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Der indische Seiltrick fokussiert auf einen wichtigen, aber gefährlich ignorierten Defekt des modernen politischen Denkens, nämlich den unvorsichtigen Gebrauch und den Missbrauch von Sprache. Anthony de Jasay hält "den nachlässigen Gebrauch, den Missbrauch und sogar die geradezu Misshandlung der Sprache" für einen entscheidenden Fehler des modernen politischen Hauptstromdenkens, das "von Jeremy Bentham und John Stuart Mill bis hin zur Gegenwart durch intellektuellen Betrug stark verunreinigt ist". Anthony de Jasay betont die Schwierigkeit, Fragen der Wahrheit und Falschheit von Fragen des…mehr

Produktbeschreibung
Der indische Seiltrick fokussiert auf einen wichtigen, aber gefährlich ignorierten Defekt des modernen politischen Denkens, nämlich den unvorsichtigen Gebrauch und den Missbrauch von Sprache. Anthony de Jasay hält "den nachlässigen Gebrauch, den Missbrauch und sogar die geradezu Misshandlung der Sprache" für einen entscheidenden Fehler des modernen politischen Hauptstromdenkens, das "von Jeremy Bentham und John Stuart Mill bis hin zur Gegenwart durch intellektuellen Betrug stark verunreinigt ist". Anthony de Jasay betont die Schwierigkeit, Fragen der Wahrheit und Falschheit von Fragen des Glaubens frei zu halten, denn Glaube beruht oft auf Wunschdenken.Die Offenlegung linguistischer Tricks ist ein zentrales Thema dieses Buches. Viele Begriffe wie beispielsweise "Recht" oder "Gerechtigkeit" sind gewöhnlich nicht eindeutig formuliert, so dass subtile Bedeutungsverschiebungen unbemerkt bleiben.Für Anthony de Jasay gehört die soziale Gerechtigkeit zu den am meisten missbrauchten Begriffen: Sie geht über die gewöhnliche Gerechtigkeit und ihre Regeln hinaus, hat keine eigenen Regeln und ist inhaltsleer, bis der Sprachgebrauch den Bedarf liefert. Da "'gerecht' dem 'ungerecht' selbstverständlich überlegen ist [...] verleiht die Verkleidung der Gleichheit in das Gewand der sozialen Gerechtigkeit ihr eine unwiderstehliche moralische Autorität", eine Autorität die Anthony de Jasay für unecht hält. Dennoch, so weist er darauf hin, finden zweifelhafte Theorien, die eher an das Gefühl als an die Vernunft appellieren, breite Akzeptanz, was unmerklich, aber unausweichlich zu weniger statt zu mehr Gerechtigkeit, welcher Art auch immer, führt.Er argumentiert, dass Gerechtigkeit der behaupteten sozialen Gerechtigkeit vorausgeht, so dass jeder Versuch, die Gleichheit in das Gewand der sozialen Gerechtigkeit zu kleiden, eine dem indischen Seiltrick ähnliche Illusion ist, bei der das Seil wie von Zauberhand emporsteigt und an dem der Zauberlehrling emporklettert.
Autorenporträt
Anthony de Jasay wurde am 15. Oktober 1925 in Ungarn geboren und floh 1948 vor dem Eisernen Vorhang. Nach zwei Jahren in Österreich studierte er ab 1950 Wirtschaftswissenschaften an der Western Australia University. Sein Weg führte 1955 an die Oxford University. Später lehrte er am Nuffield College. Seine Forschungen bezogen sich auf internationale Geldströme und Wechselkurse. Diese Forschungen führten ab 1962 zu einem Wechsel in die Finanzwelt. Nach seiner Übersiedelung nach Frankreich zog er sich 1979 in die Normandie zurück und wurde Privatgelehrter. Anthony de Jasay verstarb am 23. Januar 2019. Anthony de Jasay ist ein einflussreicher von jeder Denkschule unabhängiger Philosoph und Ökonom, der zu einem der weltweit führenden Vertreter des klassischen Liberalismus geworden ist. Zu seinen Büchern, übersetzt in ein halbes Dutzend Sprachen, zählen The State (1985), Social Contract, Free Ride: A Study of Public Goods Problem (1980), Choice, Contract, Consent: A Restatement of Liberalism (1991), Before Resorting to Politics (1996), Against Politics: Government, Anarchy, and Order (1997), Justice and Its Surroundings (2002) und Social Justice and the Indian Rope Trick (2015). Auf Deutsch erschienen bisher: Der Staat (2018), Liberalismus neu gefasst (1995 und in Neuauflage 2021), eine Sammlung seiner Essays in Liberale Vernunft, Soziale Verwirrung (2008), Der Gesellschaftsvertrag und die Trittbrettfahrer (2020), Gegen Politik (2020), Der indische Seiltrick (2021). Stimmen: Roland Baader: ¿Der einzige Ratschlag, den Ökonomen und Philosophen den politischen und akademischen Gottspielern geben können, ist der des bedeutendsten Sozialphilosophen unserer Zeit, Anthony de Jasay: ¿No politics!¿¿ Gerard Radnitzky: ¿Meiner Meinung nach ist Anthony de Jasay der bedeutendste politische Philosoph des 20. Jahrhunderts, weil sein Werk es uns erlaubt, entscheidende kognitive Fortschritte zu erzielen und zum ersten Mal die wesentlichen Merkmale einer Alternative zum modernen Staat zu erkennen. Im intellektuellen Bereich haben nur sehr wenige mehr für die Sache der Freiheit getan als Anthony de Jasay.¿ James M. Buchanan: ¿Hier ist politische Philosophie, wie sie sein sollte: Ernsthafte Themen, die mit Elan, Witz, Courage und echtem Verständnis diskutiert werden. Konventionelle Weisheit kann Anthony de Jasay überbieten, es sei denn, dessen Verteidiger stellen sich der Herausforderung.¿