In der zivilisierten westlichen Welt explodiert eine Bombe und bringt kriegsähnliche Zustände in den Alltag, unterbricht die Routine. Was ist passiert? Wer ist dafür verantwortlich? Das sind die unweigerlich aufkommenden Fragen, die nach Antwort suchen. Als Ergründer und Finder von Antworten wird das mediale System angesehen.
Die Betrachtung dieser Arbeit richtet den Fokus auf die Live-Berichterstattungen im Fernsehen über die Anschläge in Oslo am 22.07.2011. Gerade dahingehend, inwiefern sie ihrem Aufklärungsauftrag nachkommen, wenn keine detaillierten Informationen, Details und Hintergründe über das Ereignis vorliegen und die Medien sich dennoch verpflichtet fühlen, darüber zu berichten.
Tatsächlich haben nach den Anschlägen im Zentrum Oslos viele TV-Sender, Radiostationen, Zeitschriften und Zeitungen auf Live-Berichterstattung gesetzt, ohne Wissen um Attentäter, Hintergründe, Motive - ohne über jegliche Anhaltspunkte informiert gewesen zu sein. Dabei ist das mediale System nicht alleinverantwortlich für diesen Zustand, vielmehr ist eine bedenkliche Verschmelzung zu identifizieren: Zum einen liegt ein Zwang der Medien vor, schnell neue und aktuellste Inhalte zu produzieren, und demgegenüber besteht der Wunsch des Publikums nach unmittelbarer Aufklärung solcher Ereignisse.
Diese Studie beinhaltet das Anliegen zu hinterfragen, wie sinnstiftend Live-Berichterstattungen generell bei kenntnisarmer Faktenlage sind? Weiter sollte bedacht werden, welche Effekte auf Rezipientenebene und Gesellschaft folgen.
Bei Terrorismusberichterstattungen ist oft die Aktivierung des Schemas islamistischer Terroranschlag zu beobachten. Auch auf visueller Ebene scheint eine stereotype Darstellung erfassbar. Wenn nämlich in schnellem Wechsel verwackelte Bilder privater Videoaufnahmen und die hastigen Darstellungen von Augen- und Ohrenzeugen laufen und dazu die improvisierten Vermutungen von selbst ernannten Terrorismus-Experten ausgestrahlt werden, schalten sich schnell die Bilder vom 09/11-Anschlag auf das World Trade Center in New York im Kopf ein. Beim Zuschauer könnte zügig der Verdacht einsetzen, es hier mit einem islamistischen Anschlag zu tun zu haben. Im Fall des Osloer Anschlags stellt sich am späten Abend heraus, dass ein Norweger selbst für die Anschläge verantwortlich ist - zur Identifizierung stereotyper Inhalte ein geeigneter Vorfall.
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Die Betrachtung dieser Arbeit richtet den Fokus auf die Live-Berichterstattungen im Fernsehen über die Anschläge in Oslo am 22.07.2011. Gerade dahingehend, inwiefern sie ihrem Aufklärungsauftrag nachkommen, wenn keine detaillierten Informationen, Details und Hintergründe über das Ereignis vorliegen und die Medien sich dennoch verpflichtet fühlen, darüber zu berichten.
Tatsächlich haben nach den Anschlägen im Zentrum Oslos viele TV-Sender, Radiostationen, Zeitschriften und Zeitungen auf Live-Berichterstattung gesetzt, ohne Wissen um Attentäter, Hintergründe, Motive - ohne über jegliche Anhaltspunkte informiert gewesen zu sein. Dabei ist das mediale System nicht alleinverantwortlich für diesen Zustand, vielmehr ist eine bedenkliche Verschmelzung zu identifizieren: Zum einen liegt ein Zwang der Medien vor, schnell neue und aktuellste Inhalte zu produzieren, und demgegenüber besteht der Wunsch des Publikums nach unmittelbarer Aufklärung solcher Ereignisse.
Diese Studie beinhaltet das Anliegen zu hinterfragen, wie sinnstiftend Live-Berichterstattungen generell bei kenntnisarmer Faktenlage sind? Weiter sollte bedacht werden, welche Effekte auf Rezipientenebene und Gesellschaft folgen.
Bei Terrorismusberichterstattungen ist oft die Aktivierung des Schemas islamistischer Terroranschlag zu beobachten. Auch auf visueller Ebene scheint eine stereotype Darstellung erfassbar. Wenn nämlich in schnellem Wechsel verwackelte Bilder privater Videoaufnahmen und die hastigen Darstellungen von Augen- und Ohrenzeugen laufen und dazu die improvisierten Vermutungen von selbst ernannten Terrorismus-Experten ausgestrahlt werden, schalten sich schnell die Bilder vom 09/11-Anschlag auf das World Trade Center in New York im Kopf ein. Beim Zuschauer könnte zügig der Verdacht einsetzen, es hier mit einem islamistischen Anschlag zu tun zu haben. Im Fall des Osloer Anschlags stellt sich am späten Abend heraus, dass ein Norweger selbst für die Anschläge verantwortlich ist - zur Identifizierung stereotyper Inhalte ein geeigneter Vorfall.
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