Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Allgemein, Note: 1,5, Universität Duisburg-Essen (Bildungswissenschaften), Veranstaltung: Islam in Schulen - Umgang mit muslimischen Schüler/innen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mehr als 50 Jahre sind nun vergangen, seit die ersten "Gastarbeiter" aus der Türkei in Deutschland ankamen. Was als Zuwanderung auf Zeit gedacht war, prägt mittlerweile die Gegenwart und auch die Zukunft einer ganzen Gesellschaft. Deutschland ist heute ein Zuwanderungsland und es entwickelt sich eine multikulturelle Gesellschaft, die von der Politik einen verträglichen und menschlichen Rahmen fordert. Auf all die kulturellen, gesellschaftlichen und religiösen Einflüsse muss die Politik reagieren und mit den verschiedenen, gesellschaftlichen Akteuren einen Rahmen schaffen, um ein friedliches und erfolgreiches Zusammenleben nach den demokratischen Prinzipien zu ermöglichen. Ein wichtiger Schritt gelang am 21. Dezember 2011. Regierungsfraktion SPD und Die Grünen verabschiedete gemeinsam mit der oppositionellen CDU im Düsseldorfer Landtag als erstes Bundesland in Deutschland ein Gesetz, das den rund 300.000 muslimischen Schülerinnen und Schülern in NRW den Islam als eigenständiges Religionsfach in deutscher Sprache legitimiert. Doch der Ruf und Drang nach einem bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht der muslimischen Glaubensgemeinschaften währt schon seit Jahrzenten. Auch die Politik forderte seit mehreren Jahren die Einführung eines islamischen Religionsunterrichtes und somit die Gleichstellung der Muslime gegenüber anderen Religionsgemeinschaften in Deutschland. Bereits 2004 forderte der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau die Einführung eines islamischen Religionsunterrichtes, um zu verdeutlichen, dass Integration nicht die Entwurzelung der eigenen kulturellen und religiösen Identität meint, sondern vielmehr "die Bindung aller an die gemeinsamen Werte unserer Verfassung". Alle bisher eingeführten Modellversuche des Schulministeriums, wie das Fach Islamkunde oder der alevitische Religionsunterricht, galten bisher als unzureichend. Das im letzten Jahr verabschiedete Gesetz zur Einführung eines bekenntnisorientierten Religionsunterrichts trat am 01. 08. 2012 in Kraft und wird zunächst an einigen Grundschulen in NRW eingeführt. Erst im darauffolgenden Schuljahr 2013/14 erfolgt eine Ausweitung des IRU an weiterführenden Schulen. Die Einführung des IRU ist im vollen Gange, doch an den organisatorischen sowie rechtlichen Vorrausetzungen eines bekenntnisorientierten IRU mangelt es weiterhin.
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