Sprachgewaltig, komisch und ausdrucksstark erzählt Martin Lechner vom Schulabbrecher Lars, der seinen Zivildienst in den Werkstätten einer psychiatrischen Anstalt ableistet. Nur im "Brockwinkel" findet Lars Zuflucht vor seiner Mutter, deren Übergriffe schlimmer sind als jeder tobende Patient. Hier begegnet Lars auch der Insassin Hanna, die ihn aus dem Nichts in die herrlichsten Handgreiflichkeiten verwickelt, deren Kompromisslosigkeit jedoch bald bedrohliche Ausmaße annimmt. Ist sie es, die das Auto des Werkstättenleiters abgefackelt hat? Und werden die Flammen ihrer Liebe bald auch den durchs Leben stolpernden Lars verbrennen? Und kann, wer auf dem Irrweg ist, je zurückfinden in ein geordnetes Leben?
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Paul Jandl hat seinen Spaß mit Martin Lechners Roman über den Sinn des Irrsinns oder umgekehrt. Lechners Held, ein Zivi in einer psychiatrischen Anstalt, der den Leiden der ihm Anvertrauten offenbar etwas zu nah kommt, sodass die Grenzen sich auflösen, ist ihm sympathisch. Liebe in der Anstalt, Pyromantik und das Aufbegehren der besseren Gesellschaft am Ort dagegen behandelt Lechner laut Jandl mit mikrokomödiantischer Dramaturgie, Sinn für feine Unterschiede und einer "quecksilbrigen" Sprache.
© Perlentaucher Medien GmbH
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