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Die Beziehungen zwischen der islamischen Welt und dem Westen sind seit der Iranischen Revolution von 1979 äußerst gespannt. Die islamische Welt ist jedoch keineswegs, wie vielfach behauptet, die 'Antithese' zu Menschenrechten und Demokratie, zur Moderne und zum Weltfrieden, und auch nicht zur kapitalistischen Marktwirtschaft. Dieses Buch plädiert deshalb für ein Gegenmodell zum 'kalten Krieg' zwischen dem Islam und dem Westen: für eine Entspannungs- und Dialogpolitik.

Produktbeschreibung
Die Beziehungen zwischen der islamischen Welt und dem Westen sind seit der Iranischen Revolution von 1979 äußerst gespannt. Die islamische Welt ist jedoch keineswegs, wie vielfach behauptet, die 'Antithese' zu Menschenrechten und Demokratie, zur Moderne und zum Weltfrieden, und auch nicht zur kapitalistischen Marktwirtschaft. Dieses Buch plädiert deshalb für ein Gegenmodell zum 'kalten Krieg' zwischen dem Islam und dem Westen: für eine Entspannungs- und Dialogpolitik.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.08.1997

Haarsträubend

ISLAM. Seit zwei Jahrzehnten fühlt man sich im Westen bedroht von der Renaissance eines Islam, der mit den Grundwerten der offenen Gesellschaft kaum etwas gemein zu haben scheint. Zwar ist das meist friedliche Nebeneinander der Kulturen in den großen Metropolen Europas längst alltäglich. Dennoch mehren sich die Befürchtungen, daß innere Spannungen auf Dauer zunehmen könnten. Wohlgemeinte Beobachter hingegen halten einen Dialog der Kulturen für das probate Mittel, um den Zusammenprall zweier verschiedener Welten zu verhindern. Kai Hafez will solch ein Gespräch anstiften. Er nahm die Rede des Bundespräsidenten zur Verleihung des Friedenspreises an Annemarie Schimmel zum Anlaß, einen Sammelband über Abend- und Morgenland herauszugeben, der verunsichern, irritieren und Samuel Huntingtons These von einem Konflikt der Kulturen widerlegen will. Schon im Vorwort überrascht der junge Orientalist mit einem erstaunlichen Bekenntnis: "Seit den Zeiten des Propheten Mohammed ist immer wieder versucht worden, einen Gegensatz zwischen dem Islam und dem Westen zu konstruieren." Schon vor Hafez' Buch gab es zwischen Orient und Okzident mitunter gewaltsame Gegensätze wie Kreuzzüge und Türkenkriege, um nur zwei besonders blutige Begegnungen beider Welten zu nennen. Und auch in der Gegenwart lassen sich zahlreiche Beispiele für grundsätzliche Unterschiede zwischen den Kulturen finden. Es wirkt fast grotesk, wenn man liest, daß "viele westliche Regierungen längst gelernt haben, auf das Phänomen des Islam in der Politik einzugehen und entsprechende Sensibilitäten ihrer politischen Partner zu beachten". Und haarsträubend ist es, die Fatwa gegen Salman Rushdie als bloße Störung der "interkulturellen Kommunikation" abzutun und gleichzeitig dem Westen doppelte Moral zu unterstellen. (Kai Hafez [Herausgeber]: Der Islam und der Westen. Anstiftung zum Dialog. Mit einer Rede von Roman Herzog und einem Nachwort von Udo Steinbach. Sachbuch Fischer, Bd. 13379. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1997. 239 Seiten, 19,90 Mark.) FLORIAN SCHMIDT

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