Gallo-römische Bischöfe und ihr wachsender Einfluss während Spätantike und Frühmittelalter haben in der Forschung seit einiger Zeit Konjunktur. Während bisherige Arbeiten dabei zumeist auf verschiedene Gesichtspunkte bischöflicher Autorität abzielten, nimmt Till Stüber solche Situationen in den Blick, in denen bischöfliche Macht herausgefordert wurde und an ihre Grenzen stieß. In seiner Untersuchung zu Loyalitätskonflikten zwischen Bischöfen und Königen geht er zum einen der Frage nach, welche politischen und sozialen Konstellationen für das Aufkommen der Konflikte verantwortlich waren. Zum anderen untersucht er, wie die Zeitgenossen mit den Konfliktsituationen umgingen. Dabei zeigt sich, dass durch die Austarierung der Zuständigkeitsbereiche der königlichen und bischöflichen Gerichtsbarkeit konkrete Mechanismen entwickelt wurden, die den beteiligten Akteuren eine einvernehmliche Beilegung der Auseinandersetzungen in Aussicht stellten. Indem bewusst darauf verzichtet wird, die Thematik aus einer klassisch-verfassungsgeschichtlichen Perspektive zu betrachten, und statt dessen auf die historischen Akteure fokussiert wird, verspricht die Untersuchung neue und grundsätzliche Einblicke in das Verhältnis von Königtum und Episkopat.
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