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Mit welchem Recht kann Albrecht, der Verfasser des Jüngeren Titurel , für sich in Anspruch nehmen, Wolframs Parzival und Titurel in dessen Maske kongenial weiterzuführen? Die vorliegende Studie geht dieser Frage vor dem Hintergrund der 'Klassikerfortsetzung' des 13. Jahrhunderts nach und trägt so zur Erhellung des Verhältnisses von Albrecht zu seinem literarischen Vorgänger bei. Den Ausgangspunkt bilden Überlegungen zum Fortsetzungsbegriff und zu seiner Umsetzung in der literarischen Praxis der Zeit. Dabei scheinen sich die Fortführung des Bestehenden und die innovative Sinnkonstitution…mehr

Produktbeschreibung
Mit welchem Recht kann Albrecht, der Verfasser des Jüngeren Titurel , für sich in Anspruch nehmen, Wolframs Parzival und Titurel in dessen Maske kongenial weiterzuführen? Die vorliegende Studie geht dieser Frage vor dem Hintergrund der 'Klassikerfortsetzung' des 13. Jahrhunderts nach und trägt so zur Erhellung des Verhältnisses von Albrecht zu seinem literarischen Vorgänger bei. Den Ausgangspunkt bilden Überlegungen zum Fortsetzungsbegriff und zu seiner Umsetzung in der literarischen Praxis der Zeit. Dabei scheinen sich die Fortführung des Bestehenden und die innovative Sinnkonstitution keineswegs auszuschliessen. Im Jüngeren Titurel werden zwei Verfahren kombiniert: Handlungsausbau und durchgängiger Kommentar. Offene Erzählangebote, welche die Vorlagen Wolframs bieten, werden dabei aufgenommen. Es kann ferner aufgezeigt werden, dass Albrechts überraschende Heranziehung des Willehalm Konsequenzen für die innere Einheit des Jüngeren Titurel hat: Das Werk zerfällt dadurch in zwei gegenläufige Fortsetzungsprogramme, Alternative und Gegenentwurf, mit unvereinbaren Normen und Erzählzielen.
Autorenporträt
Die Autorin: Andrea Lorenz wurde 1964 in Wiesbaden geboren. Zwischen 1982 und 1999 Studium der Germanistik, Anglistik, Geschichte an den Universitäten Tübingen, München, Cambridge und Münster. 1987 Magister Artium, 1999 Promotion mit der vorliegenden Arbeit. Forschungsschwerpunkte: Literaturtheorie, literarische Hybriden, historische Entstehungsumfelder von Literatur.
Rezensionen
"Der zweite, 'analytische' Teil der Studie ist beeindruckend. Dem Inhalt des Riesenepos auch nur oberflächlich gerecht zu werden ist nicht leicht. Lorenz hat viel mehr geleistet. Sie bietet eine klar strukturierte Lektüre des Textes in ständigem Vergleich und Dialog mit seinen Quellen." (Alexander Sager, Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur)