeit sagen. GEHEIMER RAT. Das heißt: du willst Hofmeister deines Hofmeisters sein; bedenkst du aber auch, was du da auf dich nimmst Was soll dein Sohn werden, sag mir einmal? MAJOR. Was er ... Soldat soll er werden; ein Kerl, wie ich gewesen bin. GEHEIMER RAT. Das letzte laß nur weg, lieber Bruder; unsere Kinder sollen und müssen das nicht werden, was wir waren: die Zeiten ändern sich, Sitten, Umstände, alles, und wenn du nichts mehr und nichts weniger geworden wärst, als das leibhafte Kontrefei deines Eltervaters
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