Ein Killer, der zur Abwechslung auf Tiere in freier Wildbahn, nicht auf Menschen im Großstadtdschungel angesetzt wird, erhält einen neuen Auftrag. Mit der Sorgfalt des Profis bereitet er seinen Einsatz vor. Fliegt nach Tasmanien, setzt sich ins reservierte Auto und fährt zu einer Farm am Fuß der Hochebene. Die folgenden Wochen wird er in der Höhe mit der geduldigen, systematischen Suche nach dem letzten lebenden Exemplar des ausgerotteten tasmanischen Tigers (Thylacinus cynocephalus), das angeblich gesichtet worden ist, verbringen. Auf das Erbgut ist seine Firma scharf.
Als der Mann die Hochebene erreicht, buddelt er Kaffee und einen Kocher ein. Dann beschmiert er sich mit Tierkot, um seinen Eigengeruch zu überdecken. Die Jagd kann beginnen. Wie fügt dieser Jäger sich in die Wildnis ein? Wie hält er sich nach endlosen Tagen als Tiermensch zusammen und bei Verstand? Stößt er endlich auf das Tier? Kommt es zum Schuss? Darf er schließlich sein Kaffeedepot ausgraben, um sich feierlich einen Becher zu genehmigen?
Indem Julia Leigh uns mit dem Jäger auf Pirsch in diese abweisende Gebirgslandschaft am Ende der Welt schickt, bringt sie uns den Einzelgänger beklemmend nahe. Zwingend knapp und konkret erzählt sie ihre Geschichte.
Als der Mann die Hochebene erreicht, buddelt er Kaffee und einen Kocher ein. Dann beschmiert er sich mit Tierkot, um seinen Eigengeruch zu überdecken. Die Jagd kann beginnen. Wie fügt dieser Jäger sich in die Wildnis ein? Wie hält er sich nach endlosen Tagen als Tiermensch zusammen und bei Verstand? Stößt er endlich auf das Tier? Kommt es zum Schuss? Darf er schließlich sein Kaffeedepot ausgraben, um sich feierlich einen Becher zu genehmigen?
Indem Julia Leigh uns mit dem Jäger auf Pirsch in diese abweisende Gebirgslandschaft am Ende der Welt schickt, bringt sie uns den Einzelgänger beklemmend nahe. Zwingend knapp und konkret erzählt sie ihre Geschichte.
M. ist Auftragsjäger und Spezialist für ungewöhnliche Fälle. Eine Firma setzt ihn auf das letzte Exemplar des Tasmanischen Tigers an. M. fliegt nach Tasmanien und begiebt sich in die Berge. Lebt wochenlang in der Wildnis, ein Tier unter Tieren, immer auf der Jagd nach seiner Beute.Julia Leigh hat ihren Jack London aufmerksam und mit Gewinn gelesen: In knappen Sätzen voller Spannung bringt sie das pure Jagdfieber zur Sprache. (Hörzu)
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Jürgen Berger zeigt sich tief beeindruckt von Julia Leighs Roman "Der Jäger". Der zivilisationsmüde Martin David begibt sich darin im Auftrag eines Pharmakonzerns in die australische Wildnis, um den letzten tasmanischen Tiger zu erlegen, trifft am Rande der Wildnis aber zunächst auf eine Frau, die seit dem Verschwinden ihres Mannes mit ihren beiden Kindern in einer Art Dornröschenschlaf dämmert, berichtet Berger. Zwischen "Eros und Thanatos" hin und her geworfen wird der Jäger David bald selbst zum Tier, erklärt Berger. Leigh ist mit ihrem Debüt nicht nur "ein leichter und exakt geschriebener Roman" gelungen, lobt Berger, darüber hinaus sieht er darin auch ein Buch, "das aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen weiterspinnt". Dabei bleibe Leigh immer nah an ihrer Geschichte und überfrachte ihren Jäger nicht mit wissenschaftlichem Gedankengut. Bsonders gut gefallen hat Berger, wie Leigh es versteht, die Einkreisung des Tigers so "kühl-kalkuliert zu zelebrieren und doch glutvoll wirken zu lassen".
© Perlentaucher Medien GmbH
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