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Dies ist ein langsames Buch, eines, das zunächst gar nicht geschrieben werden wollte, dann aber, ungezwungen hergeleitet, Seite um Seite entstanden ist, so wie, Schritt für Schritt, die ziellosen Spaziergänge immer wieder aufgenommen wurden, die der Autor an den Rändern der Stadt gemacht hat.Vieles, was durch den Kopf geht, hält sich dort eine Weile auf, wird festgehalten, verbindet sich mit anderem. Was die Augen auf den Wanderungen entdecken, wird bedrängt von politischen Wahrnehmungen: die Proteste der Studenten im Auditorium Maximum, vor dem die Polizei steht, die sich in einer…mehr

Produktbeschreibung
Dies ist ein langsames Buch, eines, das zunächst gar nicht geschrieben werden wollte, dann aber, ungezwungen hergeleitet, Seite um Seite entstanden ist, so wie, Schritt für Schritt, die ziellosen Spaziergänge immer wieder aufgenommen wurden, die der Autor an den Rändern der Stadt gemacht hat.Vieles, was durch den Kopf geht, hält sich dort eine Weile auf, wird festgehalten, verbindet sich mit anderem. Was die Augen auf den Wanderungen entdecken, wird bedrängt von politischen Wahrnehmungen: die Proteste der Studenten im Auditorium Maximum, vor dem die Polizei steht, die sich in einer Oktobernacht zusammen mit den Ermittlern des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung auch um junge Leute kümmert, die in einem leeren Volksschulhaus Quartier, Arbeit und ein Zusammenleben gefunden hatten. Internatsschüler heißen auf einmal Schutzbefohlene. Befohlene? Die Erzählung ist vielleicht auch eine Liebesgeschichte: Sie erzählt jedenfalls von den Expeditionen zu den Zonen derUnverletzlichkeit, im Volksschulhaus an der Triesterstraße, im Auditorium Maximum, auf anderen Kontinenten, im Café Haltestelle, in Büchern von Dickens oder Shakespeare. Oder in diesem.
Autorenporträt
geboren 1956, Studium der Germanistik, Anglistik und Philosophie. Lebt in Wien.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Schon auf der ersten Seite von Peter-Waterhouse-Büchern vollziehe sich durch die Sprach- und Beschreibungskunst dieses Autors eine gewaltige Entschleunigung aller Dinge. So auch hier, konstatiert Nicole Henneberg sehr begeistert. Weit entferne man sich in den langen Beschreibungspassagen, die dem für die Regungen der Welt aufmerksamen Autor so wichtig sind, von den Phänomenen unseres Alltags. Erzählt wird von Obdachlosen, die aus dem stillgelegten Wiener Südbahnhof vertrieben werden und in der Universität, ohne glücklich zu werden, Unterschlupf finden. Der Erzähler wiederum, dem man die ungeheure Belesenheit des Autors anmerke, suche als konkrete Utopie eines Rückzugs aus der Lärm- und Medienwelt einen "Raum mit Fahrradwerkstatt, Musikraum und Cafe" auf. Wenngleich sie mit der programmatischen Weltabgewandtheit von Waterhouse sichtlich auch einverstanden scheint, sieht die Rezensentin doch in der "sprachlichen Leuchtkraft" die eigentliche Kunst dieses Werks.

© Perlentaucher Medien GmbH