Experten schätzen die Zahl investigativer Journalisten in Deutschland auf lediglich zwölf. Sie zweifeln an den vermeintlich investigativen Fernsehformaten der öffentlich-rechtlichen Sender und sehen diese ohnehin exotische Form des Reportierens durch den Wandel der deutschen Medienlandschaft vom Aussterben bedroht. Quote statt Qualität? Reguliert die neue Diktatur des audience flow gemeinsam mit starren Senderstrukturen die Kreativität der Redakteure und ihre Innovationsbereitschaft? Kritiker fragen sich, ob wichtige Themen aus Politik und Wirtschaft immer häufiger Alltags- und Konsumthemen weichen müssen. Und auch die Polpularität von Polit-Talksendungen verleitet zu der Annahme, Politik sei für Programmmacher nur noch interessant, wenn sie entertainisiert oder in leicht verdaulichen Formaten wie den besagten Shows rampenlichttauglich gemacht werde.Die politische TV-Magazinsendung Report Mainz des SWR beteuert ihre dedektivische Gründlichkeit beim Aufdecken von Missständen und sozialen Ungerechtigkeiten. Man produziere nach wie vor exklusive Berichte mit hohem Informationswert. Eine Debatte mit Quotenpotential.