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Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Aufsatz "Wir haben ja im Grunde nichts als die Erinnerung. Ruth Klügers >weiter leben unterscheidet Christian Angerer die autobiographische Aufarbeitung des Holocausts in zwei, sich grundlegend unterscheidende, Generationen.Die "erste" Generation der KZ-Literatur, also die Bücher, die kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges entstanden sind: Die frühen Berichte standen unter dem drängenden…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, Universität Duisburg-Essen, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Aufsatz "Wir haben ja im Grunde nichts als die Erinnerung. Ruth Klügers >weiter leben< im Kontext der neueren KZ-Literatur" unterscheidet Christian Angerer die autobiographische Aufarbeitung des Holocausts in zwei, sich grundlegend unterscheidende, Generationen.Die "erste" Generation der KZ-Literatur, also die Bücher, die kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges entstanden sind: Die frühen Berichte standen unter dem drängenden Imperativ, detailliert Zeugnis abzulegen von den Leiden der Opfer und den Verbrechen der Täter. Unter der "Hypothek des Überlebthabens" liehen die Berichterstatter den ermordeten Mithäftlingen ihre Stimme und bemühten sich um eine "objektive Darstellung" der Lagerrealität.Und die "zweite" Generation, also die Bücher, die erst Jahrzehnte später entstanden sind, und auf deren Autoren diese "Hypothek", Angerers Meinung nach, nicht mehr laste. Der Holocaust sei, beziehungsweise sollte, jedem ein Begriff sein, und es sei nicht mehr nötig der ... sich oft hinter Ahnungslosigkeit oder Ungläubigkeit verschanzenden Bevölkerung die Verbrechen in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern glaubhaft zu machen ... Dies sei der wesentliche Unterschied zwischen der KZ-Literatur der ersten und der zweiten Generation - musste die erste noch Zeugnis ablegen, und deshalb das Grauen bis ins kleinste Detail schildern, um das Unvorstellbare vorstellbar zu machen, so könne die zweite Generation dieses Wissen voraussetzen. Während in der ersten Generation das 'Ich' des Autoren, die Gedanken, Gefühle, der Hintergrund, die Geschichte, die Familie und Freunde keinen Platz finden konnten, da sie, vor dem Hintergrund des Erlebten und der Pflicht des Berichtens, geradezu banal erscheinen mussten, könne sich die zweite Generation, von all diesen Pflichten befreit, viel mehr der persönlichen Erfahrung widmen. [...]
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