Die Geschichte des Jazz in der DDR war geprägt von heftigen Widersprüchen; von Verfolgung und Verbot über Ignoranz und Duldung bis hin zu Förderung und staatlicher Integration. Das Verlangen nach Freiheit und die Bereitschaft, dafür etwas zu riskieren, das Pathos des Widerstands und der Revolution - all dies verkörperte der Jazz in der DDR. Eine fortschreitende Liberalisierung in der Kulturpolitik der DDR und schließlich die Wiedervereinigung Deutschlands, die dem freiheitlichen Charakter dieser Musikrichtung zunächst entgegenkamen, nahmen dem DDR-Jazz das Podium. Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss der staatlichen Kulturpolitik der DDR auf den Jazz, seine Fans, seine Musiker und deren Spiel- und Aufführungspraxis. Dabei wird die Lebenseinstellung 'Jazz' im Alltag eines totalitären Regimes skizziert und die Evolution DDR-spezifischer musikalischer Elemente betrachtet.