Vorliegendes Buch ist die Dissertation Simone Haeberlis im Fach mediävistische Germanistik. Sie beschäftigt sich mit der christlichen Wahrnehmung jüdischer Gelehrter im Mittelalter.
Im ersten Kapitel führt sie in das allgemeine mittelalterliche, christliche Denken über die Juden ein. Sie geht auf
den Antisemitismus, die christlichen Modelle der Geschichtsdeutung, das mittelalterliche…mehrVorliegendes Buch ist die Dissertation Simone Haeberlis im Fach mediävistische Germanistik. Sie beschäftigt sich mit der christlichen Wahrnehmung jüdischer Gelehrter im Mittelalter.
Im ersten Kapitel führt sie in das allgemeine mittelalterliche, christliche Denken über die Juden ein. Sie geht auf den Antisemitismus, die christlichen Modelle der Geschichtsdeutung, das mittelalterliche Geschichtsbild, sowie die Darstellung der Juden ein.
Im zweiten Kapitel legt sie dar, wie christliche Kleriker über jüdische Gelehrte sprechen und führt als Beispiele unter anderen Hieronymus an, der einen jüdischen Lehrer hatte.
Besonders interessant ist das Kapitel, in dem es um die jüdische Gelehrtenfiguren in der mittelhochdeutschen Literatur geht. Es nimmt den meisten Platz der Arbeit ein. Hier werden die Typen analysiert und untersucht, wie sie in den Dienst des Christentums gestellt wurden. Außerdem geht es um den Wandel des Bildes des jüdischen Gelehrten vom frühen, über das hohe, bis ins späte Mittelalter. Haeberli geht außerdem der Frage nach, wie die jüdische Gelehrsamkeit empfunden wurde und inwiefern dies Auswirkungen auf die literarische Darstellung hatte. Von den eher positiven Darstellungen in den frühen Alexanderromanen bis zu den späten Darstellungen als Witzfigur reicht die Figurenpalette.
Anhand ihrer Arbeit kann Haeberli aufzeigen, wie eng die Darstellung des jüdischen Gelehrten mit der ökonomischen Situation, aber auch dem allgemeinen Weltbild zusammenhing.
Christian Döring, www.buecherveraendernleben.npage