Das Buch "Der Junge im Rock" mit Texten von Kerstin Brichzin und Bildern von Igor Kuprin ist als gebundenes Buch im minedition Verlag erschienen. Die Geschichte umfasst 32 Seiten und ist für Kinder ab ca. Kindergarten-Alter passend.
In der Geschichte geht es um den kleinen Felix, der gerne
Kleider und Röcke trägt und eines Tages mit seiner Familie von der großen Stadt in eine kleinere Stadt…mehrDas Buch "Der Junge im Rock" mit Texten von Kerstin Brichzin und Bildern von Igor Kuprin ist als gebundenes Buch im minedition Verlag erschienen. Die Geschichte umfasst 32 Seiten und ist für Kinder ab ca. Kindergarten-Alter passend.
In der Geschichte geht es um den kleinen Felix, der gerne Kleider und Röcke trägt und eines Tages mit seiner Familie von der großen Stadt in eine kleinere Stadt umzieht. Im neuen Kindergarten wird er ausgelacht und ausgegrenzt, weil er einen Rock trägt. Felix möchte daher nicht mehr in den Kindergarten, bis sein Papa eine Idee hat. Er kauft sich auch einen Rock und bringt Felix so zum Kindergarten.
Das Thema und die Grundidee der Geschichte finde ich sehr gut und wichtig, wenn es auch wirklich traurig ist, dass es Bücher zu solch einem Thema noch braucht! Die Umsetzung der Geschichte hat mir leider an manchen Stellen nicht gefallen. Für mich hätte es diesen Umzug nicht gebraucht, vor allem, da nicht beschrieben war, ob die Reaktionen in dem vorigen Kindergarten anders waren, als im neuen Kindergarten. Außerdem klingt es so, als ob hauptsächlich die kleine Stadt das Problem wäre. Mag sein, dass es in Kleinstädten oder auf dem Land noch etwas schwieriger ist, wenn man nicht der gesellschaftlich festgelegten "Norm" entspricht... allerdings ist fehlende Toleranz und Akzeptanz ein Problem, das es überall gibt und sich nicht auf bestimmte Gegenden beschränkt. Außerdem werden die gängigen Klischees extrem betont und es wird eher darauf hingearbeitet, dass "Andersartigkeit" akzeptiert und hingenommen werden soll, als diese Klischees eben nach und nach komplett aus dem Weg räumen zu wollen...
Mir haben auch etwas die Gefühle gefehlt, sowohl bei Felix, seiner Familie als auch bei den anderen Kinder aus dem Kindergarten. Schön hätte ich es gefunden, wenn ganz klar betont worden wäre, dass die Familie ihr Kind genau so liebt, wie es eben ist und sich auch kleiden mag. Und ich hätte ein ganz klar beschriebenes Umdenken bei den anderen Kindergartenkindern besser gefunden! Nicht, dass Felix am Ende der Geschichte als "Der Junge im Rock" quasi "abgestempelt" und schon wieder das "Anders-sein" betont wird, sondern dass die Kinder erkennen, dass es tatsächlich egal ist, ob ein Junge lieber Röcke trägt oder ein Mädchen keine Kleider mag, da solche Oberflächlichkeiten den Menschen an sich nicht verändern oder ausmachen.
Leider haben uns auch die Illustrationen nicht sonderlich gut gefallen, aber das ist einfach Geschmackssache.
Gut finde ich die große, klare Schrift, das Verhältnis der Textmenge zu den Bildern und dass es sich um ein stabiles, gebundenes Buch handelt.
Unser Fazit: Ein sehr wichtiges Thema, die Umsetzung ist für unseren Geschmack allerdings ziemlich verbesserungsbedürftig